Super Mario Party Jamboree – Nintendo Switch 2 Edition + Jamboree TV REVIEW
Nintendos Strategie mit der Switch 2 scheint voll und ganz aufzugehen. Die Konsole selbst ist mehr Evolution als Revolution und baut vor allem auf den Stärken des Vorgängers auf und verfeinert das Konzept, während man bei der Software aus dem eigenen Haus eine gute Mischung aus neuen Veröffentlichungen und Re-Releases setzt. Mario Kart World und Donkey Kong Bananza verwöhnen uns in den ersten Wochen mit einer bemerkenswert hohen Qualität und zeigen bereits auf, wohin die Reise gehen kann, während sich Erstbesitzer einer Switch bzw. Fans außerdem noch mit speziellen Switch 2 Versionen bekannter Titel eindecken können. Diese sind technisch auf die neuen Möglichkeiten angepasst, wie die beiden Switch Zeldas und bekommen teilweise auch neue Inhalte spendiert, wie im Falle von Super Mario Party Jamboree. Dieses hat auf der Switch 2 den unnötig langen Titel Super Mario Party Jamboree – Nintendo Switch 2 Edition + Jamboree TV (uff) und will wie gehabt für den ganz großen Spaß sorgen. Und das gelingt der Neuveröffentlichung auch, obwohl es so einige Abers gibt.
Erweiterte Neuauflage
Inhaltlich soll es in meiner Besprechung vor allem um die neuen Inhalte und die technische Anpassung auf die Nintendo Switch 2 gehen. Wer mehr zum wirklich guten Basisspiel wissen möchte, sei auf die schöne Review von Kollege Gerrit verwiesen, der Super Mario Party Jamboree in der Ursprungsversion getestet und gute 82 Prozent vergeben hat. Ich habe das Original auf der Switch seinerzeit nicht gespielt und bin somit jetzt zum ersten Mal mit Jamboree in Kontakt gekommen. Die Vor- und Nachteile, die Gerrit in seinem Test aufzeigt, würde ich nach meinen bisherigen Erfahrungen aber unterschreiben und nicke auch seine Wertung ab. Kurzum: das Basisspiel ist ein Spaßgarant mit absurd großen Umfang, einer visuell schönen Umsetzung und abwechslungsreichen Gameplay.
Maus und Mikrofon
Mit der Veröffentlichung auf der neuen Konsolengeneration bringt Jamboree eine ganze Reihe an neuen Minispielen und Features mit, die vor allem Gebrauch von den Möglichkeiten der Hardware machen. Vor allem gefällt mir die Integration der Joy-Con 2-Controller als Maus. Diese Funktion konnte ich jetzt das erste Mal wirklich in einem Spiel austesten und bin…ziemlich angetan. Also vor allem von der Technik. Denn das Ganze funktioniert bemerkenswert gut und fehlerfrei. Man kann sicherlich darüber streiten, inwiefern das Verwenden der Joy-Cons als Maus praktikabel in einer Wohnzimmer-Umgebung ist, selbst wenn man einen Couchtisch vor dem Fernseher hat. Aber rein technisch funktioniert die Mausfunktion richtig, richtig gut.
Angewendet wird sie im neuen Jubelbahn-Modus. Dieser funktioniert wie ein Railshooter und lässt eure gewählten Figuren in eine Achterbahn steigen. Auf dem Weg zum nächsten Minispiel schießt ihr fliegende Goombas und andere Gegner ab. Wer das schon einmal das Glück hatte in der Super Nintendo World in den Universal Studios in Osaka gewesen zu sein, könnte sich hier an einen der Rides erinnert fühlen, der ähnlich aufgebaut ist. Auch in den an der Jubelbahn-Modus hängenden Minispiele wird die Maus eingesetzt. So muss man etwa einen Toad durch ein Labyrinth ziehen, wobei man nicht an die mit elektrischer Spannung aufgeladenen Ränder kommen darf (Hot Wire und Co. grüßen). In einem anderen Minispiel muss man mit der Maus Briefe sortieren. Auch wenn die Minispiele wirklich spaßig sind, so empfinde ich das Verwenden der Controller als Maus nach einiger Zeit als etwas krampfhaft. Könnte eine Frage der Gewohnheit sein, aber das wird die Zeit schauen. Ich blicke jedenfalls sehr euphorisch darauf, Metroid Prime 4 mit Joy-Con-Maus zu spielen!
Wesentlich weniger gut gefallen hat mir der ebenfalls neue Bowser-Bühne-Modus. Hier wird noch einmal verstärkt auf die Bewegungssteuerung mit den Joy-Con-2-Controllern gesetzt. Auch hier muss ich sagen: technisch funktioniert das wunderbar. In der Umsetzung finde ich die Spiele aber nicht mehr als nett. In einer Variante muss man etwa ein Auto aufziehen und ans Ziel bringen, darf sich dabei aber nicht von Gegnern treffen lassen. Auch die Mikrofon-Funktion der Joy-Cons kommt zum Einsatz. In einem Minispiel etwa soll man Bowser Jr. mit der eigenen Stimme nach oben bzw. unten bewegen. Das funktioniert auch, wirkt aber wirklich wie eine Techdemo. Mehr als einmal haben wir den Modus jedenfalls bisher nicht gespielt. Ach ja, und wer sich eine von den Kameras geholt hat kann außerdem das eigene Gesicht jederzeit im Spiel bewundern. Ich hab´s nicht gemacht, verstehe aber durchaus den Anreiz wenn man online mit Freunden und Familie spielt. Cool das es drin ist, macht sicherlich auch Spaß. Ich brauche es aber nicht.
Insgesamt lässt sich über die neuen Minispiele der Jamboree TV Version sagen: im besten Falle sind sie cool und zeigen stimmig die Funktionen der Hardware auf. Im schlimmsten Falle sind sie Spaß befreite Veranschaulichungen der neuen Technik.
Und sonst?
Insgesamt sind die neuen Inhalte recht überschaubar. Vor allem wer das Original auf der Switch gespielt hat und sich über neue, integrale Inhalte freut, dürfte enttäuscht werden. So gibt es beispielsweise keine neuen Charaktere oder Spielbretter. Nun hat das Hauptspiel in puncto Spielbretter bereits viel zu bieten und man kann da auch einiges freischalten. Wer, so wie ich, zum ersten Mal mit Jamboree TV einsteigt, wird dies also kaum als Kritikpunkt verstehen. Aber unerwähnt lassen wollte ich es natürlich nicht. Mir fehlt da schon eher mehr Auswahl bei den Figuren, oder besser gesagt: mehr Individualität. Mario Kart World hat gezeigt, wie man auch mit einem verhältnismäßig noch recht überschaubaren Roster dank unterschiedlicher Kostüme für mehr Abwechslung sorgen kann. Leider ist davon hier nichts zu spüren. Es gibt Mario in seinem bekannten Outfit und das war es. Es gibt Wario in seinem bekannten Outfit und das war es. Es gibt Peach in ihrem bekannten Outfit und das war es. Hier wäre so viel möglich, aber die Entwickler sehen das offenbar anders. Oder halten sich ein Outfit-Feature für einen kommenden Serienteil offen.
Neuerungen gibt es hingegen noch beim Regelset zu verkünden. Unter anderem gibt es jetzt einen 2 vs. 2 Team-Modus sowie die Blitz-Regeln. Diese nehmen die ersten Runden einer klassischen Partie weg und lassen euch gleich in der zweiten Hälfte starten, in denen es mehr Münzen, einen Doppelwürfel und einen Stern gibt. Das ist auch…nett. Aber viel mehr halt auch nicht.
Sehr bedauerlich ist hingegen, wie wenig Mühe sich die Entwickler mit der Portierung des Originals gegeben haben. Auf dem TV läuft der Titel in 1080p (wie das Original), im Handheld-Modus nur mit 720p (wie das Original). Durch das wesentlich bessere Display der Switch 2 sieht das Originalspiel daher wesentlich schlechter aus als es hätte sein müssen. Die Entwickler haben das Spiel offenbar einfach nur exakt rüberkopiert, aber keine native Portierung angefertigt. Das ist ziemlich bedauerlich, immerhin will man für die Switch 2 Edition ja auch 70 (physisch) bzw. 80 Euro (digital). Wer die Switch 1 Version noch hat, kann immerhin für 20 Euro auf die neuen Inhalte upgraden.
Die Jamboree TV Inhalte hingegen laufen im TV-Modus mit 1440p und im Handheld mit 1080p und sehen auch wirklich ordentlich aus.
Video zum Spiel
Pro & Kontra
- enorm umfangreiches Paket
- tolle Integration der Mausfunktion in einigen der neuen Minispiele
- ein Großteil der Minispiele macht auch nach mehrmaligen Spielen noch Spaß
- neue Blitz-Regeln
- toller visueller Look
- keine neue Bretter oder Charaktere
- das Basisspiel wurde technisch 1:1 portiert und hat keine grafischen Anpassungen erhalten
- Integration der Joy-Cons-2 und ihrer Funktionen wirkt manchmal mehr wie ein Showcase anstatt wie ein durchdachtes Minispiel
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