Trüberbrook REVIEW

Als Trüberbrook angekündigt wurde, entbrannte ein kleiner Hype. Mutmaßlich lag dies insbesondere an der Besitzung der Sprecher, bei denen namhafte Personen beteiligt waren. Zuallererst wurde Jan Böhmermann benannt, der durch seine Medienpräsenz inzwischen vielen ein Begriff ist. Aber auch Nora Tschirner sahnte eine Sprechrolle ab und durfte abermals ihre bereits vorhandene Erfahrung einbringen. Ob dies alleine der Auslöser von unzähligen Begeisterungsstürmen war ist natürlich fraglich, doch möchte ich natürlich klären, was hinter all dem steckt und inwieweit der Hype berechtigt ist.

Die ersten Schritte in Trüberbrook 1967

Noch bevor die eigentliche Reise beginnt, stehen mehrere Optionen zur Verfügung, die die Einstellungen klären. Als besonderes Augenmerk dient der Kindermodus, der dafür sorgt, dass Figuren nicht rauchen und somit den Vorbildcharakter beibehalten.

Trüberbrook ist nicht etwa ein Held oder eine bestimmte Person, sondern eine schlichte Kleinstadt, in der es Herrn Dr. Hans Tannhauser verschlägt. Diesen recht unbekannten Ort besucht er jedoch nicht grundlos. Aufgrund eines gewonnenen Gewinnspiels, an dessen Teilnahme er sich gar nicht mehr erinnern kann, landet er in der Provinz. Hier steht ein Zimmer im Gasthaus für ihn bereit, das er erst einmal beäugt, bevor er in seinen Urlaub abtaucht. Doch ein unerwarteter Besuch ändert alles. Er wird bestohlen, kann den Dieb aber nicht klar ausmachen. So beginnt seine Suche nach den gestohlenen Gegenständen, die hohen Wert für ihn haben. Dabei lernt er Gretchen kennen, die auch nicht ganz uninteressiert ist, Trüberbrook näher kennenzulernen. Das wirkliche Mysterium folgt aber für beide noch…

Das Rätsel um Trüberbrook beginnt

Um das Rätsel der verschwundenen Gegenstände zu lösen, müsst ihr in der Rolle von Dr. Hans Tannhauser natürlich aktiv werden. Ihr inspiziert alle Räumlichkeiten und sammelt nützliche Gegenstände ein, die sogleich in eurem Inventar übergehen. Dr. Tannhauser wird schnell zum Sammler, denn jeder Gegenstand könnte sich später als nützlich erweisen. Dementsprechend bekommt das Spiel schnell Züge von bekannten Point & Click Adventures.

Findet sich ein Ort, an dem ihr interagieren könnt, wird eine kleine Auswahl an Gegenstand sofort angezeigt, ohne das komplette Inventar zu öffnen. Dies ist zwar kein Garant dafür, dass das Vorhaben klappt, erhöht aber trotzdem die Erfolgschancen auf die korrekte Kombination bzw. Lösung. Ein großes Austesten wird damit aber verweigert, was ein wenig die Erwartungshaltung lustiger Momente nimmt.

Allgemein sind die Vorgaben immer reicht eingeengt gehalten und so wird euch bei Personen beispielsweise nur das Sprechen oder Begutachten erlaubt. Eine Kombination unterschiedlicher Utensilien, die ihr bereits gesammelt habt, kommt ebenso wenig zur Anwendung. Dadurch wird der Entdeckerdrang weiter abgemildert und die straffe Reise geht voran.

Mit Reden zum Ziel

Was Trüberbrook aber nicht vermissen lässt sind die Dialoge, bei denen ihr aus unterschiedlichen Antworten wählen könnt. Hier ist ein ausführliches Gespräch manchmal die Lösung, um ein Weiterkommen zu gewähren. Und dies macht auch deutlich Spaß, denn die Sprecher sind sehr authentisch wie Nora Tschirner, die mit ihrem frechen Mundwerk Gretchen perfekt verkörpert. Natürlich gehen auch die anderen Sprecher wie Jan Böhmermann und Dirk von Lowtzow (Lazarus Taft) super in ihrer Rolle auf.

Jeder Satz ist komplett in Deutsch eingesprochen und gibt dank perfekter Betonung, der jeweiligen Gefühlslage ein abgerundetes Bild. Es macht einfach Spaß, die Dialoge komplett durchzuarbeiten und so nach und nach den Weg zum Ziel zu erschließen.

Technik

Neben der wundervollen ausgearbeiteten Synchronisation ist die Grafik ein wichtiges Standbein für den Erfolg. Schon die ersten Szenen erschaffen einen Moment des Staunens, denn Trüberbrook behaart nicht starr auf einem Winkel. Mit der Bewegung des Hauptprotagonisten scrollt das Bild nicht nur von links nach rechts und umgekehrt, sondern ändert auch den Winkel des Geschehens mit einem optischen Übergang. Die mitwandernde Perspektive erinnert an eine kleine Kamerafahrt.

Damit das selbstverständlich funktioniert, muss die Szenerie stimmen. Die Schauplätze sind detailliert ausgestaltet und mit kleinen Animationen, wie Wasserreflexionen oder sich bewegenden Ästen ausgestattet. Geprägt wird die Optik aber durch die Darstellung der Charaktere, die nicht überspitzt wirkt, dennoch recht eigensinnig ist und einen Wiedererkennungswert hat. Dies gilt sowohl für die Hauptfiguren, wie auch die Nebencharaktere, was Trüberbrook noch glaubwürdiger macht. 

Soundtechnisch ist schon einiges gesagt worden, wenngleich dies eher auf die Synchronisation mit Starbesetzung bezogen war. Was die musikalische Untermalung angeht, fehlt mir doch die Abwechslung. In den jeweiligen Szenarien wiederholen sich die Musikstücke bis zur Unerträglichkeit. Ich kann des Weiteren nur einigen akustischen Begleitungen etwas abgewinnen, was aber wiederum Geschmackssache ist und vielleicht anderen Spielern zusagt.

Die Steuerung, die sich in meiner Rezension auf die PC-Version bezieht, ist kinderleicht zu handhaben. Mit der Maus klickt ihr auf den Bereich, den sich Dr. Hans Tannhauser genauer angucken soll. Nun wandert er dort langsamen Schrittes hin, kann via Doppelklick das Tempo seiner Bewegung aber erhöhen. Objekte die mit Interaktionen einhergehen, öffnen ein Extrafeld bei denen im Idealfall mehrere Option eingeblendet werden. Begutachten, Sprechen oder Interaktionen mit und ohne Gegenstände stehen zur Verfügung. Durch die eingegrenzten Optionen, bleiben die Handlungen zumeist recht logisch und erschließen sich dem Spieler schnell. Sollte es doch einmal zum Stillstand der Handlung kommen, kann mithilfe der Leertaste alles hervorgehoben werden, was zur Interaktion bereitsteht.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
74
74
-
Multiplayer

FAZIT

Trüberbrook ist nicht unbedingt ein umfangreiches Spiel, wenngleich das vierte Kapitel noch einmal etwas länger ausgestaltet ist. Eine lustige Unterhaltung ist es trotzdem, was aber hauptsächlich durch die Dialoge bewirkt wird. Das Kombinieren und freie Interagieren von Gegenständen fehlt mir in vielen Bereichen. Oft habe ich Ideen zur Anwendung, kann auf die gewünschten Utensilien aber erst gar nicht zurückgreifen. Dies nimmt ein wenig die Kreativität, hilft aber andererseits, das Spiel nicht unlogisch wirken zu lassen. Zudem schafft es Trüberbrook eine Geschichte abzuliefern, die nicht nur einmal überraschen wird und oft genug zum Schmunzeln anregt.

- Von  Rena

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Trüberbrook REVIEW

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