Terminator 2: Judgment Day (Game Boy) REVIEW
Mit meinem Game Boy zusammen durfte ich auch das Spiel Terminator 2: Judgment Day begrüßen. Ein Kind, dass den Film seinerzeit noch nicht einmal gesehen hatte, spielt ein Spiel, welches alles andere als zugänglich ist. Nun stellt euch vor, ihr seid 9 Jahre alt und das gesamte Spiel wird auf englisch erklärt. Woher sollt ihr bitte wissen, dass Generatoren in einer gewissen Reihenfolge zerschossen werden müssen. Klar gibt es einen Tipp, aber den kann man ohne bestehendes Internet oder Englischkenntnissen anno 1992 nicht erschließen. In purer Abarbeitung verschiedener, manuell erschlossenen Reihenfolgen, geht viel Lebenszeit verloren. Nur die Info, die am 4. Generator klebt, hilft mir zumindest, all die Variationen geringer zu halten. Gut, der Generator 4 ist also der Startpunkt im Side-Scrolling-Game. Und dann? Inzwischen ist die Problematik nicht mehr gegeben, doch dahingehend ein kleiner Rückblick mehr als angebracht.
Erinnerungen vs. Realität
Doch selbst in der heutigen Zeit, wo „Tallest to Shortest“ einen Sinn ergibt, ist die Schwierigkeit noch nicht gebrochen. Denn mit Level 3 und einem unermesslichen Zeitdruck, zieht weiter an. In gleich zwei Leveln müssen Schaltkreise in Eile neu justiert werden, was fummlig wird, da die Zeit gegen euch läuft. Hinzu kommt, dass diese Stages nicht wirklich übersichtlich in den Graustufen des Handhelden sind, was ständig für ein vorschnelles Aus sorgt. Da ein Speicherpunkt nicht vorhanden ist, darf man nach dem Scheitern wieder von vorne beginnen – zurück zum ersten Level.
Oft wurde dem Game vorgeworfen, schlecht zu sein. Hier muss ich einschreiten und es ein wenig relativieren. Terminator 2: Judgment Day versucht mit den Action- sowie Puzzlepassagen etwas Abwechslung einzubringen. Und dies gelingt auch teilweise, denn eine Aufgabe nach ersten gescheiterten Versuchen verspüre ich nicht. Zwar beschleunigen manche Stages nach einem vermehrten Scheitern den Unmut, Verzweiflung kam aber nie auf.
Früher daran gescheitert, kann ich inzwischen in alle Level vordringen und die unterschiedlichen Mechaniken genauer beäugen. Während in den ersten beiden Stages noch Sarah Conner die Heldin mimt, dürft ihr später in die Rolle des Terminators T-800 schlüpfen und John Conner auf dem Motorrad beschützen. Anschließend geht es noch einmal in eine Stage, die auf Ballerei und Action setzt, bis ihr auf den T-1000 trefft, um das Endgame einzuläuten.
Deutlich mehr kann man zu dem Spiel auch nicht sagen, da es insgesamt unter einer Stunde Spielzeit angesiedelt ist. Auch der Wiederspielwert hält sich deutlich in Grenzen. Nichtsdestotrotz, so schlecht wie sein Ruf ist es nicht!
Retro geht auch schöner
Terminator 2: Judgment Day ist keine wirkliche Augenweide. Die Protagonisten lassen sich lediglich erahnen. Das Leveldesign gibt es da schon etwas mehr mühe. In Innen- wie Außenbereichen kämpft ihr euch voran und begeht dabei verschiedene Bereiche, die ausgestalteter sind, als die Figuren die ihr steuert. Die Story wird in Bildern und Texten erzählt, was vollkommen ausreichend ist.
Soundtechnisch dröhnen zwar gelegentlich die Ohren, im Kopf bleiben die Stücke jedoch nicht. Der akustische Bereich ist auf den soliden Bereich ausgelegt und unterstützt das Leveldesgin zumindest.
Die Steuerung macht allgemein keine großen Schwierigkeiten. In den Passagen, in dem die Schaltkreise neu justiert werden müssen, kann das Steuerkreuz aber in der Genauigkeit versagen. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern unterstützt auch das ein oder andere Game Over.
Pro & Kontra
- Sehr unterschiedliche und abwechslungsreiche Level
- Ausgearbeitete Schauplätze
- Schwer zugänglich ohne englische Sprachkenntnisse
- Sehr kurze Spielzeit (ca. 30 Minuten)
- Unzureichende Charaktermodelle
- In den Puzzlepassagen ist die Steuerung teilweise zu ungenau