Story of Season: Friends of Mineral Town (Xbox Series) REVIEW
Story of Season: Friends of Mineral Town erschien im letzten Jahr für die Nintendo Switch und ist seit kurzem auch auf den Konsolen von Mircosoft und Sony verfügbar. Wer also Lust hat, in eine Farming-Simulation einzutauchen, aber keine Switch sein Eigen nennt, bekommt jetzt die Chance. Doch inwieweit lohnt sich der Kauf? Genau dieser Frage gehe ich nun genauer auf den Grund.
Ein kleines Vorwort
Zuallererst sei gesagt, dass Story of Season: Friends of Mineral Town ein besonders großes Vorbild hat, bzw. eigentlich sogar ein Ableger einer großen Reihe ist. Denn hinter dem Titel steckt ein waschechtes Harvest Moon. Harvest Moon selbst konnte hierzulande auf dem Super Nintendo erste größere Erfolge feiern und Fans um sich sammeln. Natürlich sind nicht mehr alle Fans der ersten Stunde präsent, was die unterschiedlichsten Gründe hat. Das heißt aber zugleich, neue Genreliebhaber finden und mit frischen Features überzeugen.
Story of Season: Friends of Mineral Town bleibt im Gesamten dem Harvest Moon Prinzip treu, was schon in der Optik ersichtlich ist. Alles wirkt niedlich, wie kindlich. Große Textfelder werden statt einer Sprachausgabe verwendet. Und die Mechanik der einzelnen Möglichkeiten bleiben ebenfalls unverändert. Dennoch soll es bei dieser Erläuterung nicht bleiben, weswegen die nachfolgenden Zeilen mehr Aufschluss geben.
Wer noch explizitere Information zum Spiel und seiner Vorgeschichte haben möchte, kann gerne unser Nintendo Switch Review von Christopher durchstöbern.
Das Farmerleben
Zu Beginn wählt ihr nach dem Start des Spiels einen von vier möglichen Charakteren. Zur Auswahl stehen zwei Jungs sowie zwei Mädchen. Individuell darf noch der Teint angepasst werden, bevor ihr in die Geschichte eingeführt werdet. Klar, ihr übernehmt einen Bauernhof und seid damit neu in der Stadt. Die Einheimischen, die vor Neugierde platzten, drücken euch sogleich ein Gespräch auf, geben nebenbei aber auch erste Instruktionen.
Also schnappt ihr euch die vorhandenen Werkzeuge und schaut auf dem Feld vorbei, welches noch von Wildwuchs betroffen ist. Hier ein wenig Unkraut entfernen, da ein paar Rüben anpflanzen und schon ist der erste Tag vorbei. Tatkräftig wiederholt ihr dieses Unterfangen und gießt nahezu täglich eure Saat. Nebenher dürft ihr alles, was ihr einsammelt, in einer Transportbox verwahren, die im Laufe des Tages entleert wird und die Gegenstände zu Geld macht. Je nach Art und Qualität wertet ihr entlohnt.
Dass ihr das Geld wiederum investiert, um immer bessere Enderzeugnisse zu haben, ist natürlich eine Grundlage von Story of Season: Friends of Mineral Town. Mit ein paar gesammelten Utensilien sowie einem guten Ersparnis, lassen sich ferner noch Gebäude erweitern. Wie wäre es mit einer regelrechten Villa oder einer größeren Stallung? Stall? Hö?
Tierzucht
Friends of Mineral Town beschränkt sich nicht nur auf den Anbau von Gemüse. Ihr könnt eure Zeit genauso gut in die Tierzucht stecken. Dabei reicht es aber nicht aus, die Tiere nur zu füttern. Es bedarf einer regelrechten Rundumpflege und ein paar netten Worten. Dadurch wird die Qualität der Erzeugnisse, wie Eier und Milch, maßgeblich gesteigert. Und was mehr Qualität vorweisen kann, bringt auch mehr Geld ein, wie wir gelernt haben.
Da das Spiel natürlich wieder in Jahreszeiten aufgeteilt ist, wird die Tierzucht im Winter, wenn der Boden von Frost überzogen ist, eine wichtige Einnahmequelle.
Tag ein, Tag aus
Die Farm-Sim hat ihren eingespielten Rhythmus, bei dem ihr entscheidet, wie schnell ihr vorankommen möchtet. Doch die Eifrigkeit wird mit einer Ausdauerleiste etwas straff gehalten. Mit jeder Aktion, die ihr ausführt, wird euch etwas von der eigenen Ausdauer geraubt. Zwar kann die Leiste erweitert werden, ohne gesunden Schlaf, einer schönen Mahlzeit oder einem Heilbad stößt der Tatendrang aber irgendwann an seine Grenzen.
Um einer vorschnellen Erschöpfung entgegenzuwirken, können aber auch Werkzeuge verbessert und somit die Arbeit erleichtert werden. Hierzu bedarf es vorgegebene Rohstoffe sowie ein ordentliches Entgelt. Natürlich ist das Spiel so aufgebaut, dass nicht alle Rohstoffe sofort zugänglich sind. Und so arbeitet ihr Stufe für Stufe ab, bis die ultimative Verbesserung überhaupt verfügbar ist.
Damit es nicht zu langweilig wird, gibt es verschiedene Events, die über die Jahreszeiten verteilt sind. Diese fordern einen bestimmten Tag und oftmals auch eine vorgegebene Zeit ein. Schafft ihr es nicht, an jenem Tag vor Ort zu sein, verstreicht die Einladung und ihr müsst euch bis zum nächsten Event gedulden.
Die Liebe hält Einzug
Ein Element ist in jedem Harvest Moon bzw. nun Story of Season fester Bestandteil des Gameplays. Es darf ein Partner erwählt werden. Sofern dies geschehen ist, geht es aber erst richtig ans Eingemachte. Ihr müsst Taten sprechen lassen, denn ständig will der Ehepartner in spe Geschenke haben, um die eigentlich sowieso vorhandene Zuneigung zu festigen. Ein paar nette Worte reichen einfach nicht aus, um ferner in den Hafen der Ehe einzulaufen.
Dafür ist es aber wie bei Rune Factory 4 möglich, auch gleichgeschlechtliche Beziehungen zu führen. Dadurch bleibt die Wahl des Partners nicht nur auf wenige Bewohner beschränkt. Beziehungen mit großem Altersunterschied lässt Story of Season: Friends of Mineral Town jedoch nicht zu. Tja, den alten Schmied heiraten, damit es kostengünstigere Werkzeuge gibt, sieht der Titel also nicht vor.
Technik
Wie bereits erwähnt, ist die Farming- und Lebenssimulation auf niedlich getrimmt. Die Figuren zeigen sich in einem putzigen Chibi-Look, der sogleich die japanischen Wurzeln des Titels zeigt. Die Optik wird mit satten, bunten Farben weiter zur kindlichen Darstellung ausgerichtet. Zum Spiel und dem Spielprinzip passt dies aber vollkommen. Dennoch wären die technischen Möglichkeiten weitaus größer gewesen, als letztendlich genutzt wurde. Dafür erspart ihr euch jedwede Performanceeinbrüche.
Der Sound ist sehr angenehm und wechselt je nach Jahreszeit, Wetterlage oder Feierlichkeiten seine Aufmachung. Eine Sprachausgabe, wie bereits erwähnt, gibt es nicht. Dafür sind die Bildschirmtexte groß und leserlich dargestellt. Selbstverständlich wurde nicht an der deutschen Übersetzung gespart.
Die Steuerung bleibt recht überschaubar. Für den schnellen Wechsel der Werkzeuge wurde eine Lösung gefunden, sodass ihr nicht immer ins Menü wechseln müsst. Dennoch können nicht alle Utensilien zugleich im Menü aufgenommen werden. Dafür ist aber eine Werkzeugkiste nahe des Feldes und im Haus vorhanden, die ein schnelles Switchen ermöglicht. Das Ausüben der jeweiligen Aktion geht ebenfalls leicht von der Hand.