Super Mario World REVIEW
Ist es lange her, als das Super Nintendo erschien. Und ist es lange her, als ich Super Mario im 16 Bit Gewand steuern durfte. Nun aber, mit der Veröffentlichung des Snes Mini, ist Mario wieder zurück und erobert erneut Super Mario World. Nicht aber, dass er je wirklich weg war, denn bereits auf der Virtual Console verschiedener Nintendo Konsolen durfte er Springen und Laufen. Auf der kleinen Super Nintendo Konsole fühlt es sich aber so an, als wäre man wieder in der Zeit zurückversetzt worden, was animiert, das gesamte Abenteuer noch einmal zu entdecken.
Der Weg zu einem großartigen Abenteuer
Höchstwahrscheinlich wird keiner mehr Fragen, warum der Mann mit Vorliebe für Latzhosen, die Prozedur auf sich nimmt und 7 gefährliche Welten bereist. Denn ja, Prinzessin Peach wurde wieder einmal entführt und steckt in den Fängen von Bowser. Allerdings hat er sich erneut Verstärkung in Form seiner Kinder (Kooperlinge) geholt, die jeweils eine der Welten bewachen und Mario auskontern möchten.
Mit dem Controller in der Hand und der Bestätigung des Startmenüs, treffen wir auf einen kleinen Mario, dem nur eine Welt zugänglich ist. Ein Knöpfchen gedrückt und schon entschwindet der Klempner in den ersten Level, der einen neuen Kameraden hervorbringt. Denn mit Super Mario World feiert Reittier „Yoshi“ sein Debüt und hilft unserem Helden, sein Abenteuer bestmöglich zu meistern. Auf dem Rücken des grünen Kameraden wird es unter anderem ermöglicht, höher sowie weiter zu springen. Zudem fallen Konfrontationen mit Gegner anders aus. So entflieht Yoshi zuerst, wenn ihr einen Feind ungünstig berührt, bevor es Mario ans Leder geht. Der kleine grüne Bursche ist aber noch auf eine andere Art und Weise nützlich, denn er kann Gegner schlucken und sie als Geschoss auf andere Kontrahenten schleudern. Schildkrötenpanzer, die mit roter oder blauer Farbe verziert sind, bringen noch weitere Talente zu Vorschein. Greift Yoshi mit seiner Zunge einen roten Panzer, kann er Feuerbälle spucken. Dank des blauen Panzers, den er in seinem Maul trägt, wird ihm gar das Fliegen ermöglicht. Schlussendlich kann das hungrige Reittier mithilfe von Äpfeln, die in den Büschen der Welten hängen, ein zusätzliches Item Mario erwirken. Hat er genügend verschlungen, erscheint beispielsweise ein Pilz aus dem Nichts und muss nur noch eingesammelt werden.
Natürlich ist aber auch Mario alles andere als wehrlos. Er springt in dem 2D Jump n‘ Run auf die Köpfe seiner Gegner oder greift sich die Schildkrötenpanzer, um diese als Waffe zu gebrauchen. Mithilfe der Feuerblume, die seit dem Debüt der Reihe dabei ist, kann er Feuerbälle abschießen und dementsprechend den meisten Feinden ordentlich einheizen. Ein weiteres wichtiges Item ist der gelbe Stern, der gelegentlich in den Fragezeichen-Boxen zu finden ist. Berührt Mario diesen, ist er für einen kurzen Zeitintervall unbesiegbar. Das heißt jedoch nicht, dass ihr auch Abhängen trotzen könnt. 😉
Sieben Welten voller Geheimnisse
Um Bowser auf die Spuren zu kommen, wird von Mario verlangt, 7 Welten zu bereisen. Dabei geht es durch Level, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Ob grasgrüne Flächen, Lavahöhlen, Unterwasserwelten oder von Eis bedeckte Areale, die obligatorische Linie wird auch in Super Mario World fortgesetzt. Dass das immer neue Gefahren mitbringt, wird jedem Mario Fan klar sein und ist auch kein neues Prinzip der Reihe. Dies bringt aber zugleich die nötige Abwechslung, die man von dem Jump n‘ Run ohnehin schon gewohnt ist.
Neu hingegen sind einige Items, die der Klempner nutzen kann, um in den Welten voranzukommen. So findet die Feder ihr Debüt, die dem Klempner einen gelben Umhang zaubert. Mithilfe dieser Verwandlung kann Super Mario nun zeitlich bedingt fliegen. Durch die dadurch erschlossenen Höhen, kommen auch die ein oder anderen geheimen Räume und Areale zum Vorschein, die vorab unzugänglich waren. Und noch etwas feiert sein Stelldichein in Super Mario World, denn neben den obligatorischen Fragezeichen-Boxen, gibt es nun Blöcke, auf denen Ausrufezeichen prangen. Je nach Farbe werfen sie Power-Pilze, Feldern oder Feuerblumen heraus. Bevor die Blöcke aber in den Leveln verfügbar sind, müsst ihr sie mittels Schalter aktivieren, der in einem versteckten Level zu finden ist.
Allgemein gibt es wieder so viel zu entdecken, was auf den ersten Blick verborgen ist. In Warp-Röhren erschließen sich zum Beispiel große Räume, die nicht selten massenhaft Münzen beherbergen. Aber auch diverse Schaltmechanismen machen unsichtbare Türen sichtbar, die wiederum in geheime Bereiche führen. Einige der Level sind sogar so geschaffen, dass sie einen zweiten Ausgang platziert haben, der eine völlig neue Abzweigung erschließt.
Aber auch Schlösser und Geisterhäuser bieten zumeist mehr als nur einen Weg, um bis zum Ende vorzudringen. Allgemein wird durch all die versteckten und geheimen Dinge der Wiederspielwert bis ins unermessliche gesteigert, was wohl der Grund ist, warum viele noch heute Super Mario World spielen oder dank des Snes Minis wieder spielen können.
Im Übrigen besitzt Super Mario World sogar einen Mehrspieler-Modus. Leider ist dieser tatsächlich in der Zeit stehengeblieben. Statt zusammen mit Bruder Luigi ins Gerangel zu starten, spielen die Brüder den Level nacheinander und ohne gegenseitige Hilfe. So startet erst Player 1 mit dem Unterfangen und übergibt an Player 2, wenn er den Level erfolgreich beendet hat oder vorzeitig vom virtuellen Tod geholt wird. Dies ist kein wirklicher Spielspaß und streckt zudem das Spiel noch ungünstig in die Länge. Da der Mehrspieler-Modus in der Art einfach nicht ernst zu nehmen ist, verzichte ich auf eine entsprechende Wertung.
Voll Retro
Wer das Super Nintendo kennt, kennt zwangsläufig auch Super Mario World und dessen grafischen Gegebenheiten. Das heißt, es gibt einen 16 Bit Look, den man heutzutage als Retro bezeichnet. Das beeinflusst den Spielspaß aber alles andere als negativ! Die Optik ist einfach nur großartig und mit so vielen Details versehen, dass sie immer wieder Lust auf eine Entdeckungsreise macht. Gepaart ist dies natürlich mit satten Farben, die perfekt zu einem Super Mario Abenteuer passen und nie übertrieben in ihrer Anordnung wirken. Natürlich ist das Super Nintendo Spiel recht sparsam mit der Anzahl der Farben, die gleichzeitig dargestellt werden – was aber charakteristisch für das Setting anno 1991 ist.
Der Sound ist ebenfalls auf die Möglichkeiten der damaligen Technik getrimmt. Und auch hier ist es keinesfalls kritisch gemeint, denn die Töne sind einfach in jedem Moment passend gewählt und unterstützen das Spiel an jeder erdenklichen Ecke. Die typischen Mario Sounds sind natürlich integriert und untermalen die optischen Darstellungen bestmöglich.
Die Steuerung ist simple und dennoch genial. Wenige Buttons reichen aus, um Mario so viele Kommandos zu entlocken. Er kann unter bestimmten Bedingungen gar an Wänden hoch rennen oder mit dem richtigen Item fliegen. Selbst Anfänger werden schnell die Variationen verinnerlichen und in die Tat umsetzen, sodass der Spielspaß sich binnen weniger Minuten komplett entfalten kann.