Tales of Xillia Remastered REVIEW
In den Blütezeiten von PlayStation 3 und Xbox 360 gab es so einige JRPGs, die sich einen Namen machen konnten. Insbesondere Bandai Namco steuerte einige Werke bei, die noch heute von Bedeutung sind. Die Tales of-Reihe hat seinerzeit gefühlt jährlich ein neues Werk präsentiert, was uns nun abermals zugute kommt. Denn Tales of Xillia hat ein Remastered erhalten. Und mit dem Wissen, dass auch der direkte Nachfolger eine Verjüngungskur erhalten wird, schaue ich, ob mir Tales of Xillia Remastered so begeistern kann, wie ich es von einem typischen JRPG erwarte.
Erste Schritte

An Filmen, Musik und Spielen sieht man immer, wie schnell die Zeit vergeht. Und auch Tales of Xillia hat bereits 12 Jahre auf dem Buckel, was leider trotz der Überarbeitung im grafischen Bereich sofort auffällt. Doch steht auch für mich der Spielspaß an erster Stelle, weswegen ich mich unbeirrt davon ins Abenteuer stürze. Noch bevor es ins Geschehen geht, soll ich eine Auswahl treffen, die sich zwar kaum auf die Story auswirkt, aber die Handlung anpasst. Das heißt, es darf aus zwei vorgegebenen Charakteren gewählt werden. Meine Entscheidung fällt auf Milla, was jedoch nicht heißt, Jyde aus den Augen zu verlieren. Dieser schließt sich mir an und ist Teil einer noch größer werdenden Gruppe an Helden und Mitstreitern. Im Verlaufe wird es euch aber noch ermöglicht, auch in die Haut des anderen Charakters zu schlüpfen und diese Sicht besser kennenzulernen.
Und wie es in einem JRPG so ist, gibt es Gründe, warum sich die Reisenden gemeinsam aufmachen. Kurzum geht es natürlich wieder einmal um die Rettung der Welt. Das ist zwar weniger überraschend, wird aber von vielen kleinen Handlungssträngen begleitet. Tales of Xillia Remastered spart dabei wahrlich nicht mit Szenen und Text. In recht knappen Abständen bekommt man weitere Storyschnipsel präsentiert, die jedoch auch übersprungen werden dürfen. Wer es in Textform etwas ausführlicher mag, dem kann ich nur unser Review vom Erstlingswerk aus dem Jahre 2014 empfehlen.
JRPG in Reinform

Nun würde eigentlich der Moment kommen, an dem ich von all den Neuerungen im Genre schreiben würde. Aus heutiger Sicht ist das Tales of Xillia Remastered aber eigentlich nur ein klassischer Vertreter des JRPGs. Mit eurer Party geht es durch Täler, Höhlen, Städte oder Gebäude jedweder Art. Dabei heißt es, den Gegnern aus den Weg zu gehen oder die Konfrontation zu suchen. Wer sich lieber in den Kampf stützt, wird ferner durch Stufenaufstiegen den unvermeidlichen Bossen mehr entgegensetzen können. Zugleich ist immer eine gute Ausrüstung Garant um weiterzukommen. Ein neues Schwert und eine verstärkte Rüstung kann im Kampf Wunder bewirken. Verzauberte Gegenstände bringen spezielle Eigenschaften mit, die oft die Verteidigung aufwerten.
Mit den verbesserten Charakterstufen darf zudem ein Skilltree gefüttert werden, der Attribute verstärkt und auch Fähigkeiten freischaltet. Ob der Skilltree manuell oder automatisch erweitert wird, liegt ganz an eurem ermessen. Eine durchdachte Erweiterung kann aber so manch Kampf von der Schwierigkeit her entschärfen und euch eine Chance lassen, siegreich davonzukommen. Das heißt aber zugleich, wieder einige Zeit ins Aufleveln zu investieren. Daher ist es nicht verwunderlich, wenn ihr nach über 40 Stunden Spielzeit erst zum Ende der Geschichte kommt.
Helfende Hände

Die Kämpfe selbst laufen flott in Echtzeit ab. Das gibt dem Spiel die nötige Action und wirkt nach langen Dialogen auffrischend und bereichernd. Die Aufeinandertreffen mit Gegner machen Spaß und wirken nie wirklich deplatziert. Da die Feinde fast immer zu sehen sind (ja nach Perspektive), könnt ihr sie auch bewusst umgehen. Dauerhaft wird dieses Verhalten aber die ein oder andere Niederlage einfordern.
Und wer bei all den Storylines, Kämpfen und anderen Interaktionen noch nicht den Abschluss sucht, der darf abseits der Hauptquest noch massenhaft Nebenaufgaben annehmen. Aufträge wie das Beseitigen von Monstern, Finden von Gegenständen oder Überbringen von Nachrichten, sind hier hauptsächlich an der Tagesordnung. Doch da ihr die Ort sicherlich nicht nur einmal besuchen werdet, lohnt es immer mal, einen Auftrag mitzunehmen und manchmal sogar durch Zufall abzuschließen.
Und wenn ihr ohnehin noch einmal eine Stadt besucht, darf die Beute aus den gewonnenen Kämpfen gerne eine besondere Rolle einnehmen. Mit Material oder Geld können die ansässigen Händler unterstützt werden, die dankend weitere Gegenstände freischalten. Je nach Investition einer vorgegebenen Kategorie werden neue Waffen, Rüstungsgegenstände oder Items zugänglich. Und mit besserer Ausrüstung können aufkeimende Kämpfe leichter abgeschlossen werden – natürlich zu euren Gunsten. Und vielleicht resultiert daraus wieder neues Sammelsurium.
Tales of Xillia Remastered darf im lokalen Koop-Modus mit bis zu drei Freunden gespielt werden. Diese können allerdings nur aktiv an Kämpfen teilnehmen. Das heißt, außerhalb dieser actiongeladenen Interaktion haben sie keinerlei Handlungsmöglichkeiten.
Technik

Ein Spiel das im Jahre 2013 erschienen ist und aufgefrischt wurde, kann keinesfalls mit den Titeln mithalten, die für die aktuelle Konsolen-Generation geschaffen wurde. Tales of Xillia Remastered ist da ebenso wenig eine Ausnahme. Alleine wenn man als Vergleich Tales of Arise nimmt, fallen gigantische Unterschiede in der Animation auf. Dennoch ist zuzugeben, dass der Anime-Look zeitloser ist, als ein Spiel, dass versucht den Realismus einzufangen. Ohne sichtliche Veränderungen wurde das Spiel aber nicht abermals auf den Markt geworfen. Insbesondere die Farben sind viel intensiver und die Kanten geglättet.
Die charakteristische Farbpalette und die witzigen Animationen zeigen auch ohne viele Worte, dass es sich bei dem Titel um ein Tales-of-Spiel handelt. Wow-Momente bleiben dennoch gänzlich aus, denn gefühlt hat man schon jede Szenerie in einem anderen Ableger gesehen. Anders ist es bei den Sequenzen, die wie ein Anime ablaufen – an diesen Stellen kann ich mich kaum sattsehen. Es macht die gesamte Erzählung noch dynamischer.
Soll es Japanisch oder Englisch sein. Mit dem Remastered stehen beide Sprachen in akustischer Form zur Auswahl. Unterstützend greift der deutsche Bildschirmtext ein, wenn beide Sprachen nicht zum eigenen Repertoire gehören. Barrierefrei ist der Sound. Manchmal ist er ernüchternd und bleibt nicht im Ohr hängen, in anderen Momenten kann ich mich gar nicht satthören. Ein paar schöne Stücke sind definitiv im Spiel enthalten.
Durch das aktive Kampfsystem bekommt Tales of Xillia Remastered leichte Parallelen zu einem Hack’n’Slay Games. Reines Smashen der Buttons ist aber nicht das Ziel – insbesondere dann, wenn die Gegner auf Abwehr setzen. Timing sollte hier nicht unbedingt stiefmütterlich behandelt werden. Das heißt gleichzeitig, der Anspruch eines JRPGs bleibt bis in den letzten Winkel beständig.
Trailer
Pro & Kontra
- Umfangreiche Areale
- Üppiger Umfang und Spielwelt
- Dynamisches Kampfsystem
- Sehr viel Unterbrechungen durch die Story
- Grafisch auf PS4 / Xbox One Niveau
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