Deliver Us Mars REVIEW

Wenn ich eine absolute Schwäche für etwas habe, dann ist es Science-Fiction und Weltraum. Alles, was genau mit diesen Themen zu tun hat, ist in meiner Gunst. Und es muss auch nicht immer ein Monster oder ein Alien vorhanden sein, um mir die Thematik schmackhaft zu machen. Deliver Us The Moon ist bereits 2019 erschienen. Gespielt habe ich es aber erst ziemlich spät, um genauer zu sein, um das Release der Playstation 5 Version herum. Das lag aber auch daran, dass das Spiel auf meiner damaligen Lieblingsplattform Stadia nicht verfügbar war und die Veröffentlichung dort ewig gedauerte.

Hat das etwas mit Deliver Us Mars zu tun? Auf jeden Fall! Wird die Geschichte weitererzählt? Ja! Muss man den Vorgänger gespielt haben? Ja! Ähm, bitte was? Das musst du uns jetzt erklären Stefan – Alles klar. Lehnt euch zurück, denn wir bereiten uns auf eine Reise zum Mars vor.

Die Spuren der Vergangenheit

Ich bin kein großer Fan von Rätseln in Spielen, die sich irgendwie wie ein Klon von Valves Portal anfühlen. Das ist hier nicht der Fall, keine Sorge. Aber diesen Eindruck hatte ich schon bevor ich es gespielt habe. Zum Glück habe ich mich davon nicht abschrecken lassen. Generell muss man sich keine Sorgen machen, denn die Rätsel sind durchweg auf einem machbaren Niveau. Das haben beide Titel gemeinsam. Wobei ich Deliver Us Mars als den anspruchsvolleren Teil bezeichnen würde.

Third-Person-Perspektive und Ego-Perspektive wechseln sich ab und geben euch jederzeit genügend Überblick, auch wenn ihr eure Begleitdrohne AYLA steuert, um sonst unzugängliche Räume zu erreichen. Das alles geht gut von der Hand.

Aber die Geschichte selbst hat mir das Spiel verkauft. Denn das war die Stärke von Deliver Us The Moon. Nein, ich würde die Serie nicht als Walking Simulator bezeichnen. Dafür bieten die Titel mehr als nur Erkundungstouren. Aber wir haben hier eine gute Mischung aus Rätselspaß, Erkundung, Textstudium, Interaktion mit anderen und das Staunen an sich. Ganz gleich ob es der Blick auf die Erde war, der Start unserer Reise oder die Durchführung eines Andockmanövers, ein Blickfang war es allemal. So viel Spaß wie ich hatte, könnte ich dies den ganzen Tag machen.

Unschärferelation und Quantenphysik

Wer Interesse an Deliver Us Mars hat, sollte dennoch mit Deliver Us The Moon beginnen. Für beide Spiele braucht ihr etwa 5 bis 8 Stunden. Deliver Us Mars baut jedoch stark auf das Erstlingswerk auf und erweitert euer Erlebnis um spannende Details. Ihr erfahrt mehr, erlebt Neues und das sorgt für einige Aaaah- und Ooooh-Momente. Ich verspreche euch, am Ende werdet ihr zufrieden sein, jedoch auch ein bisschen mitgenommen von den emotionaleren Momenten.

Nun könnte man sich an dem einen oder anderen erhobenen Zeigefinger und Spiegel stören, der einem vorgehalten wird. Das Spiel zeigt genau, was schief läuft, und zwar genau jetzt – In der realen Welt. Diese Geschichte, die wir noch in der Hand haben, wird weitergesponnen. Es ist keine Erfolgsgeschichte. Es ist eine Geschichte voller Rückschläge, Wut, Trauer und kleinen Hoffnungsschimmern, die immer wieder zerstört werden. Das ist großes Kino, noch ausgereifter als beim ersten Mal.

Man muss emotional gefestigt sein, um tiefer in diese oft viel zu reale Geschichte eintauchen zu können. Es hat mich einfach umgehauen und ich habe es laut gesagt: Ja Mann! Genau so habe ich mir das Spiel gewünscht.

Aber dann kam ein Aber

Jetzt könntest du den Sack zu machen und sagen: Alles klar. Lass mich das Ding kaufen. Was soll da jetzt noch kommen? Sound auch okay, ja? Ja. Grafik Bombe, ja? Nein! Schon wieder nicht. Nicht falsch verstehen, die Grafik ist in Ordnung, in vielen Fällen sogar sehr gut, wie beispielsweise der Blick auf hochauflösende Planeten, den Weltraum oder die Landschaft. Aber oft genug sieht man pixelige Bilder, niedrig aufgelöste, matschige Texturen und am schlimmsten finde ich das Charakterdesign. Ich habe mich von der Story überreden lassen, darüber hinwegzusehen und das grobe und schlechte Design zu ertragen. Aber wenn es nicht so wäre, könnte Deliver Us Mars fast perfekt sein. Noch näher an dem, was ich mir nach Deliver Us The Moon gewünscht habe.

Doch gibt es da noch einen weiteren kleinen Kritikpunkt. Ich erinnere mich an eine Situation, die meine Bewegungsfreiheit unterbunden hat. Normalerweise kann man an bestimmte Stellen zurückgehen und wird nicht durch eine unsichtbare Wand aufgehalten. Als ich aber unbedingt im Nachgang noch etwas einsammeln wollte, hat das Spiel mich daran gehindert. Nur weil eine Sequenz ausgelöst werden will, nach der ich aber nicht mehr zurückkam. Schade. Wer in Sammellaune ist, sollte dies nicht auf später verschieben.

Jump and Run?

Nach dem 10. Energiestrahl-Rätsel gab ich frustriert auf – Ende. Natürlich nicht. Denn ja, diese Mechaniken machen einen guten Teil der Rätsel aus. Aber es wird immer kniffliger, ohne jedoch unfair auszuarten. Sich auch abseits der ausgetretenen Pfade zu bewegen, wird mit Gags, Hinweisen und anderen Sammelobjekten belohnt, die es später zu bestaunen gilt.

Eine Sache hat mir jedoch gar nicht gefallen. Die meisten Kletter-, Lauf- und Sprungpassagen. Ich weiß nicht, warum das unbedingt in dieser Art von Spiel vorkommen muss, aber da war echtes Frustpotential für mich mit dabei. Das hätte man sich meiner Meinung nach sparen können, um eine klare Linie zu setzen. Dafür wurde ich danach wieder mit interessanten Sequenzen oder notwendigem Zeitdruck belohnt, der mich wieder auf Kurs brachte. Das es ernst ist und um etwas geht, zeigt euch Deliver Us Mars an vielen Stellen.

Zu schnell vorbei, aber trotzdem gut.

Der Abspann flimmert, die Musik läuft, die Gedanken kreisen. Das ist ein gutes Spiel, sogar eine ziemlich gute Serie, ganz gleich, ob es nun irgendwie weitergeht oder nicht. Aber was anderes zu sagen als: Zockt er! – kann ich nicht. Der Nachfolger von Deliver Us The Moon kostet ca. 30€. Cloudgamer können das Spiel beispielsweise bei Geforce Now spielen. Ansonsten sind die aktuellen Plattformen von Sony und Microsoft vertreten.

Pro & Kontra

thumbs-up-icon

Pros
  • Starke Science Fiction Geschichte
  • Gute Rätsel- und Knobelaufgaben
  • Brutal realistisches Szenario
  • Ich bediene eine Rakete!

thumbs-up-icon

Cons
  • Teilweise schwache Optik
  • Holprige Animationen
  • Jump and Run Passagen? Boah, nee.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
78
78
Okay
-
Multiplayer

FAZIT

Deliver Us Mars ist das, was ich mir von dem " Deliver Us The Moon" Nachfolger erhofft habe. In einigen Teilen ist es aber auch nur mehr von dem Guten und dem Schlechten, das ich aus dem vorangegangenen Spiel schon kenne. Alles in allem macht der Titel einen guten Eindruck und gehört in jede gut sortierte Spielebibliothek, die dem Genre zugeneigt ist. Ich sehe auch großzügig über einige Probleme hinweg, da das Spiel sehr von seiner Geschichte getragen wird. Ich möchte einfach wissen, wohin die Reise geht und jedwede emotionale Momente auskosten. Die erbrachte Zeit ist es einfach wert. Für die nächsten Spiele, vielleicht sogar eine neue Serie, wünsche ich mir nur noch etwas mehr Feinschliff. Dann steht einer noch höheren Bewertung nichts mehr im Wege.

- Von  Stefan D.

Playstation 4
MS Windows
Xbox Series X
PlayStation 5

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USK 16 PEGI 16

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