Toren REVIEW
In einer Welt voller Mysterien und ewigem Tag wurde einst ein Turm namens Toren gebaut, auf dessen Spitze ein Drache die ewige Hitze verteidigt. Inmitten dieser Geheimnisse findet sich Mondkind alleine am Fuß Torens wieder und beginnt eine Reise auf der Suche nach Antworten. So beginnt der erste Titel des brasilianischen Indie-Studios Swordtales. Klingt vielversprechend, oder? Deshalb wartet hier nun auch der Test auf euch!
Eine doppelte Reise

Der große Aufhänger von Toren ist vor allem die mysteriöse Story. Während man als Mondkind durch den Turm streift, erschließt sich langsam durch Gedichte, Träume und Visionen die mehr als interessante Vergangenheit von Toren und seinen Bewohnern. Denn auch wenn Mondkind die Umgebung neu vorkommt, hat sie den Turm schon unzählige Male erklommen – und ist gescheitert. Als letzte Hoffnung der Menschheit ist es ihr Schicksal, bis zum Tod des Drachens in ihrem gemeinsamen Gefängnis wiedergeboren zu werden. Während man langsam die Stockwerke emporsteigt, ändert sich nicht nur der Turm, sondern auch Mondkind selber. Man beginnt ganz unten als Baby und entwickelt sich nach und nach zusammen mit dem Turm weiter, um schließlich als erwachsene Frau sein Abenteuer abzuschließen oder zu scheitern. Diese einzigartige Idee ist nicht nur eine spannende und gut gelungene Idee für die Story, sondern liefert auch neue Möglichkeiten für das Gameplay. Schade ist allerdings die relativ kurze Spieldauer von nur zweieinhalb Stunden.
Das Gameplay ist im Gegensatz zur sehr komplexen Story eher simpel gehalten und setzt sich aus einem Plattformer und einigen Rätseln wie aus Point’n’Click Adventures zusammen. Natürlich wird der Turm von zahlreichen Monstern bewohnt, denen man allerdings leider allesamt sehr erfolgreich davonlaufen kann. Ist man erwachsen genug um das Schwert zu führen, stellt allerdings auch der Kampf keine große Herausforderung dar, da man durch simples Klicken bereits mit einem oder zwei Schwerthieben jeden Feind besiegt. Das setzt sich leider auch bis zum Endgegner fort und nimmt jegliche Spannung oder Herausforderung.
Dabei muss allerdings gesagt werden, dass das Hauptaugenmerk auf dem Erkunden und Erforschen von Toren liegt. Gerade die einzigartige Atmosphäre macht dabei den größten Teil des Spielspaßes aus. Daher bleiben natürlich die fehlende Spielschwierigkeit und das eher einseitige Gameplay schade, sind aber verschmerzbar.
Von Mythen und Legenden

Neben einer guten Story bietet Toren noch etwas: Eine tolle Atmosphäre mit unglaublich vielen Details und einem ausgezeichneten halb-realistischen Stil. Angefangen bei den Zwischensequenzen bis hin zur Gestaltung des Turmes und der vielen verschiedenen Gegner ist alles sehr detailliert umgesetzt und gestaltet worden. Gerade für ein Indie-Game kann Toren mit der sehr guten Grafik und dem individuellen Stil begeistern. Zusätzlich wird die Atmosphäre von einem sehr stimmigen und abwechslungsreichen Soundtrack begleitet. Er reicht von traurigen über epischen bis hin zu mysteriösen Einzeltracks, die abwechselnd in den verschieden Träumen und Abschnitten gespielt werden.
Leider finden sich auch bei der technischen Präsentation einige Fehler. Ab und zu verselbstständigt sich die Kameraführung, sodass man mit verschiedenen Bewegungen Mondkind wieder in die Sichtfläche bewegen muss, bevor es weiter geht. Außerdem funktioniert die Steuerung nicht ganz einwandfrei, allerdings kann man sich daran im Laufe des Spieles gewöhnen.
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