Poker-Strategien für Anfänger
Poker hat Kult-Status. Sowohl in der echten Welt als auch am virtuellen Spieltisch übt dieses Kartenspiel eine Faszination aus, die ansonsten unerreicht ist. Das Spiel hat es sogar in den alltäglichen Sprachgebrauch geschafft: Jedem dürfte bekannt sein, dass Pokerface eine Bezeichnung für ein ausdrucksloses Gesicht ist. Trotzdem haben viele Menschen noch nie Poker gespielt. Und der Einstieg ist für Anfänger nicht ganz leicht. Wer sich unbedarft mit ein paar alten Füchsen in eine Partie wagt, darf sich nicht wundern, wenn er im Handumdrehen sein ganzes Spielkapital los ist. Es ist daher sinnvoll, zuerst einmal die Grundlagen der Pokerstrategie zu erlernen, bevor der erste Einsatz getätigt wird. Auch das Pokerface darf ruhig einmal vor dem Spiegel geübt werden. Denn wer durchschaubar ist, wird nie den ganz großen Gewinn holen: Erkennen die Gegner einen Bluff, werden sie bis zum Ende mitgehen und gewinnen. Spüren sie, dass ihre Gegenüber hervorragende Karten hat, werden sie folden. Ist hingegen keine Regung mehr im Gesicht zu erkennen, kann die richtige Strategie ihre volle Wirkung entfalten.
Auf Sicherheit spielen
Beim Pokern kommt es darauf an, Risiken bewusst einzugehen. Wer einfach blind auf mäßige Karten setzt, kommt meistens nicht gut davon. Das ist eine einfache Frage der Statistik: Wenn die Wahrscheinlichkeit groß ist, dass einer der Mitspieler bessere Karten hat, dann wird das meist auch der Fall sein. Dabei ist die Gefahr umso größer, je mehr andere Spieler mit einem am Tisch sitzen. Nur wer gute Chancen hat, die beste Hand am Tisch vorzuweisen, sollte auch seine Chips in den Jackpot füttern. Das heißt in der Praxis, dass es öfter einmal sinnvoll ist auszusetzen.
Bluffen – aber nicht blind
Ein gelungener Bluff ist wohl einer der größten Triumphe beim Pokerspielen. Wer trotz grottenschlechter Karten den Jackpot abräumt, wird sich insgeheim diebisch darüber freuen. Um die Gegner zu täuschen, ist es natürlich wichtig, keine sogenannten Tells zur Schau zu stellen. Das bedeutet beispielsweise eine charakteristische Bewegung mit den Händen oder eine Veränderung von Körperhaltung oder Gesichtsausdruck. Aber auch das Timing ist entscheidend. Wer zu oft blufft, wird bald durchschaut. Die größte Wirkung erzielt ein Bluff, wenn niemand damit rechnet. Wer gerade schon ein paar Runden mit guten Karten gewonnen hat, dem wird der Bluff eher abgenommen. Das ist rein psychologischer Natur, denn die Wahrscheinlichkeit einer guten Hand wird durch die Vorrunden nicht beeinflusst. Um sicherzugehen, dass die anderen Spieler auch wirklich aufgeben, sollte zum Schluss auf keinen Fall zu wenig gesetzt werden.
Die Gegner beobachten
Wer beim Pokern siegen will, muss seine Gegner immer gut im Blick haben. Dabei heißt es nicht nur, nach körperlichen Anzeichen von Nervosität oder Siegesgewissheit zu suchen. Diese sind zwar ein wichtiger Indikator, sie sind aber nicht immer einfach zu deuten. Und wirklich gute Pokerspielern verstecken diese ohnehin gekonnt. Deshalb sollte auch die Strategie des Gegners immer genau verfolgt werden. Besonders aufschlussreich sind Showdowns: Hier kommen nicht nur Bluffs zum Vorschein. Auch das Verhalten eines Spielers bei einer mittleren oder starken Hand wird entlarvt. Allerdings vermeiden es fortgeschrittene Spieler auch hier, sich nach einem vorhersehbaren Muster zu verhalten.
Richtiges Positionsspiel
Die Position bezeichnet beim Poker, wann ein Spieler an der Reihe ist. Genau wie beim Fußball ist es wichtig, das Spiel an die jeweilige Position anzupassen. Wer später am Zug ist, hat nämlich einen Informationsvorsprung. Denn er weiß, wie sich seine Vorgänger verhalten haben. Haben sie einen Einsatz getätigt oder gepasst? Wer früher dran ist, sollte sich dagegen vorsichtiger verhalten. Nur, wenn er wirklich eine gute Hand hat, sollte er sich aus der Deckung wagen.
Wer diese Grundsätze verinnerlicht hat, wird sich bei der ersten Runden zumindest nicht gleich blamieren. Natürlich sollte er auch die Rangfolge der verschiedenen Karten kennen. Auch die Fähigkeit, einige grundlegende Wahrscheinlichkeiten abzuschätzen, ist eine Voraussetzung für den Erfolg. Wer die Grundzüge beherrscht, muss sich auch eine ganze Reihe von Fortgeschrittenen-Strategien aneignen. Schließlich heißt es: Üben, üben, üben. Denn bekanntermaßen ist noch kein Meister vom Himmel gefallen.