Nier REVIEW
Heute geht’s mal wieder in die Rollenspielabteilung mit dem Titel „Nier“. Gekommen bin ich aufgrund der Eigenwerbung von Square Enix auf das Spiel. Versprochen wurden charakteristische Figuren, wie nie zuvor. Klar, wenn Square Enix das so beschreibt, dann kann das durchaus stimmen, denn schließlich sind sie die Schmiede von Final Fantasy und Dragon Quest, dessen Reihen mich immer noch sehr begeistern.
Dieses mal kämpft ihr nicht für den Weltfrieden, oder gegen das Böse, nein, die Sorge um euer Kind treibt euch. Denn dieses ist sehr sehr krank, doch es ist noch aussichtslos. Also begebt ihr euch auf Reisen um Heilung zu suchen. Ausgerüstet mit einem Schwert, weicht ihr nun eurem Dorf Alderhorst und begebt euch auf eine riesige Steppe, um den ersten Dungeon zu begehen, doch statt Heilung findet ihr ein sprechendes Buch, was euch die Möglichkeit des zaubern gewährt.
Held auf Umwege
Nun ist euer Held also nicht nur mit einer starken Waffe ausgestattet, sondern auch mit Magie, die nicht selten von Nöten sein wird. Um für die immer beschwerlicher werdende Reise gewappnet zu sein, heißt es euren Charakter aufwerten. Dies wird RPG typisch über Kämpfe gemacht, denn mit genügend Erfahrungspunkten steigt euer Held auf die nächste Stufe, die ihm mehr Kraft, Magie und Stärke schenkt. Aber erwähnen möchte ich, dass der Stufenaufstieg bei Nier ungewöhnlich lange dauert und daher einiges an Geduld verlangt.
Natürlich könnt ihr euch auch mit besserer Ausrüstung absichern, doch diese bedarf immer das nötige Kleingeld. Für euch heißt dies Missionen erfüllen, um von den Auftraggebern reich beschenkt zu werden. Ob in der Bibliothek, am Straßenrand, oder in der Taverne, Missionen können überall lauern. Die kleinen Nebenaufgaben gehen vom Transport von Paketen, über das suchen bestimmter Utensilien, bis zum vernichten wilder Tiere und bieten daher einiges an Abwechslung. Habt ihr die Mission erfüllt, solltet ihr euch wieder zu der Person begeben, die euch diesen gab, um die Prämie einzustreichen. Eine der Missionen sichert euch sogar ein Reittier in Form eines Ebers, den ihr kurz vorher erlegen solltet.
Aber nun endlich seid ihr im Besitz von Geldern die ihr sogleich wieder investieren könnt, denn nicht nur bessere Waffen stehen zur Verfügung, auch Gegengifte, Heilmittel, oder Saat stehen beim Händler im Angebot. Und sicherlich gibt es in der Umgebung auch die ein oder andere Person die gerade nach einem bestimmten Artikel sucht. Somit sichert euch genügend Kleingeld, die Garantie weitere Quest zu absolvieren.
Natürlich ist das Hauptaugenmerk aber der Kampf, die ihn gelegentlich mit Unterstützung vollzieht. In Echtzeit schlagt ihr auf den Gegner ein, bis dieser zu Boden fällt. Doch trotzdem solltet ihr auch oft genug ausweichen, denn einige Gegner bieten harten Angriffe, oder trumpfen in Massen auf und bieten euch daher selbst nur wenig Chancen zur Gegenwehr. Besiegte Feine werfen nicht selten wichtige Items ab, die euch beispielsweise Heilung schenken. Greift ihr zudem Tiere in der freien Umgebung an, könnt ihr diese ausschlachten und bekomme dafür ihr Fell oder Fleisch, das sich wiederum gut beim Handeln macht.
Was mir ein wenig Aufstößt ist der übertriebene Gewaltfaktor. Massakriert ihr einen Gegner, spritzt überall Blut herum. Ein kleiner Schlag, wirkt nun wie ein riesiges Massaker. Sicherlich, das Spiel ist mit einer Altersfreigabe ab 18 gekennzeichnet und sollte auch nicht von jüngeren gespielt werden, aber trotzdem finde ich die Auswirkungen manch kleiner Aktionen regelrecht lächerlich.
Ihr lauft aber nicht die ganze Zeit alleine durch die riesige Welt, denn ab und zu gesellt sich ein Kompagnon dazu und das ist auch gut so, denn gerade die Endgegner verstehen keinen Spass und würden euch alleine kaum eine Chance lassen. Mit einer Mischung aus Zauber und Nahkampf könnt ihr aber auch diese bezwingen und schreitet so eurem Ziel ein Stück näher.
Technik
Von Square Enix ist man eigentlich eine wunderschöne Optik gewöhnt, dies wurde bei Nier aber ein wenig vernachlässigt, denn gerade in der Umgebung wird viel mit Neben gearbeitet, um die Details in der Ferne sehr gering zu halten. Auch Licht und Schattenelemente sind übertrieben und so übersieht man schnell wichtige Dinge, wie Leitern, oder Stufen. Teils sind Gänge so dunkel, dass man in der Helligkeit nachregeln muss und dann in sehr Licht intensiven Szenarien dies wieder rückgängig machen. Die in der Welt lebenden Figuren sind in einem Look dargestellt, den man sofort erkennt, denn es ist ein Japano RPG, daher wirkt einiges wieder protzig und übertrieben, aber nicht unbedingt schlecht.
Auch die Charaktere sprühen nicht gerade voller Lebenslust. Da wurde einfach kleine Figuren ins Spiel gezaubert die sinnlos rumstehen und sich ab und an mal bewegen. Charakteristisch wie versprochen ist dies nicht gerade und auch die gute englische Sprachausgabe kann dies nicht mehr ausbessern. Dafür bietet der Sound einiges, auch wenn nur zu Beginn, denn ihr werdet in den meisten Arealen mit Chorgesängen, oder einer weiblichen Stimme in musikalischer Untermalung begleitet. Dies ist am Anfang jedes neu geebneten Szenario sehr toll, wirkt aber nach einigen Wiederholungen doch recht nervig.
Die Steuerung bedarf keiner Beanstandung. Nach einer kurzen Eingewöhnungsphase gehen die Befehle leicht von der Hand und erschweren so das Spiel nicht. Ansonsten gibt es keine weiteren Anmerkungen.