Expeditions: Viking REVIEW

Nach Expeditions: Conquistador stehen in Expeditions: Viking nun die Wikinger bereit, euch mit in ihre Geschichte zu nehmen. Und der Plan könnte gut aufgehen, denn Wikinger sind derzeit überall in der Videospielwelt präsent. Ob Vikings: Wolfes of Midgard, Vikings: War of Clans, Valhalla Hills oder Zombie Vikings: Stab-a-thon, die Vielfalt und Möglichkeiten werden langsam erschlossen. Das heißt aber auch, dass Expeditions: Viking eine ordentliche Durchsetzungskraft benötigt, um auf dem Markt ernst genommen zu werden. Und genau das finden wir nun heraus….

 

Erste Instruktionen

Logic Artists führt uns mit Expeditions: Viking ins frühe Mittelalter und erschafft mit dem Titel ein Rollenspiel, das zudem auf ausgearbeitete Strategie-Elementen setzt. Bevor ihr aber in das Abenteuer eintauchen könnt, bedarf es ein paar übliche Handgriffe. Zuallererst bastelt ihr euch nämlich einen Charakter zusammen, bei dem ihr nicht nur Name und Optik bestimmen könnt, sondern euch zudem für ein Geschlecht entscheidet. Kleidung noch angepasst und ein paar Skills verteilt und fertig ist euer virtueller Krieger.

Angekommen in der nordischen und stimmungsvollen Welt, werdet ihr sogleich mit dem Tod eures Vaters konfrontiert. Da dieser der Anführer eines Wikinger Clans war, ist eure Nachfolge beschlossene Sache. So führt ihr ein paar aufschlussreiche Gespräche und stattet euch mit Waffen aus, die natürlich in einem Rollenspiel unabdingbar sind. Gleichzeitig bedarf ein guter Krieger eine vernünftige Ausrüstung, die in einem übersichtlichen aber komplexen Inventar angelegt werden kann.

Und schon kann die neue Bestimmung in Angriff genommen werden. Natürlich ist die zu Beginn des RPGs noch recht abgemildert und führt den Spieler einigermaßen zart an die Materie heran. Nach einer Erprobung geht es auf, Plünderer aus dem Dorf zu vertreiben. Somit werden auch die strategischen Grundzüge immer mehr und mehr erschlossen, denn das Kampfsystem ist rundenbasiert aufgebaut. Da die Plünderer aus verschiedenen Richtungen kommen, muss jede Entscheidung mit Bedacht getroffen werden, denn schließlich ist ja ein Sieg erwünscht. Glücklicherweise hat ein Oberhaupt ein paar tapfere Recken in seinem Gefolge, die ebenso von euch befehligt werden.

 

Das Kampfsystem

Sind die Gegner euch nahe, breiten sich auf einer gewissen Fläche Hexfelder aus, die nun bewandert werden können. Denn wie bereits beschrieben, handelt es sich bei Expeditions: Viking um ein rundenbasiertes Rollenspiel. Das heißt, ihr führt abwechselt mit dem Gegner die Spielzüge aus und bestimmt, wie euer Charakter agieren soll oder gar muss. Hierfür gibt es natürlich wieder eine lange Liste an Möglichkeiten, die mit dem Nahkampf, Fernkampf oder dem Einsatz an Zaubern bestückt ist. Das heißt aber nicht, dass ihr unbedacht in die Schlacht ziehen solltet, denn zumeist ist die Schar an Gegnern eurer Gruppe größentechnisch überlegen. So solltet ihr immer genau überlegen, welche Kontrahenten ihr zuerst ausschaltet, um nicht zu lange Schaden zu nehmen.

Die strategischen Gegebenheiten ermöglichen aber auch, dass man ohne voreilige Handlungen die Kämpfe bestreiten kann. Das heißt, der Spieler wird zu keiner Zeit einem Druck ausgesetzt. So könnt ihr in Ruhe entscheiden, ob noch ein Schwerthieb möglich ist, oder doch lieber die Heilung in der nächsten Runde von Vorteil sein könnte.

Damit ist das Kampfsystem aber nur an der Oberfläche angekratzt, denn bestimmte Entscheidungen können schnell über Sieg oder Niederlage entscheiden. Geht ihr offensiv oder lieber defensiv vor, kann hier viel entscheiden. Gut platzierte Bogenschützen schaffen es beispielsweise, den gegnerischen Truppen aus der Distanz Lebensengergie zu entlocken. Sind die Feinde nun endlich zu euren Nahlkampf-Kriegern vorgedrungen, sind sie evtl. so geschwächt, dass es nur noch wenige Hiebe benötigt, um sie vom Schlachtfeld zu tilgen. So an den Kampf heranzugehen könnte jedoch ein falscher Ansatz sein, denn nicht jeder Schuss der Bogenschützen wird als Treffer umgewandelt.

Pro Runde dürfen zwei Aktionen pro Charakter vollzogen werden. Was nun optimal klingt wird aber dadurch abgemildert, dass auch normale Bewegungen als Aktion gewertet werden. Befehligt ihr eure Figuren also über den halben Schauplatz, kann es nicht selten vorkommen, dass ihr danach keine Kampfhandlung mehr ausführen könnt. Es wird ebenfalls ermöglicht, Runden auszusetzen und Handlungen der Gegenseite so abzuwarten. Inwieweit das sinnvoll ist, bringt die Erfahrung mit.

 

Das Drumherum

Nach jedem Sieg über feindlich gesinnte Gruppierungen, könnt ihr eure Reise fortsetzen und das frühe Mittelalter der nordischen Kultur erkunden. Dabei lernt ihr neue Stämme kennen und könnt Kontakt zu verschiedenen Völkern aufbauen. Die Kommunikation gibt euch weitere Informationen und Aufgaben preis. Da ferner aber weitere Kämpfe auf euch warten, sollte der Handel ebenso nicht vernachlässigt werden. Die Investition neuer Waffen und Rüstungen ist nie verkehrt. Geld dafür erlangt ihr unter anderem aus der Kriegsbeute, denn nach jedem Sieg könnt ihr euren Feinden die Taschen leeren.

Des Weiteren wird eure Gruppe durch die Erfahrung mit weiteren Skills profitieren. Natürlich gibt es bei der Verteilung verschiedene Optionen, die entscheiden, wie sich derjenige bzw. diejenige weiterentwickeln soll und welche Talente für euch unverzichtbar sind. Umso stärker eure Party ist, desto größer ist auch die Chance, ohne große Opfer aus einer Schlacht zu gehen.

Gleichzeitig haben die Entwickler in Expeditions: Viking Elemente einer Aufbau-Strategie eingebracht. So könnt ihr für euer kleine Völkchen die Häuser in dem eigenen Dorf ausbauen. Dies lässt zudem die Akzeptanz bei eure Gefolgsleuten steigen, die euch mehr und mehr als neues Oberhaupt annehmen. Ein offenes Ohr ist dennoch immer angebracht, denn als Herrscher sollte man die Bedürfnisse seiner Untertanen nicht ignorieren.

 

passt, wackelt, hat aber Luft nach oben

Expeditions: Viking ist optisch ein grundsolides Spiel, das genau die wichtigsten Sachen in den Fokus setzt, dennoch schafft eine gute Atmosphäre aufzubauen. Für das Spiel und auch das rundenbasierte Kampfsystem wird die Perspektive aus einer obigen Sicht genutzt. So ist immer alles im Überblick und Feinde schnell auf dem Areal entdeckt. Während der Dialoge, die unter anderem in englisch, deutsch, französisch, russisch und polnisch gehalten sind, wird ein Fenster eingeblendet. Um jene Charaktere, die gerade miteinander reden besser zu erkennen, werden entsprechende Avatare eingebunden. Die Dialogfenster sind zudem oftmals noch mit mehreren Antwortmöglichkeiten ausgestattet, was das Rollenspiel-Feeling verstärkt. Hier obliegt euch beispielsweise eine Entscheidungsfreiheit, die die Handlungen in neue Richtungen lenkt. Mit nur einer Antwort habt ihr demnach die Macht, über Leben oder Tod anderer Protagonisten zu entscheiden. Ebenso kann man mit einem gewissen Einfühlungsvermögen, das sich durch die Verteilung von Skills ausbauen lässt, die Gruppe um euch erweitern.

Doch wieder zurück zu den technischen Aspekten des Rollenspieles. Soundtechnisch orientiert man sich an nordischen Klängen, damit das Wikinger-Setting bestmöglich zum Tragen kommt. Eine Sprachausgabe gibt es ebenso, diese setzt aber nur auf englische Dialoge, die gleichzeitig mit passenden Akzenten ausgestattet sind. Um das viele Lesen kommt ihr dennoch nicht herum, denn leider sind nicht alle Passagen vertont.

Die Steuerung ist gut und vor allem leicht in Expeditions: Viking eingebracht. Maus und Tastatur sind schaffen in Kombination, den Spieler durch das nordische Mittelalter zu bringen. Hauptsächlich reicht aber schon die Maus, um die Befehle ins Spiel zu übertragen oder die Perspektive zu verändern. Mit ein paar Schnellwahltasten findet die Steuerung ihre Ergänzung. Durch das rundenbasierte Spielprinzip wird die Schnellwahl aber nur als zusätzliches Feature wahrgenommen, dass nicht dringend benötigt wird. Dennoch gestaltet es sich durchaus praktisch, unter anderem mit der Leertaste eine Runde zu überspringen, ohne erst den Befehl im Spiel mit der Maus anzuvisieren und per Klick zu bestätigen. Gelegentlich kann aber die Perfektive störend sein, sodass ihr diese via Maus nachjustieren müsst.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
85
85
Gut
-
Multiplayer

FAZIT

Expeditions: Viking ist ein durchaus gelungenes Rollenspiel, das von den Spielern wieder mehr taktischen Einsatz fordert. Spielzüge ohne großartigen Weitblick freizugeben, kann schnell zum Ende der Reise führen. Technisch ist das Spiel auch ein nettes Stück Software, das man gerne eines Blickes würdigen kann. Die wirkliche Stärke des Titels entfaltet sich aber erst nach Stunden und gibt immer mehr Features frei, die einen langen Spielspaß mitbringen. Gepaart mit einem glaubwürdigen Setting, ist Expeditions: Viking ein nennenswerte Spiel, wenn man die Thematik rund um die Wikinger mag oder zumindest dem Gerne angetan ist, welches stark an Titel wie Blackguards und Demons Age erinnert.

- Von  Rena

MS Windows

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USK 0 PEGI 3

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