Warum The Last of Us Part II genial ist, ich aber keinen dritten Teil möchte – Kolumne
Auch ihr gehöre zu den Leuten, die in den Genuss von The Last of Us Part II gekommen sind. Schon das Erstlingswerk hat mich begeistert und mit verschiedenen Stimmungen zurückgelassen. Wut, Furcht Ratlosigkeit und Trauer waren nur einige meiner Emotionen. Part II setzt dem aber noch die Krone auf, denn all diese Gefühle wurden dieses Mal bis zum Äußersten ausgereizt und ließen mich zuletzt in einer Hilflosigkeit zurück.
Nicht falsch verstehen – The Last of Us Part II ist eines der besten Spiele, die ich jemals gespielt habe. Und wahrlich, ich kenne deutlich über 1000 Games. Aber die Fortsetzung macht mich irgendwie fertig. Ich möchte zwar eine spannende Geschichte mit Drama und Tragik, aber irgendwie ist mir hier zu viel, zu endgültig. (Spoiler) Das Spiel von Naughty Dog nimmt diesmal zu viele liebgewonnene Charaktere aus der Geschichte und lässt sie mit einem brutalen Schicksal zurück. Zumal das Spiel es auch schafft, beide Seiten bestmöglich zu beleuchten und Sympathie für die Widersacher einzutrichtern. Plötzlich steht man zwischen zwei Stühlen, was jeden Verlust zusätzlich in Wut und Hilflosigkeit umwandelt. Das Wissen, dass die Geschichte so aggressiv erzählt wird und das es kein zurück gibt, macht The Last of Us Part II zu einer grandiosen Erzählung.
Die Geschichte entwickelt sich anders als vermutet
Nichtsdestotrotz ist jeder Handlungsstrang so einnehmend und sagt: „werde damit fertig, es wird nicht besser“. Das heißt zudem, dass diese charakteristischen Figuren in einem dritten Teil keine wichtige Rolle mehr spielen werden, sondern nur in Erinnerungen vorkommen – wenn überhaupt noch. Selbst wenn aber die Erinnerungen in den Fokus gerückt werden, bleibt das beklemmende Gefühl zurück, welch kurzer Prozess mit ihnen in Part II gemacht wurde.
Ich möchte keinen neuen Teil spielen, der mehr aus der Vergangenheit lebt und mich immer daran erinnert, welches Ende die Figur zuteil wurde. Ich will aber auch nicht wieder Personen liebgewinnen, die vielleicht genauso binnen weniger Spielstunden abserviert werden. Nun ja, ich habe den einen oder anderen Tod schon vor dem Eintritt ins Spielgeschehen vermutet. The Last of Us Part II war aber doch etwas zu schonungslos mit manchen Charakteren. Deswegen teile ich zwar nicht unbedingt die Kritik wie manche Spieler, oder will gar die Story ändern, aber ich möchte die Geschichte mit dem 2. Teil lieber abgeschlossen wissen. Ich will nicht, dass es noch schlimmer wird und dass auch die letzten liebgewonnenen Protagonisten in den Exitus geschickt werden.
Letztlich möchte ich wiederholen, dass ich The Last of Us Part II für ein grandioses Spiel halte und auch noch einmal mindestens spielen werden. Aber alleine schon weil der zweite Teil so gut ist, ertrage ich einfach nicht noch mehr, denn alles fühlt sich mehr als nach nur einem Videospiel an – was die Schlüsselszenen noch tragischer macht.
Letztlich würde ich mir aber trotzdem ein The Last of Us Part III kaufen, denn die Neugierde würde mich überrennen. Sollte es so kommen, ist es aber spannend, ob altbekannte im Fokus stehen oder neue Gesichter die Reihe fortsetzen. Dennoch ist klar, auch neue Hauptprotagonisten werden durch die Hölle gehen müssen.
Mehr zu mir von The Last of Us Part II könnt ihr meinem Review entnehmen.