WWE 2K25 Farewell Tour Edition Pack REVIEW
Im Dezember 2025 nimmt mit John Cena einer der großen Ikonen des Wrestling seinen Abschied und verlässt nach mehr als 20 Jahren den Ring. Seine seit Anfang des Jahres laufende Abschieds-Tour bei der WWE hat in den vergangenen Wochen und Monaten nicht immer gefruchtet, wie etwa sein im Sande verlaufender und letztlich nicht zu Ende gedachter Heel-Turn oder auch das miserable Match gegen Brock Lesnar im Rahmen der Wrestlepalooza 2025. Gleichzeitig gab es aber immer wieder emotionale Höhepunkte, sowie zuletzt das von Fans heiß ersehnte finale Aufeinandertreffen von Cena und AJ Styles bei Crown Jewel. Kurzum: mit Cena verlässt einer der größten Superstars aller Zeiten die WWE – und das will jetzt auch WWE 2K25 gebührend feiern. Mit der WWE 2K25 Farewell Tour Edition Pack bündelt man das bereits im März veröffentlichte Hauptspiel mit dem neuen DLC rund um Cenas Abschieds-Tour und packt ein paar nette neue Inhalte in das Gesamtpaket.
Umfangsmonster
An dieser Stelle möchte ich einmal auf die Besprechungen meiner lieben Kollegen Gerrit und Rena verweisen, welche in diesem Jahr bereits das Hauptspiel auf der Xbox Series sowie den jüngsten Port für die Nintendo Switch 2 Version besprochen haben. Mit meiner Review zur Farewell Tour Edition Pack auf der PS5 bekommt ihr also drei Stimmen, die sich dem Titel auf Gamecontrast in seinen verschiedenen Varianten gewidmet haben. Ich werde nicht alle Aspekte des Hauptspiels noch einmal wiedergeben, aber wie gewohnt meine eigene Sicht auf die Dinge darlegen. Und grundsätzlich kann ich meinen Kollegen zustimmen: WWE 2K25 ist ein richtig guter Ableger der Reihe geworden.
Es ist für mich der erste Titel der Franchise, den ich seit dem 2019 erfolgten Entwicklerwechsel gespielt habe. Bis dato waren noch die Japaner von Yuke´s mit der Reihe betraut, seit einigen Jahren sorgt sich das 2K interne Studio Visual Concepts um die WWE-Games. Und angesichts von WWE 2K25 (und als wirklich großer Fan der alten Yuke´s Spiele) muss ich sagen: Visual Concepts macht einen ordentlichen Job. Alleine schon die nackten Fakten sind beeindruckend. So gibt es etwa über 300 Wrestlerinnen und Wrestler aus allen Epochen, die vertreten sind. Einige sind zwar hinter einem Ingame-Shop verborgen und müssen erst einmal freigespielt werden. Und ja, andere Superstars bekommt man nur durch den Kauf von DLCs. Aber dennoch ist die Auswahl immens, was ein eigenwilliges Problem mit sich bringt. Man muss sich im Auswahlbildschirm nämlich ziemlich lange durch die Liste klicken, wenn man von A bis Z einmal durchschauen will, wer so alles dabei ist. Eine Filterfunktion könnte hier Abhilfe schaffen.
Was mich wirklich beeindruckt: von den vielen Wrestlerinnen und Wrestlern, die ich bisher durchprobiert habe, ist wirklich jede und jeder mit dem jeweils eigenständigen Moveset vertreten. Und diese und allgemein die Animationen können sich auch wirklich sehen lassen. Gespart wird hingegen bei vielen Einmärschen. Abseits von den aktuellen Top-Stars der WWE und einigen Ikonen vergangener Tage, ist der Großteil der Einläufe eher auf Sparflamme inszeniert.
Zwischen feindlicher Übernahme und einer alles verändernden Dynastie
Ich habe mich bisher vor allem in den verschiedenen Einzespieler-Modi bewegt. Via Exhibition bekommt man eine Auswahl für schnelle Matches in zig verschiedenen Varianten. 1 vs. 1, Tag Team, TLC, Hell in a Cell – you name it. Wirklich interessant finde ich den MyRise genannten Story-Modus. Für diesen erstellt man sich zunächst einen eigenen Charakter (egal ob männlich oder weiblich) und wechselt innerhalb der Geschichte zur WWE mit dem Ziel, der kommende Superstar der Firma zu werden. Bei der Vorstellung vor den gebannten Augen der Welt wird man allerdings von einer maskierten Person angegriffen. Im Laufe der Story entwickelt sich eine absurd alberne Übernahmegeschichte, bei welcher NXT zum Machtkampf gegen die WWE ausruft. Das Ganze ist im besten Sinne herrlich doof und hat mich richtig gut unterhalten.
Eine spannende Geschichtsstunde verbirgt sich hinter dem Showcase-Modus, in welchem diesmal der Fokus auf die samoanischen Wrestler und Wrestlerinnen der WWE. Man geht ziemlich weit in die Vergangenheit und kann historische Matches nachspielen und deren Ausgang sogar verhindern. Zusammengehalten wird der spielbare Geschichtsunterricht von Erzählungen. Auch hier war ich ziemlich angetan, zumal es ein virtuelles Wiedersehen mit Gesichtern und Namen gab, an die ich viele Jahre nicht mehr gedacht habe.
Erstaunlich fordernd
Nun habe ich schon eine ganze Weile nicht mehr in die Reihe hineingespielt, dachte mir aber aufgrund meiner Vorerfahrung mit den quasi Vorgängern: wie groß kann der Unterschied schon sein? Tatsächlich sind viele Aspekte des Gameplays an die alten Spiele angelehnt (oder wurden schlicht nie verworfen?!). Dennoch ist die Fülle an Mechaniken am Anfang ziemlich erschlagend gewesen. Es gibt zwar viele Tutorials und Erklärungen, bis ich den Griff heraushatte, hat es aber eine Weile gedauert. Gerade das Kontersystem empfand ich zunächst als etwas ungenau und wenig intuitiv, aber auch hier: wenn man einmal den Dreh heraus hat, flutscht es.
Allgemein bin ich sehr angetan vom Gameplay. Das spielt sich für ein Sportspiel angenehm komplex und hat auch wirklich ein bisschen taktischen Tiefgang, was ich heutzutage eigentlich kaum noch von einer großen Sport-Franchise erwarte.
Last Time is Now
Nun aber endlich zu den neuen Inhalten, die in Form des Farewell Tour Edition Pack ins Spiel kommen. Eigentlich ist das gar nicht mal so viel und online ist die Enttäuschung vieler Fans durchaus groß. Und zumindest aus Sicht von denjenigen, die das Hauptspiel bereits haben, kann ich den Unmut auch verstehen. Denn genaugenommen handelt es sich um ein Skin-Paket, mit welchem man neben fünf Farewell Tour T-Shirt-Kosmetika noch Zugriff auf John Cena in seiner Wrestlemania 41 Kluft und John Cena als Dr. of Thuganomics bekommt. Außerdem erhält man noch den Ron Cena Skin für R-Truth sowie Brock Lesnar in seinem aktuellen Aussehen. Und gerade die Integration von Lesnar kann angesichts seiner – um es noch nett auszudrücken – Verfehlungen in jüngster Vergangenheit kritisch gesehen werden. Aber da kommt Visual Concepts als Entwickler letztlich der Realität und sicherlich auch Vertragsvereinbarungen mit der WWE nach.
Viel mehr gibt es zu den neuen Farewell Inhalten leider nicht zu sagen und angesichts des Wegganges eines großen, wie John Cena, ist der Inhalt wirklich mehr als dürftig. Aber man hat Cena im Hauptspiel ohnehin in zig Varianten. Cool wäre natürlich ein Showcase-Modus rund um Cena gewesen. Aber den gab es ja bereits in WWE 2K23 und eigentlich ist es schade, dass man diesen nicht irgendwie ins aktuelle Spiel einbaut. Meinetwegen auch gegen Monetarisierung.
Ach 2K
Für ordentliche DLCs und Zusatzinhalte Geld auszugeben, dagegen habe ich prinzipiell nichts und eine Integration relevanter Inhalte vorheriger Versionen empfände ich als lohnenswert. Die Richtung, in die 2K allgemein geht, ist leider aber eine andere. Denn der Publisher bittet ganz schön zur Kasse, wenn man sich nicht in absurd langen Grind begeben will und dennoch Spaß an jenen Modi haben will, die man mehr oder weniger als Multiplayer bezeichnen kann. Hier seien MyFACTION und The Island hervorgehoben. Ersterer ist der digitale Sammelkarten-Modus, bei welchem man Boosterpacks kauft und Karten zieht, um sich starke Decks zusammenzustellen. The Island hingegen ist ein großes Hub-Areal, in welchem man unter anderem in PvP und PvE Matches antreten, Quests absolvieren und vor allem viel Geld ausgeben kann. Denn das große Areal ist vor allem mit Geschäften vollgepackt. In diesen gibt man direkt zwar nur Ingame-Währung aus. Wenn man angesichts der teilweise absurd hohen Preise für Kosmetika aber nicht genügend Ingame-Coins hat, kann man im Sinne von 2K auch gerne die Kreditkarte zücken. Dann doch lieber der ohnehin spaßigere Couch-Multiplayer.
Video zum Spiel
Pro & Kontra
- angenehm forderndes Gameplay
- wahnsinniger Umfang an Modi, Match-Typen und Superstars von heute und früher
- audiovisuell gut umgesetzt
- flüssige Animationen sorgen für Authentizität
- in den Multiplayer-Modi wird hart monetarisiert, wenn man nicht grinden will
- die neuen Inhalte der Farewell Tour Edition sind nur Skins und andere Kosmetika
Das könnte dir auch gefallen




























Schreibe einen Kommentar