SpongeBob SquarePants: Battle for Bikini Bottom Rehydrated REVIEW
Nach 17 Jahren kramt Publisher THQ Nordic „SpongeBob Schwammkopf“ aus der Mottenkiste und veröffentlicht mit SpongeBob SquarePants: Battle for Bikini Bottom Rehydrated nicht nur ein Remake mit extrem langen Namen, sondern eben auch eine überarbeitete Version der schwammtastischen Abenteuer von SpongeBob und seinen Freunden. „Battle for Bikini Bottom“ bekam von den Entwicklern bei den Purple Lamp Studios einen Neuanstrich in der Unreal Engine 4 und kommt mit einer gewaltigen Portion Humor, Spiel und Spaß daher. Ob das Jump ’n’ Run gut gealtert ist und in neuer Optik noch genauso begeistern kann wie damals, verraten wir euch jetzt.
Chaos in Bikini Bottom
Ähnlich kindlich wie in der Serie sind die Handlungen des neusten Abenteuers von SpongeBob Schwammkopf. Wie bereits in der Vorlage aus dem Jahr 2003 versucht der Bösewicht Plankton die Krabbenburger-Formel zu stehlen und möchte dafür fiese Roboter einsetzen. Leider hat er dabei jedoch vergessen, einen Schalter umzulegen. Die Maschinen terrorisieren jetzt nicht nur Plankton im Abfalleimer, sondern stürzen ganz Bikini Bottom ins Chaos.
An dieser Stelle weichen die Entwickler nicht ein einziges Mal von der Vorlage ab. Generell stellt das Spiel eher einen Nachbau des Original-Spiels in neuer Optik dar und weniger den Versuch einer Neuinterpretation. Zu den wenigen Ausnahmen zählt hier der neue Multiplayer-Modus. Dazu kommen wir allerdings noch später.
Spongebob kann natürlich nicht zulassen, dass seine Heimatstadt angegriffen wird und so beginnt das neue Abenteuer. Innerhalb der Geschichte treffen wir immer wieder auf altbekannte Charaktere der Serienvorlage. Glücklicherweise konnte man auch einen Großteil der Sprecher für das neue Videospiel gewinnen. Dies dürfte vor allem die Fans freuen und macht die Geschichte gleich viel lebendiger und sympathischer. Klar, ein wahres Highlight dürft ihr hier nicht erwarten, denn der Fokus des Spiels liegt in seinem Gameplay. Allerdings weiß die Handlung durchaus zu unterhalten und ist gerade in Hinblick auf Spiele mit immer tiefgründigeren Storys eine sehr willkommene Abwechslung im Gaming-Alltag.
Die Summe seiner Jump ’n’ Run Vorbilder
Zur Erstveröffentlichung des Spiels war ich gerade einmal 6 Jahre alt und gehörte damit zur Zielgruppe. Schon damals zeichnete es sich in seinem Gameplay gerade durch die spaßige Kampfmechanik, aber auch die unzähligen Hüpfpassagen aus. Dies mag vor allem an der Zeit liegen, in der das Spiel erschienen ist.
Damals waren Titel wie Crash Bandicoot und Super Mario in ihrer Hochzeit und so mag es wohl kaum jemanden überraschen, dass sich die Entwickler eben jene zum Vorbild genommen haben, um einen spielerischen Rahmen für SpongeBobs Abenteuer zu erschaffen. Es ist auch heute nicht zu verleugnen, dass „Schlacht um Bikini Bottom“ sich sehr nahe an seinen geistigen Vorbildern bewegt hat und das im Spielverlauf wiedergeben möchte.
Eines muss man den Entwicklern allerdings lassen: Das Gameplay funktioniert auch heute noch und ihr Plan ist aufgegangen. Wir kämpfen in SpongeBob SquarePants: Battle for Bikini Bottom Rehydrated als SpongeBob, Patrick oder Sandy gegen fiese Roboter und andere Feinde. Dabei erkunden wir die Spielwelt und erfüllen verschiedene Aufgaben innerhalb der geschlossenen Level-Bereiche.
Durch eine Art Hub-Welt können wir die verschiedenen Level-Areale betreten und uns quasi aussuchen, welchen Ort wir als Nächstes besuchen. Allerdings benötigen wir dafür goldene Pfannenwender, welche wir etwa durch das Erledigen von Aufgaben oder Rätseln ergattern können. Die Pfannenwender sind allerdings nicht die einzigen Objekte im Spiel, die wir aufsammeln können. Glitzernde Seesterne fungieren zusätzlich als eine Art Währung und können uns optionale Wege öffnen oder zusätzliche Belohnungen einbringen. Es lohnt sich also, die Gegend gründlich abzusuchen, da man fast alle Gegenstände im Spiel gut gebrauchen kann.
Innerhalb der Level können wir an einer Bushaltestelle zwischen den verschiedenen Charakteren wechseln und uns ihre Fähigkeiten zu Nutze machen. Diese bringen nämlich nicht nur optische Veränderungen ins Spiel, sondern auch eigene Skills und steuern sich teilweise anders. Der Seestern-Patrick läuft beispielsweise etwas träger als sein schwammiger Freund und kann Früchte in der Welt aufnehmen, welche er dann auf Gegenstände oder Schalter werfen darf. Das bringt genügend Abwechslung, da ihr so von Zeit zu Zeit zwischen den Charakteren wechseln müsst. Da von Beginn an noch nicht alle Fähigkeiten freigeschaltet sind, könnt ihr zudem später an einige Orte zurückkehren, um weitere Rätseln zu lösen.
SpongeBob bekommt zum Beispiel etwas später im Spiel die Fähigkeit, eine Seifenblasen-Bowlingkugel zu werfen und kann somit bestimmte Schalter umlegen, die er vorher im Spiel nicht betätigen konnte. Die Progression ist für den Spieler also immer gut spürbar und sehr befriedigend.
Trotz all dieser kleinen Feinheiten bleibt das Game jedoch recht simpel und einfach. Das liegt aber wohl vor allem an der Ausrichtung der Zielgruppe. Selbst die Bosskämpfe sind zwar herrlich ulkig und sympathisch inszeniert, aber zu keinem Zeitpunkt eine wirkliche Herausforderung. Die schwersten Stellen im Spiel sind da schon eher die Rutsch-Passagen, die auch erwachsenen Spielern gern mal etwas mehr abverlangen.
Die Message ist allerdings klar: Das hier ist ein Abenteuer-Spiel, bei dem vor allem der Spaß und die Leichtigkeit im Vordergrund stehen soll. Auf die Dauer schafft es das Spiel allerdings nicht immer, diesen Spaß aufrechtzuerhalten und wird recht schnell monoton in seinem Gameplay. Das können die wechselnden Schauplätze aber gut ausgleichen.
Tolle Umsetzung mit kleinen Unsauberkeiten
Machen wir uns nichts vor: auch an SpongeBob Schwammkopf ziehen 17 lange Jahre nicht einfach so vorbei.
Allerdings wurde erstaunlich viel Arbeit in die Neuauflage des Klassikers gesetzt und die Optik ist im Vergleich zur Vorlage wesentlich besser und schöner anzuschauen. Die Grafik ist knalliger, lebendiger und weiß mit neuen Details durchaus zu beeindrucken. Auf den Quallenfeldern erkennen wir nun beispielsweise Grashalme, welche im Original-Spiel nicht zu sehen waren. Man hat sich hier wirklich viel Mühe gegeben, SpongeBob auf die Current-Gen zu bringen, ohne dabei den Charme und Look der Vorlage aus den Augen zu verlieren.
Grafisch kann SpongeBob SquarePants: Battle for Bikini Bottom Rehydrated zwar nicht ganz mit dem Crash Bandicoot Remastered mithalten, allerdings geht die Arbeit bei SpongeBob allerdings auch weit über ein einfaches HD-Remaster hinaus und man merkt, dass hier mit der Unreal Engine alles von Grund auf neu erstellt wurde.
Trotzdem kommt das Spiel mit einigen unschönen kleinen Fehlern daher. Einige Wassertexturen sind nicht richtig platziert und an ein paar Stellen endet eine Textur einfach mitten in der Luft. Diese kleinen Nachlässigkeiten im Detail haben sich leider häufiger ins Spiel geschlichen und man hat das Gefühl, es hätte noch gut 2-3 Monate Feinschliff vertragen können.
Hingegen hätte man sich den Multiplayer-Modus sparen können. Dieser ist so monoton und auswechselbar, dass ich ihn nur in wenigen Sätzen erwähnen möchte. Ihr kämpft mit den Charakteren aus der Serie gegen verschiedene Gegner in einem Koop-Modus. Dabei müsst ihr allerdings nur jedes Mal auf’s Neue mehr und mehr Gegnerwellen besiegen. Viel Spaß kommt dabei leider nie auf.
Video Review
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- Synchronsprecher aus der Serie
- visuell stark verbessert im Vergleich zum Original
- Abwechslung durch viele Handlungsorte im Spiel
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- schwacher Koop-Modus
- unschöne Texturfehler
- Gameplay wird schnell monoton
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Pro & Kontra
- Synchronsprecher aus der Serie
- visuell stark verbessert im Vergleich zum Original
- Abwechslung durch viele Handlungsorte im Spiel
- schwacher Koop-Modus
- unschöne Texturfehler
- Gameplay wird schnell monoton