Antiquia Lost REVIEW

Nach meiner eher ernüchternden Begegnung mit Kemcos/Exe-Creates bemerkenswert uninspirierten JRPG „Alphadia Genesis“ hatte ich mir eigentlich vorgenommen die Finger von deren JRPGs zu lassen. Dummerweise taucht alle Jubeljahre mal wieder eines von Kemcos Spielen in irgend einem Game-Bundle auf und landet somit in meiner Steam-Bibliothek. Das heißt zwar noch lange nicht, dass ich mir dann auch die Mühe mache das Ding mal anzuspielen, aber es ist eben da, und somit besteht dann auch eine geringe Chance, dass meine masochistische Neugierde siegt und Kemco-JRPG Nr. XX von mir angerissen wird. Und so ist es dann auch mit Antiquia Lost geschehen, eines von Kemcos/Exe-Creates zahlreichen Fließband-Produkten, die ca. alle 2-3 Monate auf Steam veröffentlicht werden. Antiquia Lost wurde erstmals im August 2016 für Smartphone-Gerätschaften veröffentlicht, wo natürlich auch fleißig mit Microtransaktionen gearbeitet wird. Mittlerweile wurde der Titel jedoch auf alle „handfesteren“ Systeme wie PlayStation 4, Nintendo Switch etc. portiert. Steam wurde am 06. Juli 2017 bedient, wo Antiquia Lost 9,99 Euro kostet, aber dafür auch gewisse „Unannehmlichkeiten“ wie Werbung und Microtransaktionen entfernt oder zumindest halbwegs entschärft wurden.

Das große „Feature“ von Antiquia Lost sind dabei Slime Girls, was einem Leser der „Monster Girl Encyclopedia“ und „Monster Musume“ (Die Monster Mädchen) dann doch hinterm Ofen hervorlocken kann. Ob das alleine jedoch ausreicht, um das JRPG zu einem halbwegs brauchbaren Spiel zu machen oder nicht, soll folgendes Review klären.

Wenn gewisse Vorlieben wichtiger sind als eine spannende Story oder interessante Charaktere

Die Mittelalter-Fantasywelt „Edelstein“ wird von drei Stämmen bevölkert. Der Fai-Stamm (reguläre Menschen), der Ruta-Stamm (Schleimmenschen) und der Eeth-Stamm (Katzen-Furries) hatten sich in ferner Vergangenheit bekriegt, aber dieses unerfreuliche Ereignis ist schon fast in Vergessenheit geraten und wurde schon längst vom Weltfrieden ersetzt. Abgesehen von etwas Grund-Misstrauen zwischen den Königshäusern der drei Stämme gibt es keine Probleme mehr auf dieser Welt. Das ändert sich jedoch, als ein Gestaltwandler auftaucht und anfängt Blaublütler aller drei Stämme zu entführen. Welchem Zweck diese Entführungen dienen weiß niemand, denn es folgen keine Erpresser-Forderungen oder dergleichen. Die Königsfamilien sind natürlich wenig begeistert über den Verlust ihrer Familienmitglieder und stellen Nachforschungen an.

Hiervon weiß der Protagonist Bine jedoch zu Beginn des Spiels noch nichts. Er ist Schwertkämpfer der sein Heimatdorf Crysta vor Monstern beschützt und entsprechend beliebt ist. Er verfügt auch über eine interessante Superkraft, denn jeder der sich in seiner Nähe befindet erhält die Fähigkeit sein individuelles, verborgenes Potential auszuschöpfen – zumindest dann, wenn eine Vertrauensbasis zu Bine besteht.

Bei einem Routineauftrag, der Bine in den benachbarten Wald führt, begegnet er dem gutmütigen, aber weltfremden Fai-Ruta Mischlings-Mädchen Lunaria. Sie sucht Hilfe für ihre Mutter, die jedoch zu spät kommt, da diese trotz Bines Einsatz von einem Monster getötet wird. Lunaria zieht zunächst nach Crysta, will jedoch in die Hauptstadt Sardonix ziehen, um ein eigenes Leben aufzubauen. Der notorische Gutmensch Bine will seine neue Freundin nach Sardonix eskortieren und spannt hierfür auch den Eeth-Wander-Händler und Gelehrten Jade ein, der sich zufälligerweise in Crysta befand und ebenfalls nach Sardonix reist. Auf ihrer Reise begegnen die drei auch noch der verpeilten Ruta-Soldatin Safira, die offenbart, dass Lunarias Mutter eine Königin der Ruta war und Lunaria somit eine Prinzessin ist. Sie hat den Aufrag Lunaria ins Land der Ruta zu eskortieren, da der Ruta-Prinz ebenfalls zu den Entführungsopfern gehört. Und somit ist unsere Vierergruppe dann auch vollständig.

Durch Bines Superkraft kann Lunaria ihre Gestalt wandeln, was die Beiden freilich ganz oben auf die Verdächtigen-Liste der Entführungen setzt. Um ihre Namen reinzuwaschen und somit eine Chance auf ein normales Leben zu erhalten, sind Bine, Lunaria und Co. nun also dazu gezwungen das Geheimnis der Entführungen aufzudecken. Bei ihren Recherchen stoßen sie letztendlich auch auf das dunkle Geheimnis des damaligen Weltkriegs, welches natürlich eng mit den Entführungen zusammenhängt.

Die Story ist ziemlich langweilig, da es halt tatsächlich nur darum geht die Entführten zurückzubringen und das Geheimnis des damaligen Krieges jetzt auch nicht so gravierend herüberkommt und nur dazu dient dem Oberschurken eine Motivation zu geben. Besonders stark fällt auch der harmlose Flair der Storypräsentation auf. Der Tod von Lunarias Mutter zu Beginn des Spiels ist so ziemlich das schlimmste Event im Spiel und der Humor im Spiel schwankt zwischen typischen Kabbeleien der Gruppenmitglieder und Slime Girl-Fetish-Fantasien. Lunaria lässt es sich nämlich nicht nehmen den guten Bine in ihrer Schleimform einzuhüllen, um von ihm zu „kosten.“ Abgesehen davon lassen die Entwickler auch einen starken Maid-Fetish durchscheinen, denn die mächtigste Organisation im Spiel ist ein Verbund von kampfstarken Dienstmädchen – warum auch immer. Also ja, Antiquia Lost setzt eher auf gewisse Vorlieben als auf eine spannende Story oder interessante Charaktere.

Standard JRPG mit vielen Augenwischerei-Mechaniken

Zunächst einmal möchte ich klarstellen, dass Antiquia Lost bezüglich der Grundmechaniken eine sehr generische Angelegenheit ist. Die Spielwelt setzt sich aus einer Weltkarte, Siedlungen und Dungeons zusammen, welche allesamt aus der Vogelperspektive erkundet werden. Innerhalb der Siedlungen wird mit NPCs gequatscht, um entweder die Handlung voranzutreiben, bis zu 25 simpel gestrickte Sidequests abzugreifen oder eben Handel zu treiben. Außerhalb der Siedlungen lauern Zufallskämpfe, die mit Erfahrungspunkten, Geld, Ausrüstung und speziellen Währungsmitteln für die Mikrotransaktions-Shops belohnt werden. Und ja, der Mobile-Gestank verpestet das Spiel auch in der Steam-Version sehr stark, aber dazu später mehr. Die Dungeons sind eher langweilig aufgebaut. Abgesehen von ein paar, leicht erkennbaren, Geheimgängen, die in Sackgassen mit Schatztruhen führen, sowie Stacheln am Boden, welche die Spielfiguren verletzen können, gibt es hier nichts besonderes zu entdecken. Netterweise kann man jedoch eine Minimap hinzuschalten, die bei der Orientierung hilft.

Das Spiel bietet vier Schwierigkeitsgrade, die man jederzeit nach eigenem Gusto durchschalten kann. Diese umfassen Easy, Normal, Hard und Hell. Ich selbst habe das Spiel hauptsächlich auf „Hell“ gespielt und hatte nur am Anfang eine halbe Stunde auf Hard geschaltet. Auch für zwei Bosskämpfe im späteren Spielverlauf hatte ich dann noch kurz auf Hard heruntergeschaltet, aber gefühlte 98 % vom Spiel habe ich schon im höchsten Grad verbracht. Trotz dessen war Antiquia Lost über weite Strecken eine relativ leichte Angelegenheit. Nur einige Bosse können nerven, da diese im höchsten Grad halt auch sehr viel Schaden verursachen. Eine coole Option ist es die Frequenz der Zufallskämpfe in drei Stufen zu regulieren (quasi normale Frequenz, halbiert und verdoppelt), je nachdem ob man Grinden möchte oder eher schnell vorankommen will, kann man hier also ein wenig regulieren. Etwas weniger cool ist hingegen der klobige Aufbau der Spielmenüs, welches eindeutig für die Touchscreen-Steuerung von Mobile-Gerätschaften entwickelt wurde. Aber nun gut, dafür arbeitet die Steuerung nach bewährtem, unkomplizierten Genrestandard und es wird sogar Controller-Support angeboten.

Um vom generischen Aufbau des ca. 30-stündigen JRPGs abzulenken, haben Kemco/Exe-Create jede Menge Spielmechaniken reingeklatscht, die wohl davon ablenken sollen. Während Bine, Jade und Safira auf reguläre Exp-Weise aufleveln, verbessern sich Lunarias Statistiken nur durch den Verzehr von Edelsteinen, die im Spiel auch als Zubehör-Ausrüstungsstücke fungieren. Diese Edelsteine kann man manuell an Lunaria verfüttern, wobei sie ab und zu nach Kampfende aber auch automatisch Edelsteine findet, die sie dann verputzt um ihre Statistikwerte langsam zu verbessern. Aufgrund dieser Mechanik, wird Lunaria über weite Strecken der schwächste Charakter in eurem Team sein und entsprechend nerven. Andererseits kann man sie aber auch leicht zum mächtigsten Charakter im Spiel aufbauen, wenn man erst einmal genügend Geld verdient. Dann kann man nämlich bei bestimmten Händlern in Spiel hochwertige Edelsteine kaufen und systematisch an Lunaria verfüttern, um deren Werte aufs Maximum zu pushen. Gegen Ende des Spiels war Lunaria somit mein mächtigster Charakter. Mit gutem Balancing hat das alles freilich nichts zu tun, aber auch dazu später mehr.

Weiterhin gibt es ein Vertrauens-System (Trust). Bine kann das Vertrauen zu seinen drei Mitstreitern stärken, indem er bei einigen gescripteten Multiple-Choice-Dialogevents in Siedlungen die richtige Antwort gibt. Es gibt auch spezielle Geschenk-Gegenstände zu finden bzw. zu erwerben, mit denen man das Vertrauen zu den drei Gefährten verbessern kann. Dies hat zwei Auswirkungen im Spiel. Jeder der drei Companions verfügt über eine Sonderfähigkeit, welche genutzt wird, um in abgesperrte Bereiche vorzudringen, die Schatztruhen beherbergen. Lunaria kann per Gestaltwandlung Schlüssel formen um verschlossene Türen aufzusperren, Jade kann Felsbrocken auf der Weltkarte zerdeppern und Safira kann als kleiner Schleim durch enge Passagen schlüpfen. Je höher der Trust-Level desto effektiver werden diese Fähigkeiten. Außerdem bestimmt der Trust-Level welche Epilog-Sequenz man zu sehen bekommt. Für jeden der vier Charaktere gibt es nämlich eine spezielle Epilog-Sequenz nach dem Ending.

Ein weiteres Feature ist das Farm-System. Bine bekommt direkt zu Spielbeginn drei Blumentöpfe geschenkt, in die er Samen einpflanzen kann. Diese Samen benötigen dann, je nach Typus, 10 Minuten bis 2 Stunden um auszuwachsen und ein paar permanente Status-Boost-Gegenstände zu erzeugen. Die Samen gibts als Item-Drops aus Schatztruhen oder bei einem speziellen Händler und es gibt auch einen speziellen Gegenstand, um die genannte Wartezeit zu umgehen. Weiter geht es mit dem „Amalgamate“System. Hierdurch lässt sich die aktuell genutzte Waffe mit ungenutzten Waffen frisiseren um deren Level und Stärke zu pushen. Die hierbei verwerteten Waffen gehen dabei natürlich verloren. Man hat sogar Einfluss auf die bis zu vier Sonderskills der Waffen. Jede Waffe kann nämlich mit speziellen Eigenschaften wie z.B. Statusboosts, negativen Zustandsveränderungen beim Gegner oder einer höheren Rate an kritischen Treffern gepimpt werden. Unerwünschte Eigenschaften kann man mit einem speziellen Gegenstand löschen, so dass man sich die ultimative Waffe zusammenstellen kann.

Das Magie-System funktioniert so ähnlich wie in Alphadia Genesis. Es gibt vier verschiedene Magie-Kategorien (Feuer, Wasser, Erde und Spezial). Jeder Charakter ist jedoch an ein bestimmtes Element gebunden und kann nur dieses nutzen und aufleveln. Es sei denn es wird ein spezifisches Edelstein-Zubehör ausgerüstet, welches auch andere Element-Klassen für den Charakter freischaltet. Die Spezial-Zauberklasse funktioniert etwas anders. Die Zauber dieser Kategorie werden nicht durch aufleveln der entprechenden Klasse erlernt, sondern durch den Gebrauch eines speziellen Meteorit-Gegenstands. Manche Meteoriten kann man auch nur im Mikrotransaktions-Shop erwerben – wie nett. Darüber hinaus verfügen die Charaktere auch noch über spezielle Kampfskills, die ebenfalls ordentlich reinhauen. Jeder Zauber und Kampfskill lässt sich übrigens durch den praktischen Einsatz bis auf Stufe 99 aufleveln. Je höher der Level, desto stärker der Zauber/Kampfskill und desto niedriger die Mana-Kosten für deren Einsatz. Auf Stufe 99 kann man die dann sogar ohne Verbrauch von Manapunkten lostreten – Grinden lohnt sich also. Apropos Grinden: In Antiquia Lost könnt ihr die Charaktere bis auf Stufe 999 pushen – wenn schon denn schon, huh?

Wie die Überreste von Mikrotransaktions-Mechaniken das komplette Schwierigkeitsgrad-Balancing aushebeln

Aber genug um den heißen Brei geschwafelt. Antiquia Lost ist ein mieses Spiel mit einem absolut kaputten Balancing und Schuld daran trägt der Mobile-Ursprung. Selbst in der Steam-Version gibt es im Menü Zugang zu speziellen Shops, in denen man nur mit spezifischen Währungsmitteln in Form von „Alchemy Stones“ und „Pandora Tickets“ bezahlen darf. Die Steam-Version stellt euch 1.000 Alchemy Stones zur Verfügung, die jedoch nicht respawnen, wenn man ein neues Spiel beginnt. Einmal ausgegeben sind diese 1.000 Steinchen also futsch. Zwar kann man sich weitere Alchemy Stones (und auch Tickets) hinzuverdienen indem man Zufallskämpfe bestreitet, allerdings dauert es relativ lange, bis man sich z.B. 1.000 Alchemy Stones zusammengespart hat. Und anders als auf Mobile-Gerätschaften, bietet die Steam-Version auch keine Möglichkeit reales Geld in Alchemy Stones umzuwandeln, wobei man das jedoch wohl eher als Vorteil ansehen muss.

Nichtsdestotrotz kann man mit Hilfe dieser Shops das Spiel recht einfach in die Knie zwingen, selbst wenn man auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad spielt. Es gibt Gegenstände welche sämtliche Exp-Varianten (für Level-Ups, Zauber oder Kampftechniken) multiplizieren oder im allgemeinen gewaltige Exp- und Geld-Boosts einbringen. Mächtige Rüstungen oder spezielle Schlüssel mit denen man in Schatzkammern oder den Bonusdungeon eindringen kann. Besagter Bonusdungeon kann übrigens bereits relativ früh im Spielverlauf in Angriff genommen werden, was dem Spieler Zugriff zu vielen lukrativen Gegnern und Schätzen gewährt. Daran merkt man wieder, dass sich die Entwickler null Gedanken ums Balancing gemacht haben.

Mit den Pandora Tickets kann man sich neue Standard-Waffen organisieren. Das Wort „Standard“ ist hierbei jedoch hervorzuheben, denn für die speziellen Waffen, Ausrüstungsstücke und Zauber-Meteoriten muss man schon Alchemy Stones locker machen. Da das Spiel aber trotz Gimmicks wie Kampfarenen, Bonus Dungeon und alternativem Storyverlauf vergleichsweise kurz ist, bleibt es fraglich, dass man den Großteil der Mikrotransaktions-Shop-Angebote zu Gesicht bekommen wird. Die Alchemy Stone-Preise sind einfach zu hoch und das Spiel gibt nicht gerade viele Möglichkeiten sich diese spezielle Währung zu verdienen (alle paar Kämpfe bekommt man 10 Stück oder so). Einerseits kann man mit diesen Shops das Spiel leicht in die Knie zwingen, aber andererseits beherbergen sie ein immenses Frustpotential. Generell gehören solche Shops in einer Steam-Version jedoch ausgemerzt. Das bedeutet aber auch, das man das Spiel nachträglich ausbalancieren muss, was wohl zu viel Aufwand für Geldgeier wie Kemco ist.

Grafik und Sound zu Antiquia Lost

Ehrlich gesagt gibt es in grafischer Hinsicht nicht viel zu sagen. Das Spiel setzt auf den Look klassischer 16-bit JRPGs, lässt es hierbei jedoch an jeglicher Finesse mangeln. Es sieht aus wie ein sehr billig hingeschludertes RPG-Maker-Spiel, wobei aber fairerweise gesagt werden muss, dass Kemco oder eben Exe-Create ihre eigene Billig-Engine entworfen haben, auf der deren Spiele zusammengeschustert werden. Es sticht nicht viel heraus. Die Maps sind langweilig gestaltet, es gibt dort keinerlei visuelle Spielereien und die Locations sind uninspirierter 08/15-Kram wie Höhlen, Wälder, Dörfer etc. Die Sprites der Charaktere und Monster sind ganz nett, aber gerade die Monster-Sprites werden im Verlauf des Spiels einfach zu oft recycelt. Spriteanimationen und Zaubereffekte sind ganz solide, aber nichts besonderes.

Wenigstens ist der Grafikstil konsistent, denn im Gegensatz zu Alphadia Genesis, muss man sich im Kampf nicht mit hässlicher 3D-Grafik auseinandersetzen. Hier ist alles in 2D gehalten, was nicht nur homogener wirkt, sondern auch besser aussieht. Und einen klaren Pluspunkt gibt es wenigstens für das sehr schöne Charakterartwork. Jene sieben Charaktere im Spiel, denen man ein Artwork spendiert hat, sehen allesamt sehr hübsch und attraktiv aus. Anime und Manga-Fans dürfte da das Herz aufgehen. Abseits davon wirkt die Grafik jedoch schnarchlangweilig und uninspiriert. Eben Fließband-Kram ohne Herz und Seele.

Der Soundtrack wirkt ebenso uninspiriert wie die Grafik. Es ist typisches Gute Laune-Gedudel ohne richtige Substanz oder gar Ohrwurm-Faktor. Mit diesem Stil wird der OST zwar dem freundlichen Flair des Titels gerecht, allerdings vergisst man ihn umgehend, sobald man das Spielprogramm beendet. Positiv betrachtet kann man aber auch sagen, dass der OST keine negativen Ausreißer nach unten hat. Anders als bei Alphadia Genesis bietet Antiquia Lost übrigens keinerlei Sprachausgabe. Mir scheint das Spiel wurde selbst für Kemco-Maßstäbe eher schnell und billig produziert.

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  • hübsche Artwork-Zeichnungen für die wichtigen Charaktere
  • es kann schon unterhaltsam sein das kaputte Balancing von so ner Gurke gnadenlos auszunutzen

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Kontra
  • Die Mikrotransaktions-Shops und -Aspekte wurden nicht vernünftig angepasst und helfen dabei das Balancing des Spiels zu zerstören
  • generisches JRPG, welches mit pseudo-komplexen Mechaniken vollgemüllt wurde
  • langweilige Story
  • unspektakuläre Präsentation (wäre mittleres RPG-Maker-Niveau läuft aber auf Kemcos eigener Engine)

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Pro & Kontra

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Pro
  • hübsche Artwork-Zeichnungen für die wichtigen Charaktere
  • es kann schon unterhaltsam sein das kaputte Balancing von so ner Gurke gnadenlos auszunutzen

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Kontra
  • Die Mikrotransaktions-Shops und -Aspekte wurden nicht vernünftig angepasst und helfen dabei das Balancing des Spiels zu zerstören
  • generisches JRPG, welches mit pseudo-komplexen Mechaniken vollgemüllt wurde
  • langweilige Story
  • unspektakuläre Präsentation (wäre mittleres RPG-Maker-Niveau läuft aber auf Kemcos eigener Engine)

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Spiel Bewertung
Singleplayer
45
45
-
Multiplayer

FAZIT

Antiquia Lost ist ein generisches JRPG, welches mit zahlreichen pseudo-komplexen Mechaniken vollgemüllt wurde, die nur davon ablenken sollen, wie uninspiriert und langweilig das Spiel ist. Witzigerweise ist dies jedoch gar nicht mein Hauptkritikpunkt, denn das Spiel verbreitet einen übelst starken Mobile-Mikrotransaktions-Gestank, der bei der 10 Euro teuren Steam-Version nur ansatzweise herausgefiltert wurde. Die Mikrotransaktions-Shops sind auch in dieser Version enthalten und ermöglichen es dem cleveren Spieler das Balancing des Spiels komplett auszuhebeln. Da es hier jedoch keine Möglichkeit gibt Real-Geld in diese Shops zu „investieren,“ muss man sich die Spezialwährung in Form von Alchemy Stones für eben diese in zahlreichen Zufallskämpfen zusammengrinden. Da das Spiel aber nach ca. 30 Stunden vorbei ist, wird man nie genügend Alchemy Stones zusammenkratzen, um alle Angebote der Shops erwerben zu können. Und meine Güte, wer die richtigen Käufe in diesen Shops tätigt und sich auch mit anderen Facetten des Spiels beschäftigt, wie dem Bonus-Dungeon, der bereits frühzeitig zugänglich gemacht wird, kann das Spiel dermaßen übers Knie legen, dass es schon wieder lustig ist. Trotzdem kann ich von diesem kaputten Spiel nur abraten. Ist schon ne sehr große Frechheit was Kemco/Exe-Create hier abgeliefert haben. Dass sie es auch besser können haben sie ja z.B. mit Alphadia Genesis bewiesen.

- Von  Volker

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