Resident Evil 7: Cloud Version REVIEW

Ich habe kürzlich die Nintendo Switch Cloud Version von Resident Evil Village getestet und war insgesamt zufrieden mit der Portierung. Allerdings habe ich in meiner Einführung darauf hingewiesen, wie sehr mir Resident Evil 7 fehlt, hinzu kommt, dass es seit 2018 in Japan bereits eine Cloud Version vom 7. offiziellen Teil gab. Jetzt, fast 4 Jahre später, sind fast alle Teile der Resident Evil-Reihe auf der Nintendo Switch verfügbar, einschließlich Resi 7. Im Folgenden werde ich auf die besonderen Eigenschaften der Switch-Version eingehen und was ihr erwarten könnt.

Das steckt in der Cloud Version

Die für 39,99€ veröffentlichte Version hat alles mit dabei, wie die Inhalte: Verbotenes Filmmaterial 1, Verbotenes Filmmaterial 2, Kein Held, End of Zoe, 5-Münzen-Set und ein Set mit 6 Überlebenspaketen (6 Vorratskisten, 5-Münzen-Set und Freischaltung des Irrenhaus-Modus).

Ob euer Netzwerk ausreichend für die Cloud Version ist, könnt ihr vorab mit einer Demo testen. Grundsätzlich bewegt sich der Datenverbrauch um rund 10 Mbit/s. Der Stream wird wie gewohnt in 720p (Handheld) oder 1080p (Docked) ausgeliefert. Achtet auf eine gute und stabile WLAN Verbindung oder nutzt ein Netzwerkkabel. Ich habe aber auch sehr gute Erfahrungen mit einem Hotspot der Telekom gemacht. So bleibt ihr mobil, egal wo ihr spielen möchtet. 

Die optische Qualität der Umsetzung bewegt sich zwischen der bekannten Cloud Version von Google Stadia und einer Playstation 5. Definitiv eine Aufwertung zur Stadia Portierung, aber natürlich nicht so knackig scharf wie auf der Konsole daheim. Trotzdem macht der Titel eine ausgesprochen gute Figur, gerade auf einer OLED-Switch. Dunkle Passagen wirken dank der Display-Technik im satten Schwarz und hier schlägt der siebte Teil sogar seinen Nachfolger Village. Was die Atmosphäre angeht, ist das Spiel dichter am Horror-Genre, dafür gibt es bei Village wiederum mehr Action. Gespielt haben solltet ihr aber beide Games, wenn ihr Fans der Reihe seid.

Zurück zum Ursprung

Capcom hat schon immer viel mit seiner Resident Evil Marke experimentiert. Das hat mal mehr, mal weniger gut funktioniert. Für mich war nach Teil 6 klar, entweder Reboot oder das wars. Viel schlechter konnte es nicht mehr werden. Ehrlich gesagt gefiel mir auch schon der fünfte Teil nicht mehr so gut. Das hat sich aber nach mehrmaligem Durchspielen im Koop geändert. Ein Paukenschlag war der Release von Resident Evil 7 aber allemal. Das erste mal in einer Ego-Perspektive, eine spannende Story, die einen wirklich am Bildschirm kleben lässt, purer Horror und perfekt eingespielte ruhigere Momente. Kein anderer Teil dieser Serie hat mich so bewegt wie dieser. Leider gibt es auf der Nintendo Switch keine Möglichkeit, die VR-Version zu spielen. Das würde diese nahezu perfekte Umsetzung abrunden.

Dazu auch noch einmal ein Lob an den Publisher Capcom. Preislich nicht aus den Vollen zu schöpfen und trotzdem alle Inhalten mitzuliefern ist Top. Mit Ubitus konnten sie einen Partner gewinnen, der viel Erfahrung mit den Switch Cloud-Versionen gesammelt hat. Bisher ist das auch aus meiner Sicht das beste Cloud-Spiel auf der Nintendo Switch.

Survival Horror mit erstaunlich tiefer Geschichte

In diesem Abschnitt findet ihr leichte Spoiler. Springt einfach ans Ende, falls ihr den Anfang selbst erleben möchtet.

Die Geschichte von Ethan Winters und Mia nimmt ihren Anfang. Ethan ist ein ganz normaler Typ, dessen Frau Mia vor drei Jahren verschwunden ist. Er glaubt, dass sie tot ist und lebt sein Leben, bis er unerwartet eine Videobotschaft von ihr erhält. In dieser Nachricht offenbart sie, dass sie etwas vor ihm verheimlicht hat und in Gefahr ist. Obwohl Mia ihn bittet, sie nicht zu suchen, macht sich Ethan sofort auf den Weg. Seine Suche führt ihn in den fiktiven Ort Dulvey in Louisiana, USA. Dort angekommen, landet er auf einem heruntergekommenen Anwesen.

Diese ersten Szenen und die Ankunft sind für die weitere Geschichte und den grafischen Ton schlicht ikonisch. Was aber die Charaktere und uns als Spieler hereinbricht, ist Horror. Die erste Stunde lässt euch schon keine Ruhe. Ihr könnt euch also sicher sein, da kommen ein paar Überraschungen auf euch zu, wie beispielsweise einige Wechsel der Perspektiven durch die verstreuten Videotapes. Direkt am Anfang wartet sogar ein Twist auf euch. Spielt die Kassetten also unbedingt ab!

Ethan untersucht das Haus und entdeckt einen geheimen Eingang zu einem Kellerverlies, in dem Mia tatsächlich gefangen gehalten wird. Beide versuchen zu fliehen, aber Mia hat Angst, von „ihnen“ entdeckt zu werden. Ethan findet schließlich einen Ausweg, aber Mia greift ihn an und hat plötzlich merkwürdige Gesichtszüge und wirkt völlig verändert. Sie versucht, Ethan mit einer Motorsäge einen Arm abzusägen, aber Ethan kann sich retten, indem er Mia mit einer Pistole, die er in einem benachbarten Zimmer gefunden hat, erschießt.

Die Baker Familie, die Geheimnisse und letztendlich die Grundsteinlegung für alles, was in Village relevant wird, sind zu einer perfekten Komposition verwoben, die mich durchweg von diesem Spiel schwärmen lassen. Zudem hatte ich keinen Moment, an dem mich die Ego-Perspektive gestört, oder ich mir die klassische Sicht zurück gewünscht hätte. Gerade da wir so den Gegnern noch näher sind, hat seinen persönlichen Reiz. 

Hand-Held Momente

Der Pusbliher Capcom bringt die Resident Evil Reihe ins Taschenformat. Wenngleich ihr natürlich am TV spielen könnt, empfehle ich euch den Handheld-Modus. Aber auch dringend Kopfhörer dazu! Ihr werdet es nicht bereuen, denn die Atmosphäre wird so noch lebendiger mit der akustischen Zuführung.

Großartig gelungen sind die Bosskämpfe, die herausfordernd, aber nie unfair sind. Dafür bleiben die anderen Gegner recht blass und monoton. Der Schwierigkeitsgrad wird natürlich auch vom üblichen Management der Ressourcen bestimmt und eurem Speicherverhalten. Aber auch hier muss ich sagen, Capcom hat hinzugelernt. Ich hatte nie das Gefühl, an eine unzugänglichen Stelle zu gelangen. 

Ich hoffe, dass der japanische Publisher auch weiterhin die Nintendo Switch mit solchen Umsetzungen bedenkt und wir 2023 über Resident Evil 4 in einer Cloud Version sprechen können. Was die Serie an sich betrifft, dürft ihr sofort mit Resident Evil Village weitermachen. Mittlerweile gibt es auch die zusätzlichen Inhalte der “Winters Expansion” auf der tragbaren Konsole. 

Mit rund 10 Stunden Spielzeit für die Kampagne und sicher noch einmal 10 Spielstunden für alle weiteren Inhalte, ist das geschnürte Paket recht prall gefüllt. Wenn ihr ferner noch die Geheimnisse von RE: Village gelöst habt, ist dieser Teil der Geschichte leider vorbei. Schön war es aber allemal und für mich ein absolutes Highlight des Horror-Genre.

Pro & Kontra

thumbs-up-icon

Pros
  • Gute Cloud Portierung, wenn...
  • Dichte Horror-Atmosphäre
  • Top Grafik mit stimmungsvoller Soundkulisse
  • Die wenigen Bosskämpfe sind ein Highlight
  • Alle Zusatzinhalte bereits dabei

thumbs-up-icon

Cons
  • ...euer Netzwerk geeignet ist
  • Monotone Gegner

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Spiel Bewertung
Singleplayer
89
89
Gut
-
Multiplayer

FAZIT

Ich bin ein Fan. Ein Fan der ersten Resident Evil Stunde. Dieser siebte Teil hat mich wieder überzeugen können, wenngleich es nicht so wirkt als würde er zu der allgemeinen Story der Serie passen. Manchmal muss man neue Wege gehen und das Universum erweitern. Das hat auf jeden Fall geklappt und mit Village haben wir bereits den Abschluss der Geschichte rund um Ethan und Mia erhalten. Die hier gespielte Cloud Version auf der Nintendo Switch ist gelungen und spielt sich wunderbar. Ubitus hat die Portierungen vollends im Griff. Daher bitte mehr davon.

- Von  Stefan D.

Für Resident Evil Fans und alle die es wieder werden wollen. Teil 7 ist ein Horror-Highlight aus der Cloud.
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