Tokyou Ghoul Root A REZENSION
Das Warten hat endlich ein Ende! Nachdem die erste Staffel von Tokyo Ghoul mit einem ziemlich fiesen Cliffhanger geendet ist, macht sich Tokyo Ghoul Root A nun daran das begonnene Finale zu einem Ende zu bringen und die Story, um den tragischen Ken und seine Freunde fortzuführen. Warum sich Fans auf eine ziemlich spannende zweite Staffel freuen können, klärt unsere Besprechung der ersten drei Folgen.
Alles wird anders
Tokyo Ghoul Root A setzt direkt am Ende der ersten Staffel an. Zur Erinnerung: der ehemals schüchterne und verträumte Student Ken befindet sich in den Fängen des mysteriösen Phoenixbaum Ordens. Diese ist eine Organisation von Ghouls, deren wahre Ziele noch im Verborgenen liegen. Allerdings zeichnet sich ab, das die Absichten der Menschenfresser keine sonderlich guten sein können. Ken´s Freunde, allen voran die junge Toka, wollen ihn retten und werden in einen brutalen Kampf verwickelt. Zeitgleich bekämpft auch die CCG, eine Anti-Ghoul Organisation, die Mitglieder des Phoenixbaum.
Am Ende der ersten Folge ist nichts mehr, wie zuvor. Ken ist dem Phoenixbaum Orden beigetreten und hinterlässt bei seinen Freunden Fragen und Verzweiflung. Derweil muss die CCG ihre eigenen Wunden lecken, immerhin haben sie große Verluste eingefahren. Die Zukunft scheint ungewisser denn je…
Spannender Auftakt
Der Auftakt zur zweiten Staffel von Tokyo Ghoul ist den Machern fulminant gelungen. Die erste Episode schafft einen guten Abschluss zum in der letzten Folge der ersten Staffel begonnenen Finale und bringt dieses zu einem stimmigen Ende. In der Tat ändern sich einige Konstellationen in der Welt des Anime mit Root A. Allen voran verlagert sich der Schwerpunkt von Protagonist Ken nun etwas weg. Stattdessen stehen Toka und ihr Umgang mit der Entscheidung von Ken, sowie die CCG und deren innerer Machtkampf verstärkt im Fokus.
Eine gute Entscheidung, denn dadurch erhält das Universum mehr Fülle und wirkt noch eine Spur komplexer. Dabei hilft es der Handlung sehr, dass nach dem Finale etwas an Fahrt herausgenommen wird und leisere Töne, welche die erste Staffel ohne Frage ebenfalls besessen hat, angeschlagen werden. Denn die Geschichte und ihre Figuren sind interessant genug, das der Anime auch ohne die Zutaten Action und Gewalt funktioniert.
Es kristallisiert sich immer mehr heraus, das die Macher um Regisseur Shūhei Morita wissen, in welche Richtung sie gehen werden. Diesen Prozess zu begleiten erweist sich als sehr spannend und ich bin schon jetzt vollkommen gespannt, wie es weiter gehen wird.
Einwandfreie Veröffentlichung
Wie von KAZÉ gewohnt, wird auch Tokyo Ghoul Root A im regelmäßigen Rhythmus veröffentlicht. Die erste Volume umfasst die ersten drei Episoden Neue Kraft, Blütentanz und Der Gehängte. Die Gesamtlaufzeit wird mit rund 75 Minuten angegeben. Bei der deutschen Lokalisation setzt der Publisher auf die aus der ersten Staffel bewährten Sprecher rund um Ricardo Richter (Ken) und Sarah Alles (Toka). Man merkt den Sprechern an, dass sie sich in ihre Rolle gefunden haben und einen routinierten Job erledigen. Für Puristen befindet sich auf DVD bzw. Blu-ray natürlich auch die japanische Sprachspur, die sich wie gewohnt natürlich in gänzlich anderen Sphären bewegt und dem Wahnsinn des Universums und seiner Figuren einen intesniveren Anstrich verleiht.
Für die Animationen zeichnet sich das Studio Pierrot verantwortlich (Bleach), welches schon mehrere Jahrzehnte im Geschäft ist. Das merkt man Tokyo Ghoul Root A auch in jeder Szene an. Qualitative Abstriche finden sich sehr, sehr selten. Stattdessen überzeugt beinahe jede Szene mit sehr feinen Animationen und Zeichnungen. Was mich nach wie vor an den Anime fesselt, ist seine düstere Welt. Die Mischung aus dem realen Japan der Moderne und der mystischen Welt der Ghouls ist eine ungemein interessante. Vor allem die oftmals nur angedeutete Mythologie der Ghouls schafft es immer noch meine Faszination zu wecken. Darüber hinaus besitzen die Macher auch eine sehr schöne Bildsprache, die, ähnlich wie Elemente der Handlung, zu Interpretationsmöglichkeiten und Gedankenspielen einladen. Obwohl Tokyo Ghoul Root A also eher ein Populär-Anime ist, bietet er auf der Metaebene noch etwas zu entdecken.
Hiesige Fans dürfen sich außerdem auf eine sehr schicke Verpackung freuen. Die Amary-Hülle kommt nämlich in einem sehr schicken Schuber, der Platz für die noch kommenden Volumes besitzt. Außerdem gibt es ein 24-seitiges Booklet mit Informationen zu den Episoden, Charakteren und einem Interview mit Regisseur Shūhei Morita. Und wer den Mann auch in Bild und Ton sehen will, der schaut sich ein weiteres Interview auf dem Silberling an. Dieses ist dort nämlich neben diversen Trailern als Extra enthalten.
Fazit
Die erste Staffel hat mich seinerzeit positiv überrascht und ich war sehr gespannt, wie es weiter geht. Der Auftakt von Tokyo Ghoul Root A lässt in mir sehr viel Vertrauen in das Schaffen der Macher aufkommen. Man bekommt einen fulminanten Einstieg und einen sehr gekonnten Spannungsaufbau geboten. In Sachen Storytelling wissen Regisseur Shūhei Morita und das verantwortliche Studio Pierrot, was sie tun. Selbiges gilt für die technische Umsetzung, die uns einen Anime in Hochglanzoptik beschert. Für die hiesige Veröffentlichung hat sich KAZÉ außerdem viel Mühe gegeben und eine tolle deutsche Lokalisation auf die Beine gestellt. Abgerundet wird der positive Gesamteindruck durch Sammelschuber und Booklet. Das Fan-Herz wird also vollends zufriedengestellt