Tales of Berseria – Die Protagonisten (1/2) PLAYER’S VOICE
Wie bereits letzte Woche geschrieben, steht im Rahmen einer neuen „Pile of Shame“-Mission Tales of Berseria auf dem Plan. Dabei bin ich inzwischen schon durch mit der Story. Was habe ich gelacht und Tränen geweint! Es war einfach schön… Insbesondere zu sehen, wie die Charaktere sich im Verlauf der Geschichte entwickeln, hat dazu beigetragen, dass mir diese sehr ans Herz gewachsen sind.
Ganz ohne Spoiler wird es übrigens auch hier nicht gehen.
Laphicet
Laphicet lernen wir als einen kindlichen Malak kennen, der sich als „Nummer Zwei“ der Exorzistin Teresa herausstellt. Scheinbar ohne eigenen Willen fungiert er zusammen mit „Malak Nummer Eins“ als Teresas Werkzeug. Als es schließlich zum Kampf zwischen der Exorzistin und Velvet kommt, befiehlt Teresa ihm, sich selbst in die Luft zu sprengen, um sich so ihrer Gegner zu entledigen. „Malak Nummer Zwei“ will dem Befehl ohne Zögern folgen, doch Velvet weiß es zu verhindern. Unerwartet schließt sich somit der junge Malak ihrem Team an.
Die Anfangszeit ist mühselig und Laphicet macht einen eher verlorenen Eindruck, jetzt, da ihm die klare Struktur fehlt. Nur langsam kann er sich daran gewöhnen, sich durch seine eigene Persönlichkeit mitzuteilen. Das geht mitunter so weit, dass er sich von einem der Gegner hätte verschlingen lassen – wäre Velvet nicht noch rechtzeitig dazwischen gegangen. Und das nur, weil sie zuvor auf dem Schiff noch zu ihm meinte, er solle einfach gar nichts sagen. Das hat der Kleine furchtbar wörtlich genommen.
Doch langsam aber sicher bildet sich Laphicets Persönlichkeit heraus. Zu Beginn vor allem durch Neugierde, was Velvet stark an ihren Bruder erinnert, nach welchem der Malak letztendlich benannt wurde. So zeigt er insbesondere Interesse an einem Kompass sowie an Büchern. Letzteres sogar schon, noch während sein Wille unterdrückt war – wie man später erfährt. Auch nimmt er nach und nach immer mehr typische Züge eines einfachen Jungen an. Dazu gehören sein Interesse an Käfern sowie auch die vielen Fragen, wie man denn mit Frauen umzugehen habe.
Gegen Ende macht Laphicet noch einmal einen großen Sprung in seiner Entwicklung. Es stellt sich nicht nur heraus, dass seine Kräfte überdurchschnittlich stark zu sein scheinen. Denn mindestens ebenso stark ist sein Wille sowie seine Ideale, für die er immer deutlicher einsteht. Und seine Liebe Velvet gegenüber festigt sich dabei auf eine innige Art und Weise, wie man es von Geschwistern kennen würde, die sich sehr nahe stehen.
Obwohl sich Velvet für ihn wohl ein normales unbeschwertes Leben gewünscht hätte, endet Laphicet am Ende als der neue fünfte Empyreer und wacht über die Welt in Gestalt eines weißen Drachens.
Eizen
Nicht ganz reibungslos verläuft die erste Begegnung mit Eizen. Denn zunächst einmal scheinen er und seine Piraten hostil und erzwingen einen Kampf, der sich aber als einfacher „Test“ der Stärke herausstellt. Er benötigt nämlich eigentlich dringend Hilfe beim Passieren des Meerestors bei den Vortigern. Gesagt, getan. Denn letztendlich wäscht eine Hand die andere. Als sich aber während des gemeinsamen Unterfangens herausstellt, dass sein Kapitän Aifread wohl in den Händen der Abtei ist, schließt er sich dem Team an, welches letztendlich ein ähnliches Ziel verfolgt.
Eizen ist ein Malakim des Elements der Erde. Umso untypischer wirkt seine Lebensweise als Erster Offizier der Piraten auf den Wellen der Meere. Ursprünglich konnte er nicht einmal schwimmen, was ihm aber durch Kapitän Aifread beigebracht wurde – auch, wenn es noch immer mehr schlecht als recht damit klappt. Doch das sollte wohl nicht sein einziges Handicap bleiben, denn Eizen unterliegt auch dem Sensenfluch. Als sogenannter Schnitter bringt er so seiner Umgebung Unglück, was teilweise recht lustig sein kann. Oftmals endet sein Unglück allerdings tragisch, schließlich hat er schon etliche Kameraden dadurch verloren.
Der erste Offizier wirkt wie ein Eigenbrötler. Umso überraschender kommt seine sanfte Seite zum Vorschein, als er einen Brief an seine geliebte Schwester schreibt, die ihm offensichtlich sehr viel bedeutet. Entsprechend empfindlich reagiert er aber auch auf männliche „Interessenten“ – um es mal milde zu umschreiben!
Nachdem am Ende die Ordnung der Welt wieder hergestellt ist, können die meisten Menschen keine Malakim mehr wahrnehmen, weshalb auch Eizen für sie wieder unsichtbar wird. Er bleibt aber auf seinem Schiff, der Van Eltia. Selbst seine Mannschaft kann ihn nicht mehr sehen, ist sich aber wohl bewusst, dass „der Schnitter“ sie auch weiterhin auf ihren Reisen begleitet. Das ist schon traurig mit anzusehen, aber eine Realität, die man so wohl hinnehmen muss.
Magilou
Magilou fällt mit ihrer flippigen Art ziemlich auf, als wir sie auf der Gefängnisinsel bei der Flucht kennenlernen. Leichtfertig und unbeschwert folgt sie uns – oder auch nicht. Je nach Lust und Laune und Gefahrenrisiko. Dass die selbsternannte Hexe nur sich selbst die Nächste ist, wird schnell klar. So zögert diese in der nördlichen Stadt Hellawes auch nicht, den Exorzisten munter „alles“ über ihre zeitweiligen Gefährten zu verraten, als es ihr an den Kragen geht.
Im Verlauf der Geschichte stellt sich heraus, dass Magilou auf der Suche nach ihrem Malakim ist. Dies wiederum wirft Fragen auf, denn nicht jeder x-beliebige Mensch ist in der Lage, überhaupt eine Bindung mit solch einem einzugehen. Nachdem sie fündig wird, schließt sie sich der Truppe fest an und wirkt aktiv in den Kämpfen mit. Laut ihr – gegen die Langeweile.
Magilou hat viele Gesichter. Zum einen die Hexe, eine erfahrene dazu, wie es scheint. Sichtlich Spaß hat die Gute im Unterhaltungs-Business. Es fällt ihr leicht, eine Show auf die Beine zu stellen und ihre Kameraden spontan mit einzubeziehen, was Velvet mitunter schon den Kopf gerettet hat. Manchmal zeigt Magilou aber auch ihre sadistische Ader, darunter muss insbesondere ihr Malakim Bienfu „leiden“. Sonst macht sie gerne Witze, bleibt aber generell oberflächlich und nicht durchschaubar. Und ab und an lässt die eine oder andere spitze Bemerkung ihre überdurchschnittliche Auffassungsgabe hervorblitzen.
Gegen Ende der Story trifft Magilou auf den Exorzisten Melchior. Die beiden verbindet eine gemeinsame Vergangenheit, die allem Anschein nach sehr schmerzhaft für sie ist. Für ihren ehemaligen Meister sowie Adoptivvater ist sie eine einzige Enttäuschung, da ihr seine Wege angeblich „zu langweilig“ waren. Man darf annehmen, dass da aber mehr dahinter steckt. Im gemeinsamen Kampf nimmt er sie in die Mangel, vermutlich eine aufgezwungene Illusion, während Bienfu der einzige Zeuge ihres Leidens ist, in dem ihr Herz wieder und wieder gebrochen wird und sie parallel versucht, das Ganze zu überspielen. Magilou will sich also von der kalten Seite zeigen. Gefühllos. Doch gerade in besagter Szene erkennt man, dass das alles nur Fassade ist.