Fallout 76 – Diese Eindrücke hat das Spiel bislang geliefert
Die Fallout-Spieleserie gehört zu einem der erfolgreichsten Spieleuniversen, die existieren. Als Fallout 76 angekündigt wurde, begann die Gerüchteküche daher natürlich ordentlich zu kochen. Die Spannung um den neuen Titel wuchs bis zu seiner Veröffentlichung am 14. November stetig an, obwohl manche Spieler schon in einer geschlossenen Beta vorher an vereinzelten Tagen spielen konnten. Die große Besonderheit des Spiels ist dabei die Tatsache, dass es sich um ein MMORPG handelt und es damit kein direkter Nachfolger von Fallout 4 ist. Welche Eindrücke hat das Spiel bislang schon hinterlassen und was fehlt noch?
Diskussionen rund um das Spiel
Fallout 76 hat nach dem Release schon für einiges an Diskussionsstoff gesorgt. Ein umstrittener Punkt ist die Tatsache, dass sich in der Spielewelt keine menschlichen NPC’s befinden. Jeder Mensch, auf den man im Spiel trifft, ist ein anderer Spieler. Da die Spielewelt vier Mal so groß ist wie Boston und das Umland aus Fallout 4, kann es daher ziemlich schnell zu einem Gefühl der Einsamkeit kommen. Sicherlich finden sich auch altbekannte Feinde wie Supermutanten wieder, aber die Raider sind genauso verschwunden wie die freundlichen menschlichen Siedlungen. Das hat die Atmosphäre des Spiels für manche sicherlich stark beeinflusst, da man es gewohnt war, in Siedlungen und Städten Rätsel von NPC’s zu lösen und das postapokalyptische Ambiente der Überlebenden zu genießen. Spieler werden sich noch an die Stadionstadt Diamond City aus Fallout 4 oder New Vegas aus dem gleichnamigen Fallout-Titel erinnern. Diese hatten ihren ganz eigenen Charme und spezielle Features. Besonders New Vegas fiel mit seinen Glücksspielfeatures auf. So konnten Spieler in Casinos Automaten oder auch Roulette ausprobieren, um sich von der Härte der Post-Apokalypse erholen zu können. Dabei spielten die Entwickler auf die große Beliebtheit von Casinos an, was gut bei den Spielern angekommen ist. Das Kalkül der Entwickler ging auf, denn besonders online finden sich immer mehr Casino Spiele, weshalb man davon ausging, dass Spieler sich ebenfalls über beliebte Casinospiele in New Vegas freuen würden. Bei Fallout 4 hingegen war man in der Lage, die verschiedenen Services in Städten nutzen und dort auch seine eigenen Häuser kaufen zu können.
Lichtblick
In Fallout 76 gibt es hingegen diese Möglichkeiten nicht und an den Wegfall der Städte muss man sich erst einmal gewöhnen. Am nächsten kommt jedoch das Whitespring Resort, welches vollständig von Robotern erhalten wurde und wo man alle Arten von Geschäften vorfinden kann, bei denen die bekannten Protektrons Spielern alle möglichen Waren verkaufen. Die Robotergärtner und Hausangestellten geben dabei ein besonders skurriles Bild ab. Doch trotz der fehlenden NPC’s kann man trotzdem von einem Ausbau des Siedlungssystems sprechen, welches sehr stark an Fallout 4 angelehnt wurde. In Fallout 76 sind Spieler in der Lage, überall auf der Karte ein eigenes Camp aufzuschlagen und dieses nach Belieben mit Craftingstationen, Verteidigungsanlagen und vielem mehr auszubauen. Somit gibt es immer einen sicheren Rückzugsort, auch wenn es dabei etwas schade ist, dass man das Camp nicht mit Leben füllen kann. Daher ist der Multiplayeraspekt umso wichtiger, denn wenn man zusammen mit Freunden kooperiert, fängt Fallout 76 erst richtig an zu glänzen. Auch wer sich dazu entschließt, lieber den Weg des Schwertes zu gehen, kann auf seine Kosten kommen. Gewinnt man ein PVP-Duell, verdient man Caps und kann zudem die Ressourcen des Besiegten einsammeln. Waffen und Ausrüstung können jedoch nicht gelootet werden, womit Grieving verhindert wird. Das System ist dabei gut ausbalanciert, da man sich fragt, ob ein Angriff auf einen Spieler es tatsächlich wer ist, seine wertvolle Munition einzusetzen.
Der Weg zum Ziel
Wenn Bethesda eventuell noch einen reinen Singleplayermodus nachliefern und menschliche NPC’s einbauen würde, sowie die Grafik auf aktuellen Niveau anpasst, könnte man sicherlich von einem der bislang besten Fallout-Titel sprechen. Natürlich nur, wenn die Bugs, die seit jeher so beklagt werden, beseitigt werden. So gilt es noch einige Arbeiten an dem Spiel zu absolvieren, bevor es das ist, was es sein soll. Als kleinen Wermutstropfen für die wohl doch zu frühe Veröffentlichung, Fallout 76 gibt es inzwischen zu einem sehr kleinen Preis zu haben. Zwar tröstet es nicht über die Schwächen hinweg, wenn diese aber in Angriff genommen werden, hat Bethesda die Reihe so fortgesetzt, wie es die Fans wünschen.
Letztlich könnt ihr euch zu den Ansätzen, die eigentlich recht gut sind und zu den Fehlern, die vermeidbar gewesen wären, noch in unserem Review belesen. Und wir hoffen derweil, dass das Entwicklerteam und der Publisher die Hilferufe der Fans erhören. Ein neuer und vor allem umfangreicher Patch soll noch im Januar kommen.