Valheim angespielt PLAYER’S VOICE
Es sind noch keine 3 Wochen vergangen und Valheim zählt bereits über 3 Millionen Wikinger! Zu der Erfolgsstory kommen etwa 96% positive Bewertungen in Steam. Na wenn DAS kein Grund zum Feiern ist… WO BLEIBT DER MET?
Entwickler: Iron Gate AB
Publisher: Coffee Stain Publishing
Steam-Veröffentlichung: Februar 2021
„Ein brutales 1-10 Spieler Multiplayer-Erkundungs- und Survivalspiel in einem prozedural generierten Fegefeuer inspiriert von der Kultur der Wikinger. Schreibe beim Kämpfen, Bauen und Erobern eine Saga, die Odins Gunst würdig ist.“
➔ Valheim
Äußerst selten mache ich einen Hype ja überhaupt mit. Denn normalerweise warte ich immer gerne, bis die Spiele etwas ausgereifter sind. Und das letzte Mal, als ich bei einem Titel ganz früh mit dabei war, war das bei Rust. Ist also schon wieder etliche Jahre her!
En skål för friheten!
Es ist Nacht und inmitten stürmender Gewitterböen und brechenden Wolken trägt uns ein Rabe in die verlassene Welt. Eine Welt vergangener Tage, besiedelt von wilden Tieren und mythischen Kreaturen. Dabei starten wir mit nichts außer einer zerschlissenen Tunika. Und so besteht unsere erste Aufgabe darin, auf dem Boden liegendes Holz sowie Steine einzusammeln, damit wir so bald wie möglich eine Axt herstellen können. Alternativ lassen sich auch die noch ganz jungen Bäumchen ohne Werkzeug fällen.
Nachdem wir das erste Mal Gegenstände aufheben, erscheint direkt eine Meldung neu gelernter Rezepte. Wir stehen also quasi unter einer Amnesie und erinnern uns an ehemaliges Wissen, sobald wir mit entsprechenden Items in Berührung kommen. Eine tolle Mechanik, die direkt vorführt, wie intuitiv sich Valheim spielen lässt!
Manchmal vielleicht ein wenig zu intuitiv, denn erklärt wird hier sehr wenig. Doch das war damals bei Minecraft nicht anders und man schaue sich den Survival-Klassiker und Vorreiter heute an!
Bekanntes neu erfinden
Insgesamt erinnert mich einiges in Valheim an große Vorbilder wie eben Minecraft inklusive Mods, The Elder Scrolls V: Skyrim oder auch Terraria. Es ist fast so, als hätte man das Beste aus vergangenen Gaming-Tagen in einen Topf geworfen und eine Ladung saftige Inspiration aus dem eigenen Studio hinzugegeben. Und die Spielerschaft nimmt es dankend an.
Innovativ ist das Management mit Essbarem. Durch Nahrung erhöht man nämlich die maximale Gesundheit und Ausdauer. Dabei können wir bis zu 3 verschiedene Lebensmittel zu uns nehmen und dadurch unsere ursprüngliche Gesundheit in Höhe von 25 auf über 100 pushen. Doch vor allem wegen der Ausdauer möchte man stets gut gesättigt in den Tag starten. Diese verbrauchen wir nämlich bei jeglicher Aktivität. Sei es rennen, Bäume fällen, angreifen, blocken, schwimmen, schleichen, … die Ausdauer im Blick zu behalten ist sehr wichtig! Denn was passiert zum Beispiel, wenn wir versuchen, schwimmend einen See zu durchqueren und uns geht mitten auf dem Weg die Kraft aus? … Nun, in Valheim ist es kaum anders! Endet die Ausdauer beim schwimmen, ertrinken wir. Dies erscheint dem einen oder anderen vielleicht auf den ersten Blick zu realistisch. Jedoch ist das Stamina-Management perfekt intuitiv integriert und macht Spaß! Denn man hat das Gefühl, das Gameplay wird nicht direkt behindert, sondern gewinnt eher an Dynamik.
1 GB Atmosphäre!
Tatsächlich traute ich der Sache zunächst nicht, als Steam mir beim Download lediglich 1 GB anzeigte. Denn wie kann das sein heutzutage?
Und die Charaktererstellung ist wahrlich enttäuschend. Wobei ich so aber auch wesentlich schneller ins Spiel komme. Kümmern tut mich das jedoch wenig, denn jetzt schon arbeiten diverse Modder auf Hochtouren und es ist sicher nur eine Frage der Zeit, bis eine entsprechende Modifikation für detailtreuere Wikinger zur Verfügung steht. Abgesehen davon tragen wir doch ohnehin meistens Rüstung. Ein bisschen neidisch bin ich aber schon auf die schicken Bärte meiner männlichen Wikinger-Kollegen.
Gut – hochauflösende Texturen sind was anderes. Hier jedoch komplett unnötig, denn trotz der Defizite konnte man eine atemberaubende Umgebung schaffen. Dafür sorgen alleine schon die Dynamik und die atmosphärische Beleuchtung. Und spätestens nach dem ersten Bosskampf dürfte man als Spieler sämtliche Bedenken über Bord geworfen haben. Ich meine, ein sich verdunkelnder Himmel, Gewitterblitze, ein rotäugiger riesiger Hirsch, der auf einen zugerannt kommt, während Heavy Metal die Erde zum Beben bringt?! Also HOLY S*** ich weiß ja nicht, wie es euch geht, aber… Pixel? Was sind Pixel?!?
Tatsächlich ist es erstaunlich, wie liebevoll und wie genau die Entwickler auf Details geachtet haben. Da steckt Wikinger-Herzblut drin! Und ich kann zu diesem Zeitpunkt nur loben…
Das Beste kommt erst noch…
Angeblich soll das Spiel am meisten in Gesellschaft Spaß machen. Dazu kann ich leider noch nicht viel sagen, denn bislang habe ich nur alleine gespielt. Doch das soll sich hoffentlich auch bald ändern.
Es warten auf jeden Fall noch einige Bosse sowie eine große weite Welt mit neuen Biomen. Schätze finden, Dungeons säubern, weitere Stützpunkte und Basen errichten… es gibt noch viel zu tun! Und weil das Spiel gerade mal im Early Access ist, darf man sich noch auf viele Neuerungen freuen. Außerdem bin ich wirklich gespannt auf die weitere Entwicklung von Valheim, nicht nur von Seiten der Entwickler, sondern auch der Community. Denn es scheint schon jetzt so, dass sich der Titel zu den Großen gesellen wird und wir momentan Zeugen bei der Entstehung eines Jahrzehnt-Spiels werden!
(Ein gewagtes Statement?)