Mafia III

Mafia III REVIEW

Als wir letztes Jahr zum ersten Mal auf der Gamescom uns den neuen Open-World-Shooter Mafia III in einer ausführlichen Präsentation bei dem Publisher 2K Games anschauen konnten, waren wir sehr beeindruckt und konnten weiteres Material kaum erwarten. Ein Jahr später durften wir erneut auf der Spielemesse in Köln einen tieferen Einblick in das Spiel werfen und sahen erstmalig sogar eine komplette Story-Mission. Die Vorfreude auf den Release Anfang Oktober 2016 wurde immer größer. Als dann jedoch Reviews vor Veröffentlichung des Spiels strikt verboten wurde, kamen uns erste Zweifel, zu oft gab es die in naher Vergangenheit Diskussionen um einen Grafik-Downgrade in anderen Spielen, wie zum Beispiel Watch Dogs. Daher haben wir uns etwas mehr Zeit genommen beim Testen, das Spiel ganz genau untersucht und haben die Story inklusive aller Nebenmissionen abgeschlossen, um euch einen besseren Eindruck geben zu können, wie der dritte Teil der Reihe sich so schlägt.

Rache als Motiv

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Rache ist das große Stichwort der Story von Mafia III, denn diese will unser Hauptcharakter Lincoln Clay verüben, und zwar eiskalt und am Liebsten an so vielen Bossen wie möglich. Die Handlung spielt im Jahre 1968 im fiktiven New Bordeaux (die Stadt ist eine Anspielung an das New Orleans der 60er Jahre) und wir übernehmen die Rolle eines ehemaligen Vietnam-Soldaten, der zurück in die USA kehrt. Dort schließt sich Lincoln Clay dann dem sogenannten Black Mob an und verübt krumme Geschäfte wie beispielsweise einen Überfall auf die Zentralbank und erbeutet zusammen mit seinen Komplizen mehrere Millionen Euro. Doch auch die Mafia mit ihrem Anführer Sal Marcano wird auf uns aufmerksam und so kommt es nach dem erfolgreichen Überfall zu einem Hinterhalt und unsere „Familie“ wird ermordet, einzig Lincoln überlebt dieses Attentat schwer verletzt, mit einer Narbe am Kopf gezeichnet.

Lincoln wird von dem ortsansässigen Vater der Kirche in letzter Sekunde aus der brennenden Bar gerettet Dieser nimmt uns gerne bei sich zuhause auf und mit ihm erholen wir uns sehr schnell wieder. Doch nun beginnt erst der Rachefeldzug von Lincoln Clay gegen die herrschende Mafia mit ihrem Anführer Sal Marcano. Doch sein Plan ist es nicht nur den Anführer zu ermorden, Lincoln Clay möchte viel mehr die einzelnen Bezirke der Stadt erobern und die jeweiligen Anführer aus dem Weg räumen. Doch dabei braucht er Unterstützung durch alte Bekannte, doch viel mehr möchten wir zu der tollen Story nicht verraten, denn sie ist wirklich eines der Highlights des Spiels.

Abwechslung? Fehlanzeige !

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Bereits der Prolog der Handlung, die uns durch die Vorbereitung und die Ausführung des Überfalls begleitet, ist mit rund 2 Stunden relativ lang, sondern führt das Tutorial auch noch sehr gelungen ein. Hier haben sich die Entwickler Hangar 13 sehr viel Mühe gegeben, was uns sehr gut gefallen hat.

Nach eben dieser Einführung und den ersten Mission bekommen wir einen ersten Einblick über die Möglichkeiten der doch riesigen Open World von New Bordeaux. Mafia III bietet neben den Story-Aufträgen,mit der Zeit auch einige Nebenmissionen für unsere Unterstützer, sowie zahlreiche Sammelobjekte, die fast ein wenig an die berüchtigte Ubisoft-Sammelei aus Titeln wie Assassin’s Creed oder Far Cry erinnert. Auch die Türme, die es in jenen Spielen zum Aufdecken der Karte gibt, sind hier durch Sicherungskästen vertreten, die wir mit Sicherungen zu Abhörgeräten der Feinden umfunktionieren. Haben wir einen Kasten verwanzt, so werden alle Sammelobjekte der Region auf der Karte sichtbar. Sonstige Vorteile bringt das Abhören jedoch nicht, wir erfahren so auch keine Aufenthaltsorte von wichtigen Personen.

Doch kommen wir nun einem der größeren Probleme von Mafia III – das Missionsdesign. Wurde uns in vielen Präsentationen noch die große Vielfalt präsentiert, wie man diverse Missionen angehen kann, so blieb im fertigen Spiel davon herzlich wenig übrig. Im Grunde gestalten sich die Story-Missionen alle nach dem gleichen Schema. Wir müssen eine gewisse Schadenssumme erzielen, damit sich danach der Anführer des Bezirks, an einem bereits von Feinden geräumten Gebäude oder Platz zeigt und wir diesen dann entweder töten können oder für uns arbeiten lassen. Und so ziehen sich die Hauptmissionen leider durch das ganze Spiel – immer nach dem selben Schema. Natürlich können wir weiterhin auswählen oder wir eher lautlos agieren möchten oder mit brachialer Gewalt und Waffenpower alle Feinde ins Jenseits befördern, wirkliche Entscheidungsfreiheit und Auswirkungen auf den Missionsverlauf gibt es keine.

Und auch die zahlreichen Nebenmissionen die es im Spiel gibt, wiederholen sich immer und immer wieder. Hier ein Boot klauen und zurück bringen oder einen LKW mit Waren stehlen, auch hier sparten den Entwickler zu sehr an Abwechslung und Kreativität. Zu allem Überfluss sind zahlreiche Nebenmissionen so verbuggt, dass man sie nicht einmal ausführen konnte, weil das Objekt (z.B. Boot oder Truck) einfach nicht an dem angegeben Standort zu finden waren. Dieses Problem tritt bei vielen Spielern auf, was in Foren und Fangruppen für gehörig Diskussion sorgte.

Aber wir wollen nicht nur schimpfen über Mafia III, denn das Spiel macht nun mal auch vieles richtig. Da wären zum Beispiel die Fahrzeuge zu nennen, die zwar nur in verschiedenen Modellen im Spiel enthalten sind, aber dennoch ein tolles Fahrgefühl verleihen. Wir können in den Optionen zwischen „normal“ und „Simulation“ entscheiden, wodurch sich das Fahrverhalten sehr verändert. Drifts und rasantes Fahren ist bei der Simulation nicht mehr leicht und stellt gerade bei Verfolgungsjagden einen gewissen Anspruch an den Spieler. Und auch die Schießereien mit den zahlreichen Waffen aus den 60er Jahren machen durchaus Spaß und spielen sich durchgängig alle anders auf ihre eigene Art und Weise.

In Sachen Gewaltdarstellung geht Mafia III nicht gerade zimperlich um, sodass eine Einstufung des USK ab 18 Jahren und eine ungeschnittene Version in Deutschland doch etwas verwundern, wenn man sonst die Härte der Prüfung so sieht. Besonders die brutalen Nahkampftötungen haben es wirklich in sich, Blut fließt schon gerne mal in Strömen und verteilt sich „dekorativ“ an Türen und Wänden.

Licht und Schatten

Kommen wir nun aber zum wohl größten Problem von Mafia III – der Technik. Bevor uns darüber auslassen wollen, gibt es zunächst auf ein großes Kompliment zu vergeben. Denn die Animationen und Gesichtszüge in den zahlreichen Zwischensequenzen sehen wirklich beeindruckend aus und geben uns eine richtig Filmatmosphäre. Hier haben die Entwickler wirklich eine tolle Arbeit geleistet. Leider gilt dies dann aber nicht mehr für die große Open World und dem Rest des Spiels. Zwar sieht sie auf den ersten Blick durchaus sehr hübsch aus, doch die gelegentliche Ruckler während des Spielens, eine praktisch nicht vorhandene Weitsicht, da Objekte eh immer wieder spontan vor uns aufpoppten, und zahlreiche Grafik-Fehler, vermiesten uns den Spiel doch schon ziemlich. Besonders über das Wetter waren wir sehr erschrocken, denn so kam es immer wieder vor, dass von der eine auf die andere Sekunde Sonne und Wolken sich abwechselten. Erst war es schön sonnig hell, einige Sekunden später war unsere komplette Umgebung in einem Schatten gehüllt, um dann wiederum nur Sekunden später wieder von Sonnenschein durchzogen zu sein.

Dazu eine KI, die selbst auf dem höheren Schwierigkeitsgrad, sich noch dümmer anstellt als Lemminge vor ihrem Sprung in den Freitod. Wir können uns problemlos hinter einem Objekt in Deckung begeben und problemlos die anwesenden Feinde nach und nach durch Pfeifen anlocken und lautlos erledigen. Flankieren oder sonstige Taktiken haben de KI-Gegner ebenso wenig auf dem Kasten wie eine vernünftige Deckung zu suchen. Der spielerische Anspruch befindet sich daher eher unter Mittelmaß.

New Bordeaux wurde stark an das New Orleans der 60er Jahre angelehnt und wirkt insgesamt sehr stimmig. Auch den zu damaligen Zeiten dort herrschende Rassismus bekommen wir als dunkelhäutiger Hauptcharakter immer wieder zu spüren. So werden wir auf offener Straße nicht selten als „Nigger“ beleidigt oder dürfen manche Geschäfte erst gar nicht betreten, ohne dass man uns mit der Polizei droht.

Zum Schluss müssen wir noch auf mein persönliches Highlight des Spiels eingehen – den Soundtrack. Auch wenn ich weit nach den 60ern geboren wurde und daher eher weniger von der Musikrichtung mitbekam, so fühlte ich mich durch den gelungenen Soundtrack rund um Elvis Presley, The Rolling Stones oder Johnny Cash doch zurückversetzt in die 60er Jahre der USA. So kommt es nicht selten vor, dass wir an einem Zielobjekt erst noch in unserem Auto verweilen und dem ausgewählten Radiosender lauschen.

Und auch bei der Vertonung der Charaktere hat man gute Leute ausgewählt, sodass die Charaktere mit der passenden Stimme sehr gut zur kinoreifen Atmosphäre des Spiels beitragen. Leider kam es während des Testens auch zu zwei ärgerlichen und gar unnötigen Komplettabstürzen des Spiels, was für ein erneutes Spielen der Mission bedeutete.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
76
76
Okay
-
Multiplayer

FAZIT

Ja, auch ich habe mich im Vorfeld sehr auf den Release von Mafia III und was soll ich sagen? Ich wurde nicht unbedingt enttäuscht, aber ich hätte mir durchaus mehr erwartet vom dritten Teil der fast schon legendären Mafia-Reihe. Die Story wird wirklich klasse in Szene gesetzt und kann auch mit der Handlung absolut überzeugen. Auch spielerische Ansätze sind zu erkennen, die durchaus für Unterhaltung sorgen können. Doch leider befindet sich das Spiel in einem technisch so miserablen Zustand, den wir einfach nicht übersehen können. Zahlreiche Bugs in der Open World, dazu eine KI, die weit unter dem Standard von Genre-Kollegen liegt und ein Missionsdesign, das so wirkt, als ob man es einfach lustlos in das Spiel eingeführt hat und dann durch ständiges Kopieren immer und immer wieder wiederholt. Hier hat Mafia III leider sehr viel Potenzial verschenkt, sodass es für uns leider NICHT zu den Highlights des Jahres zählen kann – schade.

- Von  Christian

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2 Kommentare
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Stefan

Ich selber habe es bisher etwa 12 Stunden gespielt. Euren Artikel finde ich deswegen ganz interessant. Teilweise stimme ich auch mit euch über ein, der Prolog hat mich ebenfalls sehr begeistert!
Bezüglich dem Treffen von Entscheidungen „…Auswirkungen auf den Missionsverlauf gibt es keine.“, finde ich auch sehr schade!
„Und auch die zahlreichen Nebenmissionen die es im Spiel gibt, wiederholen sich immer und immer wieder“ finde ich schwer anders umzusetzen, natürlich habt ihr recht und irgendwann nervt dies bestimmt auch mich.
Was die Bugs angeht,… ich denke da wurde in der Vergangenheit genug drüber diskutiert weswegen ich mich da enthalte.
Die Auswahl der Waffen finde ich zwar auch gut, muss aber sagen dass es mit Abstand am einfachsten ist einfach mit der Pistole alle per Headshot auszuschalten was auch schnell langweilig wird.
Das Fahrverhalten finde ich ebenfalls gut und wenn ich mich in etwas verliebt habe bei diesem Spiel, dann ganz klar der Soundtrack.

In Eurem Artikel fehlen immer wieder Artikel und es kommen kleine Rechtschreibfehler vor, das nimmt dem Lesen ein wenig den Spaß, vielleicht in Zukunft mal drauf achten!

VG Stefan

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