Immortals Fenyx Rising REVIEW

Ich muss gestehen, der Hype von Immortals Fenyx Rising ist komplett an mir vorbeigezogen. Meine Euphorie lag alleine bei Assassin’s Creed Valhalla. Doch wie oft habe ich bei Valhalla die Einflüsse des Vorgängers vermisst. Und nun kommen wir wieder zu dem Punkt, der Immortals Fenyx Rising doch recht interessant für mich gestaltet. Das Team hinter der Entwicklung ist nämlich dasselbe wie von Assassin’s Creed Odyssey, was man an vielen Aspekten merkt. Und wer meine Reviews liest, der weiß, wie sehr ich dieses Spiel gerne für Vergleiche heranziehe.

Das Reich der Götter

Schon in der Geschichte merkt man, dass sich das Entwicklerteam erneut der griechischen Mythologie annimmt. Es fallen nicht nur ständig Namen der Götter, nein. Auch wird die Story selbst von göttlichen Dialogen begleitet. Das meine ich gleich doppeldeutig, denn hier eröffnet sich sogleich das erste Highlight des Spiels. Der gesamte Titel erfreut sich an einer akustischen Begleitung von Zeus und Prometheus. Ja, die Götter selbst unterstützen euch mit flotten Wortgefechten, die einen erstklassigen Eindruck hinterlassen. Selbst die deutsche Lokalisation sollte in Immortals Fenyx Rising keine Fläche für einen Angriff bieten, denn diese ist mehr als genial. Natürlich geht es gelegentlich auch unter die Gürtellinie oder mündet in einem Flachwitz, im gesamten Spektrum verankern sich die Gespräche aber positiv im Kopf.

Die manchmal ausschweifenden, aber fast immer großartigen Dialoge beider Götter erfrischt zudem die eher durchschnittliche Geschichte. In dieser geht es daran, die Götter wieder zurück zu altem Ruhm zu verhelfen. Aufgrund einer Niederlage sind fast alle von ihnen verschwunden. Nur Hermes, der Götterbote, scheint noch aktiv zu sein. Doch an die Rettung der gefallenen Gottheiten möchte er sich nicht machen. Da kommt Fenyx (wahlweise männlich oder weiblich) ganz recht, der mehr als nur ein normaler Mensch zu sein scheint.

Fenyx rettet die Welt

Schon ist der Held der Geschichte gefunden, dessen Rolle ihr natürlich übernehmt. Also tragt ihr die Verantwortung, den alten Glanz wieder herzustellen, was nicht bei der Götterrettung endet. Auch die Menschen wurden nicht verschont und in Steinstaturen verwandelt, was Fenyx sogar persönlich betroffen macht.

Damit er in der Rolle des Helden nicht ganz aufgeschmissen ist, gewinnt er nach und nach neue Utensilien, die ihm auf der beschwerlichen Reise nützlich werden. Seine neuen Flügel tragen ihn über das weitläufige Land. Mit seinem Bogen kann er aus der Distanz angreifen und seine Armschienen erschließen eine neue Stärke in seinem Körper. Und wie es für die Welt des antiken Griechenlands Pflicht ist, gibt es prunkvolle Waffen und Rüstungsteile.

Ein großes Sammelsurium solltet ihr aber nicht erwarten. Stattdessen setzt Immortals Fenyx Rising auf das Aufwerten vorhandener Gegenstände. Ganz ohne neues Arsenal und Schutzbekleidung müsst ihr jedoch nicht auskommen. Gelegentlich dürft ihr ein neues, gutes Stück einsacken. Dennoch liegt der Schwerpunkt eher darauf, vorhandene Waffen und Rüstungen zu erweitern, statt auszutauschen.

Flotte Kämpfe und andere Herausforderungen

Ausgestattet wie ein Halbgott geht es nun daran, die offene Welt zu erkunden und die Götter zurückzuholen. Dass das nicht ohne Kämpfen geht, versteht sich nahezu von selbst. Dank der sehr ausgewogenen Attacken macht es viel Spaß, auf Gegnerjagd zu gehen. Das ergänzende Skillsystem ebnet zudem immer neue Angriffe, die nicht nur effektiv sind, sondern die Kombinationsketten noch flotter gestalten.

Das Kampfsystem ist ein weiterer positiver Aspekt von Immortals Fenyx Rising, der das Spiel besonders dynamisch macht. Leider dauert es aber, bis ihr auf Feinde trefft. Die riesige Open-World ist weniger dicht besiedelt und die Suche nach Gegnern kann sich strecken. Doch wenn es heißt „Auge um Auge, Zahn um Zahn“, gibt es kein Halten mehr. Die üblichen Verdächtigen wie Hydras, Greife, Zyklopen und Höllenhunde warten nur auf ihre Abreibung.

Zudem findet ihr einige Dungeons, die je nach Schwierigkeit ein paar Herausforderungen bereithalten. Hier kommen Rätselfreunde ordentlich auf ihre Kosten, denn leicht wird es nicht immer. Kisten richtig platzieren oder Schalter betätigen ist erst der Anfang. Wer sich dann erfolgreich vorkämpft, bekommt vielleicht sogar einen Endboss zu Gesicht, der einige taktische Züge abverlangt. Aber selbst außerhalb jedweder Gewölbe sind einige Geheimnisse versteckt. Nichtsdestotrotz muss ich hier (wie schon viele meiner Kollegen zuvor) anbringen, dass deutlich Einflüsse von Nintendos The Legend of Zelda: Breath of the Wild erkennbar sind.

Gleichzeitig lässt euch das Spiel eine enorme Handlungsfreiheit. Ihr habt keine strickte Ausrichtung eurer Quests. Je nach Lust und Laune könnt ihr die verschiedenen Ebenen abklappern und auch bevorzugt kleinere Aufgaben übernehmen. Vielleicht möchtet ihr sogar lieber ohne festes Vorhaben Utensilien sammeln, um ferner die Leisten für Ausdauer oder Lebensenergie zu erweitern. Immortals Fenyx Rising lässt euch euer eigenes Abenteuer erleben, welches euch mit genügend Aufgaben versorgt.

Des Weiteren ist es möglich, sich in der Umgebung ordentlich auszutoben. Trotzdem – Bäume fällen oder Steine zerkloppen ist nicht neu und macht auch nur bedingt in diesem Action-Adventure Sinn.

Technik

Die Geschichte, die die griechische Mythologie in den Mittelpunkt stellt, ist in einer grafischen Mischung gefasst. Der Artstyle ist eher kindlich und versucht nicht, die Realität widerzuspiegeln. Die PlayStation 4 Version geizt aber mit satten Farben, was der Umgebung etwas an Dynamik nimmt. Die PlayStation 5 Version sieht in Screenshots zumindest deutlich bunter aus. Leider wirkt auch alles etwas zu still und leblos, was zwar die Geschichte selbst erklärt, dennoch nicht zum eher fröhlich gestimmten Action-Adventure passt. Gerade für die Fauna wäre deutlich mehr Spielraum gewesen.

Ganz anders ist die Steuerung, die nur so voller Lebhaftigkeit sprüht. Es macht in jeder Sekunde Spaß, Fenyx in den Kampf zu schicken. All die Combos gehen so perfekt ineinander über, sodass es immer etwas zu sehen gibt.

Wenngleich man für die Kämpfe viel Land hinter sich lassen muss, um Gegner zu finden, häufen sie sich durch die Spielzeit an. Immortals Fenyx Rising ist definitiv ein Titel, der weit über 50 Spielstunden Freude machen kann, wenn ihr euren Entdeckerdrang auslebt.

Pro & Kontra

thumbs-up-icon

Pros
  • Riesige Welt mit vielen kleinen Geheimnissen
  • Dialoge sind (zumeist) erfrischend
  • Knackige Rätsel
  • Spaßiges, ausgewogenes Kampfsystem

thumbs-up-icon

Contra
  • Auf der PlayStation 4 sehr blass
  • Der Spielwelt fehlt es an Dynamik
  • Story nicht sonderlich interessant

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Spiel Bewertung
Singleplayer
80
80
Okay
-
Multiplayer

FAZIT

Komme ich noch einmal zu dem Wort "Hype" zurück. Überall wurde ich in den letzten Tagen mit Begeisterung regelrecht zugeschüttet. Und ich gebe zu, Immortals Fenyx Rising ist weit davon entfernt ein durchschnittliches Spiel zu sein. Doch das Wort Innovation, was ich nicht selten gelesen habe, kann ich nicht unterschreiben. Die Rätsel sind knackig und die Kämpfe flott, doch wirkliche Überraschungen bleiben aus. Für mich ist Assassin's Creed Odyssey weiterhin das bessere Open-World Spiel, wenngleich hier der Vergleich eigentlich vermieden werden sollte. Auf dem richtigen Weg ist das neue Franchise von Ubisoft aber allemal und daher hoffe ich, vielleicht in der Zukunft einen weiteren Teil begrüßen zu dürfen, der vielleicht die kleinen Schwachstellen ausmerzt. 

- Von  Rena

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