Exo One REVIEW
Geht es euch manchmal so, dass ihr eine kurzweilige Unterhaltung sucht, Filme oder Serien aber gerade nicht dem Wunsch entsprechen? Möchtet ihr lieber interaktiv agieren, ohne euch jedoch mit duzenden Rätseln und ausschweifender Action zu belasten? Ist eure Begierde mehr auf etwas leichtere, aber stimmungsvolle Unterhaltung ausgelegt? Dann lest unbedingt weiter….
Ferne Galaxien
Exo One ist ein fantastisch aussehendes Indie-Spiel, in dem ihr mit Schallgeschwindigkeit fremde Planeten jenseits unseres Sonnensystems durchquert. Ihr steuert ein Raumschiff, das die Schwerkraft nutzt, um seine Rollgeschwindigkeit zu erhöhen. Es springt und gleitet durch die Atmosphäre des jeweiligen Planeten, immer auf der Suche nach einen Monolithen, der den Weg zum nächsten Planeten erschließt.
Die Besonderheit des Spiels bildet die wunderschöne Grafik mit dem Gefühl der Gelassenheit, wenn man durch die Wolken gleitet und die wundervollen Ausblicke auf das Universum genießt. Es gibt keine ablaufende Zeit, keine Feinde, keine zerstörerischen Kräfte. Es gibt nur euch, euren Raumgleiter und eine offene Welt.
Surfen auf Planeten
Exo One verwendet eine einzigartige Methode der Fortbewegung. Ihr steuert ein besonderes Raumschiff, das seine Form und Anziehungskraft verändern kann. In der Praxis bedeutet das, dass euer Fortbewegungsmittel unter anderem in Kugelform auftrumpft, sofern ihr festen Boden berührt. Es kann mittels Schwerkraft an Abhängen Geschwindigkeit gewinnen, um im richtigen Moment zu springen, was wiederum Höhe generiert und ermöglicht, lange Strecken zu gleiten. Mit dem Gleiten verändert sich erneut die Form des Raumschiffs, was aber nicht von Dauer ist. Immer wieder müsst ihr euch über die Schwerkraft neue Energie aneignen, um die Form zu wechseln.
Es ist ein wundervolles Gefühl, wenn die verschiedenen Techniken miteinander kombiniert werden. Gleichzeitig kann es jedoch auch frustrierend sein, wenn das Fortbewegungsmittel streikt und der nötige Schwung von Grund auf neu aufbauen muss.
Open World mal anders
Beeindruckend ist unter anderem die Größe der Planeten, die ihr bereist. Ihre Oberflächen weisen allesamt Unterschiede auf, die mit gewissen Anforderungen in Verbindung stehen. Auf einem Planeten müsst ihr beispielsweise Asteroiden um einen brennenden Stern herum nutzen, um euch zum nächsten Monolithen zu katapultieren. Das ist ein wahrer Augenschmaus, aber gleichzeitig auch frustrierend, wenn die Orientierung verloren geht, was nicht selten passiert. Insbesondere wenn der zielgebende Lichtstahl erst aufgeladen werden muss, kann dies zu einigen Irrwegen führen.
Wenn ihr aufgrund der tollen Atmosphäre für einige Sekunden das Ziel absichtlich aus den Augen verliert, ist das aber ebenso verständlich. Denn durch all den weggelassenen Druck lädt Exo One zum Erkunden ein.
Story?
Zwar ist es nicht von Belang, aber Exo One hat eine Story. Es erscheinen gleich auf dem ersten Planeten Einblendungen einer Astronautencrew sowie Zitate von einer Expedition zum Jupiter, die höchstwahrscheinlich schiefgelaufen ist.
Und während dieser Einblendungen erschließen sich mir Fragen. Sind diese Leute noch am Leben? Was ist genau passiert? Was ist das für ein Raumschiff, welches scheinbar nicht aus Menschenhand entstanden ist?! Ein Voranschreiten erläutert mir aber einige der Vorkommnisse.
Nach gut 2-3 Spielstunden ist dann auch das Abenteuer vorbei und die Geschichte zu Ende. Doch bleiben diese Eindrücke nicht so kurzweilig, was einlädt, das Spiel erneut zu starten, wenn nach Ruhe und Gelassenheit gesucht wird.
Sound und Steuerung
Was die Musik angeht, so gibt es seltene Momente, in denen ein wunderbar komponierter Soundtrack mit Synthesizermusik erklingt, wie sie oft in Sci-Fi-Filmen verwendet wird. Der Großteil des Spiels bleibt jedoch recht still und man hört nur das Brummen des Raumschiffs und die Wettereffekte, die auf das Äußere des ungewöhnlichen Fortbewegungsmittels treffen.
Passend zu jedem Szenario verändert sich der Sound und passt thematisch optimal. Hier ist ein Headset eine wahre Wonne.
Die Steuerung geht leicht von der Hand und bedarf in meinem Test mit der Xbox Series S keiner großen Einarbeitung. Es werden nur wenige Buttons für die unterschiedlichen Manöver benötigt, was schnell verinnerlicht ist. So macht das Spiel schon nach wenigen Minuten auf seine ganz eigene Art und Weise Spaß.
Pro & Kontra
- Wunderschöne Optik
- Angenehme Klänge
- Beruhigendes Gameplay ohne Zeitdruck
- Sehr kurzweilig
- Teilweise unübersichtlich