Torchlight 2 REVIEW
Torchlight ist mit dem zweiten Teil zurück und befördert den Spieler endlich auch an die Oberfläche einer völlig neuen Spielwelt. Doch welche Vorzüge bietet das Spiel, welches als das richtige Diablo 3 gehandelt wird?
Noch vor dem eigentlichen Spiel erwählt ihr einen Helden und legt euch zudem einen tierischen Begleiter zu. Nachdem euer Duo mit einer Katze oder einem Hund bereichert wurde, könnt ihr euren Charakter nach eigenen Vorlieben gestalten. Hellere Haut oder dunklere Haare können ihm zugeteilt werden. Ist dann alles zu eurer Zufriedenheit gestaltet, geht es auch schon in die Welt von Torchlight, die sogleich euren ersten Auftrag bereithält. Aufträge und hilfebedürftige Bewohner gibt es in der fiktiven Welt eh genug, sodass ihr einiges zu tun habt.
Auf in neue Sphären
Anders als im ersten Teil, spielt Torchlight 2 auf der Oberfläche und es ist nicht mehr nötig, immer tiefer in den Katakomben vordringen. Die Aufträge gestalten sich oft mit dem Finden eines Gegenstandes, oder das Vernichten eines sehr starken Gegners. Doch bis ihr soweit kommt, heißt es erst einmal die Lakaien aus dem Weg räumen, von denen es unzählige gibt. Da diese aber selten alleine die Oberwelt bevölkern, müsst ihr euch auf einige Schlachten einstellen.Daher zielt ihr per Mausklicks auf die Gegner-Gruppierungen und euer Charakter schlägt unverblümt mit Knüppel, Schwert, oder Axt zu. Wer natürlich mehr auf Fernwaffen setzt, sollte einen gewissen Abstand halten und dann auf die Feinde feuern. Euer Begleiter hingegen nutzt seine animalischen Kräfte und wirft sich im Nahkampf auf alles, was euch den Weg zum Ziel versperrt.
Um euch ohne größere Verluste durch die Gruppen von Monstern, Bestien und Kriegern zu kämpfen, sollte auch die anliegende Ausrüstung einiges hermachen. Ob Kopf, Beine, Arme und Rumpf, jedes Rüstungsteil kann verschiedene Vorteile darbieten, die euch ein längeres Überleben gewähren. Um an diese sehr wichtigen Ausrüstungsgegenstände zu kommen, sollte der heimische Händler aufgesucht werden, in dessen Angebot sich einige brauchbare Dinge befinden. Doch auch der ständige Kampf bringt viele Schätze hervor. Nach dem Ableben der Gegner finden sich nicht selten Rüstungsteile am Boden liegend. Nehmt ihr diese auf, finden sie sich in eurem Gepäck wieder, wo sie begutachtet werden können. Zeigt ihr mit eurem Mousecuror drauf, werden die Attribute hervorgehoben und ihr seht sofort, ob ein Wechsel lohnenswert ist. Unter den Fundsachen befinden sich auch ganz besondere sowie seltene Gegenstände. Zudem gibt es wie schon im Vorgänger, einige interessante Sets zu entdecken und sammeln. Komplettiert ihr diese, gibt es auf die gesamte Ausrüstung noch einen Bonuswert, der eurem Hauptprotagonisten ganz spezielle Vorteile bietet. Befindet sich daher das gesamte Set am Körper des Helden, kann ihm unter anderen mehr Magie, Stärke und Abwehr zuteil werden.
Unabhängig von den Sets gibt es aber auch genügend Waffen und Rüstungsgegenstände, die von besonderen Fähigkeiten geprägt sind. Doch selbst normale Dinge lassen sich verstärken. Habt ihr einen gesockelten Gegenstand im Invantar, kann er mit einem Stein verziert werden, der ihm neue Attribute in Angriff oder Abwehr schenkt. Packt ihr einen dieser Steine in ein Hammer oder Schwert, steigert sich der Angriff in elementarer Form. In Rüstungen verfrachtet, werdet ihr wiederum gegen dasselbe Element fast schon Immun. Dabei steht die Farbe des Steines für sein Element, wie zum Beispiel rot für Feuer und gelb für Elektrizität. Beherbergt ein Gegenstand wiederum gleich zwei Sockel zum befestigen, könnt ihr die Steine auch kombinieren und müsst nicht zwangsläufig dasselbe Element in die Halterungen legen. Solltet ihr hingegen eine Fehlentscheidung treffen, darf der Stein beim Fachmann für ein kleines Entgelt wieder entfernt werden.
Durch die Massen an Gegnern und die ständig einhergehenden Kämpfe, gibt es natürlich viele Gegenstände zu finden, welche gleichzeitig einige Sparten bedienen. Ob ein Halsband für euer Tier, eine handliche Waffe oder eine prunkvolle Rüstungen, schnell werdet ihr merken, wie knapp euer Inventar bemessen ist. Früher oder später seid ihr leider gezwungen, euch von gewissen Gegenständen zu trennen und das Gepäck einmal ordentlich auszumisten, um neues Zeug aufnehmen zu können. Ist das Inventar also überfüllt, könnt ihr es zu barer Münze machen. Zum Einen kommt ihr mithilfe eines beschworenen Portals zurück in die Städte, zum Anderen könnt ihr euren tierischen Begleiter losschicken, der komplett alleine agiert und nach wenigen Minuten mit dem eingetauschten Gold wiederkehrt.
magisch
Wie in den meisten klassischen Rollenspielen, gibt es für den Kampf auch die zugehörige Erfahrung. Besiegt ihr eine gewisse Anzahl an Gegnern, wird eurem Helden neue stärke zuteil. Ist der Stufenanstieg vollzogen, könnt ihr ihm nach belieben, bestimmte Attribute erhöhen, die die folgenden Kämpfe um einiges erleichtern. Zusätzlich wird es euch ermöglicht, gewisse Rüstungsgegenstände anzulegen, die erst ab einer bestimmte Heldenstufe tragbar sind. Glücklicherweise bleibt es nicht nur beim Stufenanstieg selbst, sondern auch der Zuteilung neuer Zauber und besonderer Angriffe. Pro Aufstieg dürft ihr einen Fähigkeitspunkt verteilen, der eurem Charakter die bereits verwendete Attacke stärkt, oder neue heraufbeschwört. Ein mächtiger und magischer Schlag mit dem Hammer, oder ein Helfer an eurer Seite, der euch in kleineren Intervallen heilt, kann beispielsweise auserkoren werden. Aus einer Tabelle heraus, dürft ihr den für euch benötigten Zauber erwählen und mit jedem weiteren Stufenaufstieg ausbauen.
Vergesst trotzdem nie euren Begleiter, denn dieser benötigt ebenso eure Zuwendung. Kommt ihr an einem Wasserloch vorbei, könnt ihr dort eure Angel eintauchen lassen und drauf hoffen, einen Fisch zu fangen. Aus dem Rucksack heraus lässt sich euer Fang dem tierischen Begleiter zuteilen, der gleichzeitig noch eine andere Nebenwirkung birgt. Und so seid ihr bei einer Metamorphose dabei, in der sich eine Katze zur Spinne oder einem ekelhaften Monster wandelt. Dieser Effekt ist zwar wirkungsvoll, aber auch nur von kurzer Dauer.
Mit fortlaufender Story und der Begehung weiterer Welten, werdet ihr auf immer größere und stärkere Feinde treffen, bei denen schnell einige Heiltränke oder gar Leben geopfert werden müssen. Glücklicherweise trefft ihr unterwegs auf Schreine, die euch bestimmte Fähigkeiten schenken. Auch hier wird nur eine gewisse Dauer angesetzt, doch ist der Effekt im Kampf mit den hiesigen Massen recht wirkungsvoll. Beispielsweise bekommt ihr für den erwähnten kurzen Zeitraum unbegrenzt Mana (Zauberkraft) oder Lebensenergie, sowie eine Verbesserung von Stärke oder Abwehr. Nichtsdestotrotz sollten sich immer genügend Getränke im Gepäck befinden, um auch in gefährlicheren Situationen standhaft zu bleiben.
Torchlight selbst fesselt mindesten 30 Spielstunden am heimischen Rechner, wenngleich es auch nicht das Suchtpotenzial von Diablo 2 vorweisen kann. Trotzdem ziehen viele Stunden ins Land, in dem ihr immer tollere Ausrüstungsgegenstände sammeln und euren Charakter anlegen könnt. Doch selbst wenn alle Aufträge erfüllt sind, muss mit dem Spiel noch lange nicht Schluss sein, denn es bietet einen Online-Modus, in dem das Abenteuer weitergehen kann. Zusätzlich bietet Torchlight 2, ähnlich wie weitere Rollenspiel, einen erschwerten Modus, bei dem ihr aber nicht auf bereits gesammelte Utensilien verzichten müsst.
Technik
Die Grafik ist abermals bunt gestaltet, wie schon aus dem ersten Teil bekannt. Die Fortsetzung ist aber noch satter in der Farbvielfalt, da ihr nun die Oberwelt begeht. Ihr bekommt den Blick von oben auf das Geschehen gewährt, was man auch als Vogelperspektive bezeichnet. Eine große optische Verbesserung ist dabei nicht zu erkennen, doch war der Vorgänger bereits nett anzuschauen und gut ausgestaltet. Die Gegner sind mit gesunden Ideenreichtum ausgestattet und auch euer Charakter zeigt jede Veränderung im Detail. Allgemein gibt es einiges mehr zu entdecken, auch wenn es grafisch nicht an Diablo 3 heranreicht. Diese gigantische Welt kann dann wiederum mit einem Tag und Nacht Modus, sowie Wetterwechsel beeindrucken. Natürlich darf die Auflösung angepasst werden, um so größere Bereiche der Welt gezeigt zu bekommen, die man gerne als Blickfang bezeichnen kann.
Der Sound ist gegenüber der Grafik düsterer und anteilig sogar hektisch gestaltet. Immer passend zum Szenario, begleiten euch die musikalische Kulisse und der Effektzauber von Torchlight 2. Zusätzlich bekommt ihr eine solide deutsche Lokalisation geliefert, die auf einige Sätze und verschiedene Stimmen begrenzt ist. Was nicht im Wortlaut übertragen ist, bekommt ihr als Bildschirmtext präsentiert. Lustig hingegen ist, dass der Hauptprotagonist im Spiel sogar auf mehrere Stimmen zurückgreift und daher wohl eine multiple Persönlichkeit hat. Doch trotz dieses kleinen Patzers, ist das gesprochene Wort angenehm für die Ohren und gibt dem Spiel mehr Tiefe.
Und auch die Steuerung ist gut angepasst, was auf dem PC aber auch nicht besonders schwer ist. Mit der linken oder rechten Maustaste gebt ihr die wichtigsten Befehle weiter. Klickt ihr mit der linken Taste auf einen Punkt, läuft euer Held dorthin. Sind dort zufällig noch Gegner ansässig, wird gleich zugeschlagen und das Gebiet befriedet. Mit der rechten Maustaste darf der Zauber oder spezielle Angriff angewandt werden. Für eine Schnellanwahl von Tränken aller Art, Portale und anderes Equipment, könnt ihr eine bestimmte Taste eures Keyboards zuteilen. Gerade im schnellen und hektischen Gefecht, gestaltet sich diese Schnellwahl als wahrer Lebensretter und ermöglicht vor allem mehrere Tätigkeiten gleichzeitig.
Spiel Bewertung
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