DAI SHOGUN – Der große Wandel REZENSION
Dass die Fangemeinde japanischer Animes immer weiter heranwächst, sorgt auch dafür, dass viele dieser Trickfilme auch hierzulande erscheinen. DAI SHOGUN – Der große Wandel entführt die Zuschauer ins fernöstliche 19. Jahrhundert und erzählt die ungewöhnliche Geschichte von Keiichirou, einem jungen Mann, dessen Schicksal sich bald entscheidend ändern wird. Schon in der Ersten von zwölf Folgen erfahren wir nämlich, dass der unbeschwerte aber tapfere Keiichirou ein Nachfahre des Shoguns ist. Das heißt, er hat die Aufgabe Frieden zu bringen und zudem noch die Macht über einen riesigen Roboter, der sich Susanoo nennt und in der Lage ist, Gefahren jedweder Art abzuwenden.
Die Bürde eines jungen Mannes
Leider streut sich Keiichirou ein wenig, dieses Schicksal anzunehmen, denn er ist in der Blüte seiner Jugend und dem weiblichen Geschlechte nicht abgeneigt, das nun zuhauf in sein Leben tritt. Doch haben die jungen Damen (insbesondere Kiriko) allesamt einen anderen Beweggrund. Die Hauptaufgabe besteht jedoch darin, die Jungfräulichkeit des jungen Mannes zu bewahren, die es ihm ermöglicht, den riesigen Roboter zu steuern. Nur mit seiner Reinheit kann er zusammen mit der gigantischen Maschine in den Kampf ziehen, um sein Leben sowie dass seiner Freunde zu verteidigen und sein Schicksal zu erfüllen.
Doch wird ihm die Enthaltsamkeit wahrlich erschwert, denn ständig treten weitere Damen in sein Leben, die zumeist auch noch sehr hervorstechende Attribute haben. Da Keiichirou jedoch zudem noch mit einem Fluch belegt ist, wird jede weibliche Berührung bei ihm mit einem Ausschlag bestraft – doch kann dieser Fluch gebrochen werden, was im Verlaufe der Geschichte zutage kommt. Gleichzeitig tauchen immer neue Feinde auf der Bildfläche auf, dessen Rolle auch zumeist von Frauen übernommen wird.
Sex Sells
Doch nur weil Keiichirou sich entgegen seiner Natur vom weiblichen Geschlecht fernhalten muss, heißt dies noch lange nicht, dass die Erotik zu kurz kommt, was ferner auch die Altersfreigabe von 16 Jahren erklärt. Bei jeder Gelegenheit präsentieren sich die Damen in ihren schönsten Posen, ohne aber zu viel preiszugeben. Dabei wird viel angedeutet und noch mehr ausgesprochen, dennoch bleibt das bewegte Bild durchweg ohne pornografische Darbietung. Zusätzlich werden die Damen immer weiter in den Vordergrund gerückt und zeigen später auch ihre charakteristischen Eigenschaften. DAI SHOGUN – Der große Wandel verzichtet aber keineswegs auf den kindlichen Humor, der aber nie ausschweift.
Dennoch bleibt das Anime weiteren Gepflogenheiten der japanischen Fangemeinde treu, wie der bereits erwähnte riesige Roboter. Die Idee ist wahrlich nicht neu und wiederholt sich schon seit Saber Rider and the Star Sheriffs oder Super Sentai, die man hierzulande als Power Rangers kennt. Doch damit nicht genug, im Verlaufe der Erzählung kann Susanoo, wie sich der Roboter nennt, noch transformieren und man erfährt, dass er einen eigenen Willen hat, was einen kompletten Kontrast zum restlichen Geschehen wiedergibt.
Visuell
Die fiktiven und teils übertriebenen Erzählungen aus DAI SHOGUN – Der große Wandel orientieren sich an der gewohnten Anime-Kunst, die aber mit einigen technischen Zugaben angereichert wurde, wie zum Beispiel das Feuerwerk. Ansonsten ist das Anime aber mit schönen Zeichnungen und weichen Bewegungen versehen, die mit viel Action aufgestockt sind, aber keine großen Experimente machen, sodass sich Anime-Jünger wohlfühlen werden. Satte Farben und gelegentlich überdrehte Charaktere reichern das Szenario zusätzlich an und geben der hiesigen Fangemeinde genau jenes, was sie auch sehen wollen. Ein weiterer positiver Punkt ist die Optik der Schauplätze, die uns in jeder Folge wundervolle Kulissen einer vergangenen Kultur präsentiert. Darüber hinaus wird dem Käufer auf der BluRay eine 1080p Darstellung geboten, die alles gestochen scharf wirken lässt. DVD Käufer erhalten dafür die Formate 16:9 – 1.77:1 die ebenso ein schönes und sattes Bild bieten. Qualitativ kann man der Optik also nichts vorwerfen!
Was weniger gut ankommen wird, ist die Tatsache, dass DAI SHOGUN – Der große Wandel auf eine deutsche Synchronisation verzichtet. Stattdessen bedient man sich dem Originalton und setzt deutsche Bildschirmtexte als Übersetzung ein. Zwar ist eine japanische Tonspur für Liebhaber sicherlich ein nettes Feature, sollte aber eher als Zugabe fungieren. Doch stattdessen muss man sich durch viele weiß hervorgehobene Texte arbeiten und kann dementsprechend nicht mehr das komplette Szenario genießen. Wer nun hofft auf die englische Sprache ausweichen zu können, wird ebenso enttäuscht werden.
Die Komplettbox von DAI SHOGUN – Der große Wandel enthält alle 12 Episoden der aktuellen Serie in schicken Digipacks, die im edlen Nova Slipcase gehüllt sind. Die DVD Adaption wird auf 3 Disks ausgeliefert, währenddessen die BluRay Variante mit 2 Disks auskommt.
Fazit
Über 300 Minuten Action, Erotik und eine priese Spannung erwarten den Käufer von DAI SHOGUN – Der große Wandel , dessen Erzählung auf 12 Episoden aufgeteilt ist. Kindlicher Humor, ohne übertriebenen albern zu wirken ist ein weiter Teils des fernöstlichen Animes, der eine ungewöhnliche Geschichte erzählt und dabei auf mehrere Hauptcharaktere setzt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Aufgrund der fehlenden deutschen Synchronisation, finden an der Serie aber hauptsächlich nur eingefleischte Fans der japanischen Trickfilmen ihre helle Freude, Keiichirou und dessen zweifelhaftes Schicksal zu verfolgen.