EPOS H6PRO Gaming Headset im Test
Ich möchte nicht behaupten, dass ich mit den Headsets, die ich bereits besitze, schlecht aufgestellt sei, doch einer Steigerung gegenüber bin ich genauso wenig verschlossen. Jüngst zog das EPOS H6PRO bei mir ein, das schon in seiner Verpackung einen guten Eindruck gemacht hat. Ein hochwertiger Karton ließ erahnen, welche Qualität sich im Inneren befinden würde.
Aus verschiedenen Farbvariationen, die das H6PRO optional bietet, präsentiert sich mein Headset in einem sehr dunklen Marineblau. Die Bezeichnung greift hier aber auf die Farbe schwarz zurück. Mit schwarzen Parts geizen die Kopfhörer aber ebenso wenig. Insbesondere die Lederummantelung (Kunstleder) der Bügel, die gepolsterten, aber angenehm weichen Hörmuscheln sowie kleinere Bauteile sind in die dunkelste aller Farben gefasst.
Design und Tragekomfort
Die Optik des H6PRO zeigt sich simpel wie modern zugleich. Es verzichtet auf verchromte Bauteile, setzt dafür aber viele abgerundete Elemente ein. So ist beispielsweise der Lautstärkeregler auf der rechten Seite als ein größeres, griffiges Rad verbaut, das sich sehr praktisch bedienen lässt und dadurch in der Feineinstellung glänzt. Auf Volume-Tasten wird gänzlich verzichtet und auch ein Regler, der inmitten des Verbindungskabels angebracht ist, findet keinen Platz beim EPOS Headset.
Die Hörern selbst umschließen das gesamte Ohr, was gleichzeitig Geräusche in der Außenumgebung dämpft. Dadurch kann zudem der komplette Sound zielgerecht vermittelt werden. Ich muss dazu aber erwähnen, dass ich die offene Variante des Headsets besitze, was nicht alle Umgebungsgeräusche abfängt. Wer die Option bevorzugt, nichts mehr von der Umwelt mitzubekommen, sollte zur geschlossenen Variante greifen. Auf der Box ist auf der Hauptseite sowie der rechten Seite im unteren Bereich beschrieben, ob es sich um die offene oder geschlossene Ausführung handelt.
Doch noch einmal zurück zu den Hörmuscheln. Wie bereits erwähnt, sind diese gepolstert. Selbstverständlich wird damit nur ein Standard bedient. Ich möchte dennoch erwähnen, dass die Polsterung komplett aus Stoff besteht und an dieser Stelle auf Kunstleder verzichtet. Erfahrungsgemäß klebt mir Kunstleder bei wärmeren Temperaturen an den Ohren und bildet Feuchtigkeit. Längere Nutzungen schrecken mich dadurch ab. Die Stoffpolsterung schließt dieses Problem aus und fühlt sich noch nach Stunden angenehm an.
Das eher matt gehaltene Design ergänzt sich durch einen besonders guten Tragekomfort. Zwar üben die Hörern selbst leichten Druck aus, was aber wiederum den Halt sichert. Die individuelle Kopfform kann dank verstellbarer Bügel begünstigt werden. Ich verspüre hier selbst nach Stunden des Tragens kein Druckgefühl oder sonstige Auffälligkeiten. Dies wird natürlich auch dadurch begünstigt, dass der Bügel mit Kunstleder umhüllt ist, welches ich beim Tragen des Headsets als sehr angenehm empfinde. Das im letzten Absatz beschriebene Problem der Feuchtigkeit tritt an dieser Position nicht in Kraft.
Auf das recht beliebte Features der RBG-Beleuchtung verzichtet das Headset von EPOS. Der Fokus liegt mehr auf der Qualität und diese wird definitiv gewährleistet. Exakte Spaltmaße, keine Verarbeitungsfehler oder andere Auffälligkeiten, die ins Auge fallen. Qualitativ kann man dem H6PRO also nichts vorwerfen. Dennoch werden Materialien verwendet, die die Gewinnmaximierung ausbauen. Bis auf die flexible Schiene im Bügel, besteht der gesamte Außenbereich des Gerätes aus Kunststoff.
Akustik Input
Mit dem Headset lasse ich nicht nur Spiele-Sessions ablaufen, sondern höre gelegentlich auch Musik. Dadurch fange ich jedwede Facetten des Sounds ein. Der übertragene Klang ist glasklar und vermittelt einen wunderbaren Surround-Sound. Satte Basse untermalen das akustische Erlebnis. Die Töne, die ins jeweilige Ohr fließen, lassen sich perfekt herausfiltern, ohne sich großartig konzentrieren zu müssen. Höhen, Mitten und Tiefen werden bestmöglich übertragen und lassen keine Wünsche beim Endnutzer offen.
Was nun wie ein reiner Werbetext klingt, ist einfach die Begeisterung, die aus mir spricht. Ich kann mit den Klängen tief in die Welten versinken. Kein Kratzen oder Rauschen. Und mit dem praktischen Lautstärkeregler ist es mir sogleich möglich, tolle Musikstücke aufzudrehen, ohne Klangverlust erleiden zu müssen.
Akustik Output
Doch was gut ins eine Ohr übertragen wird, muss nicht zwangsläufig ein anderes Ohr begeistern. So will ich noch kurz auf das Mikrofon zu sprechen kommen. Unsere Testversuche haben eine angenehme Übertragung bestätigt. Meine Stimme war klar erkennbar. Keine Aussetzer oder Unterschiede in der Lautstärke. Selbst mit einer Neujustierung der Position war ich noch immer gut zu verstehen. Wer das Mikrofon komplett nach oben schiebt, schaltet damit automatisch die Mute-Funktion ein. Somit stellt sich aus einer simplen Handbewegung heraus der Status auf „stumm“.
Gleichzeitig schafft es das H6PRO Nebengeräusche bestmöglich während des Betriebes herauszufiltern. Komplett gelingt es dem Headset zwar nicht, was bei lauteren Nebengeräuschen, wie beispielsweise einem laufenden Fernseher aber nachzuvollziehen ist.
Wer das Mikrofon nicht weiter benötigt oder für den Moment darauf verzichten möchte, kann es mit nur einem Handgriff komplett entfernen. Das Ausgabegerät ist über eine magnetische Verbindung am Headset befestigt. Somit klappt die Entfernung ohne viel Kraftaufwand oder die Angst, etwas zu beschädigen. Genauso einfach darf dieses mit den Kopfhörern wieder zusammengefügt werden. Ich empfinde dies als grandioses Feature, auf das ich in der Testzeit nicht nur einmal zurückgegriffen habe. Wer wiederum dauerhaft auf das Mikrofon verzichten möchte, findet in der Box zwei Abdeckungen für diesen Bereich, die mit der Nutzung eine optische Aufwertung einbringen.
Anschluss
Der Anschluss an das Endgerät erfolgt über ein 3,5 gesplittetes-Anschlusskabel bzw. das Konsolen-Anschlusskabel. Somit ist auch gleich geklärt, dass die Verbindung lediglich über ein Kabel zustande kommt. Das EOPS Headset bietet keine Wireless-Funktion. Auch eine Schnittstelle mittels USB bringen die edlen Kopfhörer nicht mit.
Doch die Sorge, einen Kabelbruch zu erleben, ist dennoch unbegründet. Das Kabel ist kleinmaschig geflochten und dadurch extrem flexibel. Ich kann es mir locker über den Zeigefinger wickeln, ohne einen Widerstand zu spüren. Im Übrigen misst das Kabel laut Hersteller 2m. Ich habe es mir nicht nehmen lassen, es nachzumessen. Zu meiner Überraschung gibt es sogar noch ein paar zusätzliche Zentimeter obendrauf. Und auch das angegebene Gewicht von 322 Gramm kann mehr als eingehalten werden. Ohne Kabel ergibt sich eine Grammzahl von 310 beim Nachwiegen.
Rena sagt:
Mit optionalen Farben, abnehmbaren Mikrofon, toller Klangqualität in eingehender sowie ausgehender Akustik, sehr guter Verarbeitung und angenehmem Tragekomfort, lässt das EPOS H6PRO kaum Wünsche offen. Aber wie so oft hat Qualität auch seinen Preis. Die ersten Angebote konnte ich für ca. 150€ finden. Der Hersteller bietet sein Gerät für 179€ an. Wer hier eine rote Linie überschritten sieht, sollte sich evtl. das H3 von EPOS (unser Test) näher angucken. Wer den Stellenwert in Qualität sieht und sich auch nicht an der Kunststoffverarbeitung stört, bekommt hier ein ordentliches Headset, das in seinen angepriesenen Eigenschaften überzeugen kann.