The Crew Motorfest REVIEW
Der Publisher Ubisoft hat wieder ein heißes Eisen im Feuer, denn die Geschichte von The Crew geht in eine weitere Runde und nennt sich The Crew: Motorfest. Mit dem Wegfall der Nummerierung, kommen weitere Änderungen hinzu, die die beiden vorangegangenen Teile nicht boten. Was ich damit meine, werden die kommenden Zeilen aufführen. Daher lade ich euch ein, meine Reise zu teilen, die Höhen wie Tiefen hatte und nicht ganz ohne Vergleiche auskommt.
Das Motorfest
Nach einem kurzen Einführungsfilm und einer Charakterauswahl geht es los mit lizenzierten Fahrzeugen, die kaum Wünsche offen lassen. Okay, anfangs ist die Auswahl noch recht überschaubar, wird aber im Laufe der Zeit mit tollen Boliden und Klassikern erweitert. Vom Lamborghini Revuelto bis zum Toyota Supra, vom Hummer EV bis zum Porsche Taycan Turbo S ist alles dabei. Es ist ein wahres Fest für Liebhaber schneller und auffälliger Autos. Sportwagen, Muscle Cars, Geländewagen, Motorräder, Boote und sogar Flugzeuge können in den eigenen Fuhrpark einziehen, wenn das nötige Kapital vorhanden ist oder ein Auftrag erledigt wurde. Die legendärsten Autos stehen zum Sammeln bereit.
Doch der Weg zu einem kompletten Fuhrpark ist lang. Zunächst gilt es, sich durch verschiedene Sessions/Playlists zu kämpfen. Diese stehen unter einem bestimmten Motto und geben vor, welche Autos gefahren werden müssen. Wer eine Session abschließt und die Vorgaben erfüllt, wird nicht nur mit Geld belohnt, sondern darf auch so manch heißes Auto behalten und ferner fahren.
Um die Events zu starten, muss ein vorgegebener Zielpunkt erreicht werden. The Crew: Motorfest lässt euch aber auch die Freiheit, die Insel O’ahu in Hawaii abseits der teils rasanten Missionen zu erkunden. Der Acarde-Racer bietet eine große Vielfalt an Straßen und Umgebungen, darunter Städte mit engen Gassen, belebte Straßen, verlassene Landstriche, Wüsten, Berge und andere Orte. Letztlich kann jede einzelne Ecke im Spiel erkundet werden, ohne sich an Straßen halten zu müssen. Dank der Boote und Flugzeuge dürfen selbst Gewässer und die Lüfte geebnet werden.
Der zweite Blick
In vielen Bereichen ist eine große Ähnlichkeit zu den Forza Horizon Games zu erkennen. Egal ob es darum geht, einen grandiosen Drift hinzulegen, einem Blitzer hohe Geschwindigkeitszahlen zu entlocken, Zielpersonen zu jagen, Slalom fahren, Pakete auszuliefern oder eine Flucht anzutreten, die Parallelen fallen schnell auf. Dennoch ist das Gameplay sehr abwechslungsreich. Man wird an allen Ecken und Enden der virtuellen Open World gefordert.
Die Parallelen zu Forza Horizon habe ich bereits erwähnt, aber auch Need for Speed findet sich im Gameplay von The Crew: Motorfest wieder. Natürlich sind es hier mehr die Tuningaspekte, aber die Inspiration ist auch hier deutlich zu spüren. In Ubisofts Acarde-Racer bekommt man Teile für seine Karossen, wenn man Events abschließt. So kann man auch ohne große Investitionen seinen Wagen aufmotzen. Wem das nicht reicht, der findet einen Shop, der auch gerne echtes Geld nimmt. Das Spiel kommt also nicht ohne Mikrotransaktionen aus.
Und um noch einmal auf das Thema Inspirationsquellen zurückzukommen: Natürlich gibt es im Spiel auch eine Rückspulfunktion. Und die möchte ich zugegebenermaßen nicht mehr missen, da ich mir so manche Wiederholung ganzer Rennen erspare und dumme Fehler sofort ausbügeln kann.
The Crew: Motorfest spart natürlich nicht am Multiplayer, denn auch reale Gegner scheuen sich nicht, gegeneinander anzutreten, um sich in der virtuellen Welt zu beweisen. Wer auf diesen Part lieber verzichtet, ist in der Open World dennoch nicht ganz allein. Auf dem Weg von einem Event zum nächsten finden sich überall Geisterfahrer, die ihr eigenes Abenteuer erleben. Diese stellen zwar kein physisches Hindernis dar, lenken aber manchmal von der eigenen Erkundung der Kulissen ab.
Technik
So schön manche Sonnenauf- und -untergänge auch sind, ein Garant für überschweifende Technik ist The Crew: Motorfest nicht. Vor allem die tollen Lizenzautos hätten mehr Liebe zum Detail vertragen. Irgendwie habe ich einen Porsche 911, BMW Z4 oder Audi TT RS schon viel schöner gesehen. Auch so manche Location fristet ein unscheinbares Dasein. Dabei können manche Events mit bunten Neonlichtern oder matschigen Straßen für Begeisterung sorgen. Durch einen eingebauten Wetterwechsel wird zumindest versucht, den verschiedenen Kulissen noch mehr Facetten zu verleihen. Leider hat es Ubisoft auch nicht geschafft, Schadensmodelle einzubauen. Ich kann so oft gegen einen Baum oder einer Mauer fahren, wie ich will – es gibt nur Kratzer. Das ist natürlich von den Lizenzgebern so vorgegeben, deshalb nehme ich es dem Spiel auch nicht übel.
Die musikalische Untermalung liegt selbstverständlich im Auge, oder besser gesagt im Ohr des Betrachters. Um jedem Geschmack gerecht zu werden, hat Ubisoft gleich mehrere Radiosender in The Crew: Motorfest integriert. Ob Kultklassiker, treibende Beats oder harmonische Melodien, die Auswahl ist sehr abwechslungsreich und sollte seinen Hörer finden. Ich persönlich lasse mich von ordentlichen Techno-Klängen durch die Straßen von O’ahu leiten und bekomme Lust, diese auch privat im Auto zu hören.
Die Steuerung funktioniert nicht immer wie gewünscht. Zwar werden die Vibrationen auf der PlayStation 5, auf der ich das Spiel getestet habe, sehr gut übertragen, aber die eigentliche Umsetzung ist nicht immer gut gelungen. Natürlich kann man den Schwierigkeitsgrad einstellen, aber trotzdem habe ich das Gefühl, dass mein Auto an der falschen Stelle ausbricht. Auch das Driften will nicht immer gelingen, obwohl ich keinen Fehler bei mir sehe. Je nach Schwierigkeitsgrad scheint sich das Problem weiter zuzuspitzen. Die Unterschiede der Boliden sind jedoch fühlbar, wenngleich nicht jedes Fahrverhalten authentisch ist.
Video-Review
Pro & Kontra
- Große Auswahl an Fahrzeugen - Auch Boote und Flugzeuge
- Abwechslungsreiche Events
- Open World
- Open World wirkt an einigen Stellen leer und trist
- Automodelle könnten schöner aussehen