Tiny Metal: Full Metal Rumble REVIEW
In der heutigen Zeit geraten Klassiker wie Advance Wars gerne in Vergessenheit. Doch gerade dieses rundenbasierte Strategiespiele dient als Vorlage für das neue Spiel vom japanischen Entwickler Area35. Auch im zweiten Teil gibt es wieder jede Menge Schlachten zu bestreiten und Einheiten auszubilden, um den Kampf gegen die feindlichen Truppen zu gewinnen. Das Ganze ist wie gewohnt in bunter Optik und stimmungsvoller Musik dargeboten, was aber nur einen kleinen Teil ausmacht. Was ihr von Tiny Metal: Full Metal Rumble sonst noch erwarten könnt, verraten wir euch im Test.
Pixelkrieg mit viel Charme
Das Kernelement des Spiels ist der Kampagnen-Modus. In weit über 30 Missionen bewegen wir uns dabei über die Karte und wählen einzelne Schlachten aus. Begleitet wird dies von einer recht simplen Story. Dies ändert sich allerdings schlagartig durch die vielen Gespräche und durchaus langen Dialoge. Anders als im Vorbild Advance Wars, ist die Geschichte hier ein wichtiger Bestandteil und beschäftigt sich mit den japanischen Kulturen. Zudem wird sie durch schöne kleine Sequenzen, nette Bilder und mit viel Charme sowie Humor erzählt. Ihr führt als Kommandant euer eigenes Team gegen feindliche Truppen der Nation von Zipang an und versucht das Land vor dem Bösen zu verteidigen. Dabei stehen euch im Einsatz die verschiedensten Einheiten zur Verfügung. Man wird hier sehr gut ins Spiel hineingeführt, da die Kämpfe zunächst recht simpel sind und in späteren Gefechten kommen immer mehr Elemente hinzu, sodass man sich nie überfordert fühlt und die Mechaniken schnell meistert.
Prinzipiell ist euer Ziel meist dasselbe: Schaltet die gegnerischen Truppen aus und nehmt zudem möglichst viele Gebäude ein. Ihr startet dabei meist mit kleinen Basis-Einheiten und müsst selbst überlegen, ob und wie ihr euer Team ausbaut. Dafür stehen euch die Fabriken zur Verfügung. Hier könnt ihr mit In Game-Währung neue Fußsoldaten, Panzer, Flugeinheiten und noch vieles mehr anfordern und eure Taktik umsetzen. In jeder Runde hat man die Möglichkeit, seinen gesamten Trupp über die Karte zu bewegen. Je nach Einheit können diese sich auf langen oder kurzen Strecken bewegen. Ein Panzer fährt etwa mit Sprit Stoff und kann daher nicht ganz soweit vorrücken, wie beispielsweise die Bodentruppen.
Die Karte von Tiny Metal: Full Metal Rumble ist allerdings verdeckt, sodass ihr gut kalkulieren müsst, aus welcher Ecke ein Gegner kommen könnte. Diese dürfen sich nämlich ebenfalls im Gebüsch verstecken und einen Überraschungsangriff auf euch starten. Somit gehört das Erkunden und Einstudieren der Map mindestens genauso sehr zum Gameplay, wie der Rest eurer Angriffstaktik. Eine Einheit muss übrigens nicht immer alleine kämpfen. Rückt ihr zusammen vor, so könnt ihr den Feind einkreisen und ins Visier nehmen. Je mehr eurer Truppen das tun, umso größer ist der Schaden, der ausgeteilt wird. Teamwork und das ständige Abwägen zwischen unterschiedlichen Angriffsmöglichkeiten lohnt sich also. Wer hier einfach nur stumpf nach vorne rennt, wird schnell merken, dass man so nicht weit kommt.
Die Balance ist alles!
Beim ständigen Taktieren kommt nach den ersten Runden richtig viel Spaß auf und gerade wenn eine Runde länger dauert, fühlt es sich umso besser an, wenn die eigene Taktik gut genug war, um über die feindlichen Truppen zu triumphieren. Das liegt sicherlich aber auch an der guten Balance des Spiels. In einem rundenbasierten Strategiespiel wie Tiny Metal: Full Metal Rumble ist das Gleichgewicht der verschiedenen Truppen essentiell wichtig für den Spielspaß und die Fairness in den Kämpfen. Ist hier eine Truppe zu schwach, so wird es schnell eher weniger spaßig. Glücklicherweise erfüllt jede einzelne Einheit im Spiel ihren Zweck. Keine der Truppen ist zu schwach oder unbrauchbar, da jede ihre eigenen Vorteile mit sich bringt, die andere Einheiten komplementieren und zu einem Team werden lassen. Erst wenn ihr jede Einheit verstanden habt, könnt ihr das Spiel meistern und auf eine Vielzahl an Taktiken zurückgreifen. Je länger ihr spielt, desto mehr versteht ihr eure Truppen. Stück für Stück bereiten euch die Story-Missionen auf die verschiedensten Kämpfe vor, sodass ihr immer tiefer ins Spiel einsteigt, ohne es wirklich mitzubekommen. Grund dafür sind sicherlich auch die grundsätzlich gleichen Voraussetzungen, denn jeder Seite startet mit den gleichen Truppen. In Tiny Metal: Full Metal Rumble gibt es keine besonderen Spezialfähigkeiten oder ähnliches. Hier ist pures Können gefragt.
Hilfreich ist dabei auch der einstellbare Schwierigkeitsgrad für alle die es etwas leichter haben möchten. Solltet ihr also einmal nicht in der Lage sein eure Truppen gut genug zu koordinieren, ist dies überhaupt kein Problem. Dies vermeidet auch den ein oder anderen Frust Moment im Spiel, wenn man beispielsweise bei einer bestimmten Mission nicht weiterkommt und absolut nicht mehr weiß was zu tun ist. Ansonsten sollten euch die Städte im Spiel weiterhelfen und ihr dürft diese nicht vernachlässigen. Durch diese erhaltet ihr nämlich die Möglichkeit, eure Truppen weiter auszubauen. Wer die Städte kontrolliert wird, kann auch seinen Feind leichter besiegen. Eine Regel die ihr im Spiel niemals vergessen solltet!
Nach der Kampagne ist vor der Kampagne
Nach leicht über 23 Stunden Spielzeit neigt sich die Kampagne allerdings dem Ende zu. Tiny Metal: Full Metal Rumble hat glücklicherweise noch einige Modi mehr im Angebot. Da wäre zum einen der Gefechtsmodus. Dabei stürzt ihr euch auf den verschiedensten Maps ins Gefecht und versucht euren Feind zu besiegen. Hierbei könnt ihr allerdings eine große Anzahl an Karten im Shop kaufen, sodass selbst nach Abschluss der Hauptkampagne noch mindestens 10 Stunden Spielspaß in den Gefechten auf euch warten. Ähnlich wie auch in der Kampagne unterscheiden sich die Karten thematisch und ihr bekommt mit Wüsten, Schnee und Waldmaps eine bunte Mischung bei der euch so schnell nicht langweilig wird.
Neben dem Gefechtsmodus kommt in Tiny Metal: Full Metal Rumble nun auch endlich der gewünschte Multiplayer-Modus ins Spiel. Da wir die Testversion schon vor Veröffentlichung erhalten haben, war es allerdings nicht möglich diesen Teil des Spiels zu testen. In Spielerlobbys kam auch nach einer halben Stunde Warten leider keine Partie zustande. Die Kritik zum Multiplayer wird also schnellstmöglich von uns nachgereicht.
Kunterbuntes Kriegsgefecht mit kleinen Macken
Durch seine visuelle Präsentation grenzt sich Tiny Metal: Full Metal Rumble erneut ganz stark von den klassischen Genre-Vertretern ab. Dieser bunte Look passt allerdings auch sehr gut ins Gesamtbild des Spiels. Obwohl die Geschichte durchaus ernste Ansätze hat, so präsentieren sich die Charaktere und die Story oftmals sehr locker und mit viel Humor. Da passt der bunte und eher kindliche Look sehr gut ins Spiel und ermöglicht es vielleicht auch Neueinsteigern ihren Spaß damit zu finden.
Allerdings kommt auch dieses Spiel nicht ohne kleine Fehler aus. Das Menü lässt sich mit Maus und Tastatur zum Beispiel recht sperrig steuern und auch für die Kämpfe empfiehlt es sich ein Gamepad zu benutzen. Außerdem lässt euch das Spiel leider nicht die Möglichkeit Dialoge bis zum Ende zu lesen, sondern spult nach einer gewissen Zeit selbst nach vorne. Wer der Handlung folgen möchte, hat es hier manchmal durchaus nicht leicht. Dementsprechend wäre eine zugehörige Option im Menü ganz hilfreich, doch leider gibt es diese nicht.
Video-Review
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- charmante und humorvoll erzählte Geschichte
- alle Einheiten können sinnvoll eingesetzt werden
- stilvolles Design der Welten
- große Auswahl an Karten und über 30 Stunden Spielzeit
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- sperrige PC-Steuerung
- Dialoge lassen den Spieler zu wenig Zeit
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Pro & Kontra
- charmante und humorvoll erzählte Geschichte
- alle Einheiten können sinnvoll eingesetzt werden
- stilvolles Design der Welten
- große Auswahl an Karten und über 30 Stunden Spielzeit
- sperrige PC-Steuerung
- Dialoge lassen den Spieler zu wenig Zeit