Sword Art Online: Alicization Lycoris REVIEW
Im Februar 2018 erschien mit Sword Art Online: Fatal Bullet der bisher letzte Titel der bekannten Sword Art Online Reihe. Mit Sword Art Online: Alicization Lycoris versucht der Publisher Bandai Namco erneut eine frische Story rund um Kirito und seine Freunde zu erzählen. Für das neue Abenteuer wurde eine spannende Geschichte, detailreiche Grafik und ein abwechslungsreiches Kampfsystem versprochen. Kann Sword Art Online: Alicization Lycoris diese Vorschusslorbeeren erfüllen, oder handelte es sich bei den Werbeversprechen nur um heiße Luft? Genau das und noch viel mehr erfahrt ihr wie immer bei uns im Test.
Eine neue Geschichte mit neuen Gesichtern
Um euch die Geschichte rund um Kirito und sein neues Online Abenteuer näher bringen zu können, müssen wir ganz am Anfang von Sword Art Online starten. Alles begann damit, dass sich Kirito in ein neues Online-Rollenspiel eingeloggt hatte, welches den Namen Sword Art Online trug. Kurz darauf bemerkte er, dass es keine Möglichkeit gab sich bei diesem Spiel auszuloggen. Er musste das Spiel schaffen, um wieder ein Teil der Realität zu werden. Damit begann die Reise von Kirito in zahlreichen unterschiedlichen Onlinewelten. Angefangen bei Sword Art Online über Alfheim Online bis Gun Gale Online.
Überall erlebte Kirito unglaubliche Abenteuer und traf neue Freunde. Aber warum genau erzählen wir euch diese ganze Vorgeschichte überhaupt? Ganz einfach, für Sword Art Online: Alicization Lycoris muss man die komplette Vorgeschichte kennen. Zusätzlich dazu bezieht sich die aktuell laufende Anime-Staffel von Sword Art Online auch auf den Handlungsverlauf des Spieles. Alle Fans der Serie, werden sich wie Zuhause fühlen und den vorhandenen Fan-Service genießen. Alle anderen, die dieses Spiel trotzdem erleben wollen, werden sich gerade am Anfang etwas verloren vorkommen. Hier hätte man auf jeden Fall ein wenig mehr Story einfügen können, um gerade neue Spieler bei der Stange zu halten.
Willkommen in Underworld
In Sword Art Online: Alicization Lycoris finden wir uns in der Onlinewelt Underworld wieder. Kurz nach einem imposanten Eröffnungskampf erwachen wir in der besagten Onlinewelt und wissen nicht wirklich, wie wir hierhergekommen sind. Irgendwie kommt Kirito diese Welt aber bekannt vor und er hat auch Flashbacks, die ihm die Vergangenheit offenbaren. Doch das kann doch gar nicht real sein? Kurz nach unserer Ankunft in Underworld treffen wir auf Eugeo. Obwohl wir ihn noch nie getroffen haben, fühlt sich das Zusammentreffen sehr vertraut an. Es scheint irgendeine Verbindung zu geben. Aber nur welche? Ab diesem Zeitpunkt beginnt ein mitreißendes Abenteuer, welches Kirito und seine Gefährten an ihre Grenzen führen wird.
Leider ist das auch ein großer Nachteil von Sword Art Online: Alicization Lycoris. Die Entwickler wollen viel erzählen und versuchen dies in das vorhandene Gameplay einzubauen. Um die Charaktere nicht zweidimensional zu gestalten, möchte man in die Tiefe gehen und jeden Charakter genau vorstellen und seine Geschichte erzählen.
Das funktioniert leider nur bedingt. So passiert es an manchen Stellen, dass man auf einer Mission, um alle Gegner zu töten, ca. 10 Minuten benötigt. Die Szenerie danach mit allen Unterhaltungen und der Geschichte rund um die Charaktere aber 30 Minuten andauert, bis man wieder den Charakter steuern kann. Wären hier animierte Sequenzen eingefügt, würde dies nicht alles so negativ auffallen. Leider muss man sehr viel lesen und dadurch geht schon ziemlich früh, gerade für Neulinge, der Spielspaß verloren. Hier hätte man auf jeden Fall eine bessere und spannendere Lösung finden können.
Natürlich habt ihr wie in jedem Rollenspiel die Möglichkeit, euren eigenen Charakter zu erstellen, falls ihr keine Lust habt als Kirito das Abenteuer zu bestreiten. Dies funktioniert aber erst nachdem man das erste Kapitel abgeschlossen hat. Schaltet euren eigenen Raum frei, in dem ihr eurer Kreativität freien Lauf lassen dürft. Natürlich könnt ihr auch das Geschlecht anpassen. Wer beispielsweise lieber weibliche Anime-Charaktere bevorzugt, hat ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten seinen Avatar anzupassen. Diesen Avatar könnt ihr dann auch im Online-Modus benutzen. Bedenkt aber, dass die Geschichte immer aus der Sicht von Kirito erzählt wird und sich deswegen die Sequenzen nicht ändern. In diesen sieht man weiter den Hauptdarsteller aus Sword Art Online und nicht euer Alter Ego.
Gewohntes Kampfsystem mit zahlreichen Waffen
Wie bereits aus den Vorgängern bekannt, könnt ihr im Kampfgeschehen zahlreiche bildschirmfüllende Spezialattacken vom Stapel lassen. Um hierhin zu kommen ist es jedoch ein steiler Weg und am Anfang habt ihr nur ein Schwert und bekannte Standardangriffe.
Um Kirito euren Spielstil anzupassen, habt ihr die Möglichkeit in einem Skillbaum unterschiedliche Fähigkeiten und Skills auszuwählen und zu meistern. Nach jedem Levelaufstieg erhaltet ihr, wie in Rollenspielen üblich, die beliebten Skill-Punkte. Diese könnt ihr in drei unterschiedlichen Zweigen ausgeben. Zur Wahl stehen, Angriff, Verteidigung und Buffs.
Kurz nach Spielbeginn obliegt noch die Qual der Wahl, welche Teammitglieder euch auf eurem Abenteuer begleiten sollen. Hier ist es nicht nur wichtig zu entscheiden, welche Kombinationen am sinnvollsten sind, sondern auch welchem Charakter ihr näher kommen wollt. Richtig gehört, ihr könnt Beziehungen zu den unterschiedlichsten Figuren aufbauen. Solltet ihr also bestimmte Absichten verfolgen, wäre es von Vorteil, immer mit dem jeweiligen Weggefährten zu kämpfen, um hier zusätzliche Quests und Aktivitäten freizuschalten. Zusätzlich erfahrt ihr noch mehr von der Geschichte des Nebencharakters.
So abwechslungsreich die verschiedenen Weggefährten auch sind, so nutzlos bleiben sie im Kampfgeschehen. Oft erwischt ihr sie dabei, dass sie einfach nur in der Gegend rumstehen. Hier scheint die KI nicht besonders gut mitzuarbeiten und der Großteil der Kämpfe liegt in eurer Hand. Natürlich wird es euch ermöglicht, die computergesteuerten Mitspieler selbst zu übernehmen, aber im zumeist stressigen Spielgeschehen ist dies nicht ohne weiteres möglich. Als Spieler bleibt man dann doch lieber in der Rolle von Kirito und versucht den Kampf alleine zu entscheiden.
Multiplayer und mehr
Der schlechten KI kann man glücklicherweise aus dem Weg gehen. Nun fragt ihr euch bestimmt, wie das gehen soll? Richtig, mit realen anderen Mitspielern. Diese findet ihr im Online-Modus von Sword Art Online: Alicization Lycoris. Glaubt uns, es verändert das Spielgefühl erheblich und auf einmal machen die zahlreichen Monsterkämpfe wieder richtig Spaß. Ein kleiner Spoiler vorweg: Es ist der beste Multiplayer-Part der bisher in einem Sword Art Online Spiel implementiert wurde.
Nachdem man Kapitel 2 abgeschlossen hat, kann man in den Multiplayer-Modus von Sword Art Online: Alicization Lycoris wechseln. Ihr gebt in diesem eure Welt frei, sodass ihr von anderen Spielern besucht werden könnt, die euch bei euren Missionen hilfreich unter die Arme greifen. Aber auch ihr könnt anderen Welten einen Besuch abstatten und dort eure Hilfe anbieten. Der Charakter der von euch erstellt wurde ist auch gleichzeitig der Charakter, den ihr im Online-Modus spielt. Denkt bei der Charaktererstellung daran.
Ihr könnt eure Lobby auch mit einem Passwort sichern, sodass nur Freunde Zutritt zu eurer Welt gewährt wird. Zusätzlich dürft ihr genau festlegen, welche Quests ihr gerade verfolgt und wo ihr Hilfe benötigt. Es macht wirklich Spaß mit Freunden riesige Bosse zu legen. Daher bekommt der Multiplayer eine klare Empfehlung von uns. Wenn ihr die Möglichkeit habt mit Freunden zusammen zu spielen, nutzt dies unbedingt aus. Es macht Sword Art Online: Alicization Lycoris wirklich zu einem besseren Rollenspiel und der Frust über die mangelhafte KI ist schnell vergessen.
Grund für die angespannte Kampfsituation sind auch die HP-Anzeigen der Gegner. Diese sind schon sehr früh im Spiel üppig aufgefüllt. Dies bedeutet, im Umkehrschluss sind schon die Trash-Mobs eine ziemliche Herausforderung und die Kämpfe werden dadurch künstlich in die Länge gezogen. Das fehlende Tutorial am Anfang gibt dann ungeübten Spielern und Anfängern den Rest. So wird der Einstieg unnötig schwierig gestaltet und führt dazu, dass einige Spieler ihren Blick abwenden werden.
Ansonsten übernimmt man typsiche Rollenspiel-Aufgaben und tötet Monster A in Abschnitt B oder sucht Materialen C in Abschnitt D. Bei der Missionsstruktur hätten wir uns etwas mehr Abwechslung gewünscht, um den Spielern mehr Tiefe zu bieten. Wenngleich die Kämpfe abwechslungsreich gestaltet sind, kommt das Missionsdesign eher langweilig und trocken daher.
Grafisch nicht die versprochene Wucht
Aktuell gibt es zahlreiche Meldungen von einigen Bugs im Spiel, die es angeblich unspielbar machen. So ist von Totalabstürzen die Rede, genauso wie von Questgebern, die nicht im Spiel auftauchen oder gar verschwunden sind. Auch einige Events können angeblich in Sword Art Online: Alicization Lycoris nicht gestartet werden, weil bestimmte Ereignisse nicht stattfinden. Nebenbei ist es wohl sogar möglich, einfach durch die Map zu fallen. Sofern dies passiert, muss angeblich der letzte Speicherpunkt geladen werden, um wieder normal weiterspielen zu können.
Während unserer Anspielsession konnten wir nur sehr wenige der oben genannten Bugs finden. Und keiner war so gravierend, dass er unser Spielerlebnis negativ beeinflusst hätte. Daher können wir dazu keine wirklich konkrete Aussage treffen. Wir wissen nur, dass sich Bandai Namco dem Problem angenommen und um Geduld gebeten hat. Sie sind an der Problemlösung dran und denken, dass Ende Juli ein entsprechender Patch erscheinen wird. Soviel erstmal vorweg.
Anfangs erwähnten wir die vom Publisher versprochene Grafikpracht. Leider konnte uns Sword Art Online: Alicization Lycoris grafisch nicht so ganz vom Hocker hauen. Aber woran hat es gelegen? Fangen wir doch einfach mal bei der Bildwiederholungsrate an. Diese geht in manchen Situationen ziemlich in den Keller und so hat man gerade in effektreifen Sequenzen mit ruckeligen Bildern zu kämpfen. Hinzu kommt in den Kämpfen noch die eher unübersichtliche Kameraführung. Schon stirbt man an manchen Stellen einen unnötigen Bildschirmtot.
Natürlich gibt es auch Positives zu berichten. Die Umgebungsgrafik wirkt stimmig und kann mit abwechslungsreichen Umgebungen überzeugen. Entsprechend dessen findet man sich an einer Stelle in einer weitläufigen Berglandschaft wieder, nur um später in einem wild bewachsenen Wald die nächsten Kämpfe auszutragen. Auch die Vegetation beeindruckt an manchen Schauplätzen, die Tiere in der freien Wildbahn beobachten lässt. Leblos wirkt die Spielwelt damit auf keinen Fall.
Bei näherer Betrachtung sind allerdings die Texturen eher schwammig und wirken, als würde man ein Spiel der vergangenen Konsolenära spielen. Gerade bei Lagerfeuern merkt man, wie gering die Detailfülle in Sword Art Online: Alicization Lycoris wirklich ist. An dieser Stelle hätte man die Möglichkeiten der aktuellen Konsolengeneration besser nutzen müssen. Zusätzlich dazu hat das JRPG auch noch mit leichten Kantenflimmern zu kämpfen, sowie ständig aufpoppende Spielestrukturen, die nicht der Seltenheit gehören.
Was aber wirklich gut umgesetzt wurde ist die Stimmung der Anime-Adaption. Oft findet man sich in der Situation wieder, dass man gerade nicht weiß, ob man den Anime anschaut oder das Videospiel zockt. Auch die Zwischensequenzen sind mitreißend und spannend gestaltet. Hinzu kommen noch die originalen japanischen Synchronsprecher, die dem Spiel mehr Charakter und Tiefe verleihen.
Bei den Charakteren und den Monstern muss man sich grafisch nicht beschweren. Die Modelle wirken glaubhaft und wirklich sehr gut animiert. Zudem müssen sich die Kampfanimationen ebenso wenig hinter dem Anime verstecken. Gerade Fans der Serie fühlen sich schnell Zuhause und wollen die Ereignisse aus dem Trickfilm in Sword Art Online: Alicization Lycoris nachspielen.
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- interessante Story
- zahlreiche Waffen & Fähigkeiten
- motivierender Multiplayer
- tolles Charakterdesign
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- schlechte Mitstreiter KI
- manchmal zu viel Story & zu wenig Gameplay
- grafisch nicht ganz auf der Höhe
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Pro & Kontra
- interessante Story
- zahlreiche Waffen & Fähigkeiten
- motivierender Multiplayer
- tolles Charakterdesign
- schlechte Mitstreiter KI
- manchmal zu viel Story & zu wenig Gameplay
- grafisch nicht ganz auf der Höhe