Super Mario Bros. Wonder REVIEW

Zwischen der Ankündigung und der Veröffentlichung von Super Mario Bros. Wonder lag nicht viel Zeit. Inzwischen durfte ich das irrwitzige Abenteuer erleben, das diesmal nicht die Entführung von Prinzessin Peach einforderte. Stattdessen darf in dem 2D-Jump ’n‘ Run die adrette Dame und weitere Figuren aus dem Mario-Universum mitwirken. Die gute Ausgangsposition mit vielen Mitstreitern kommt auch genau zur richtigen Zeit, denn das Blumenkönigreich ist diesmal Ziel von Bowser. Um es genau zu nehmen giert dieser nach einer Wunderblume, mit phänomenalen Kräften. Raupenprinz Florian, der den Diebstahl nicht verhindern kann und auch zusehen muss, wie einige seiner Untertanen entführt werden, ist der Verzweiflung nahe. Doch das Klempnerduo beschließt, den aktuellen Besuch sofort in Hilfe umzuwandeln, und macht sich auf, Bowser wieder einmal in seine Schranken zu weisen.

Auf in neue Welten

Natürlich besticht Super Mario Bros. Wonder durch seine perfekt durchdachte Spielmechanik. Man könnte meinen, dass man in den 2D-Ablegern schon alles gesehen hat, aber weit gefehlt. Das Spiel begeistert in jeder Minute, in der ihr die einzelnen Level und thematischen Welten erkundet.

Das Grundgerüst bleibt selbstverständlich ähnlich zu den Vorgängern. Zuerst wählt ihr einen Charakter aus. Neben den Mario Bros. finden auch Prinzessin Peach, Daisy, die Toads, einige bunte Yoshis sowie Mopsie ihren Weg ins Spiel. Die Yoshis und Mopsie sind vor allem für Anfänger ein netter Vorteil, da sie ein entspannteres Spiel ermöglichen. Das Ziel ist jedoch für alle dasselbe: Bowser muss aufgehalten werden.

Sammler durch und durch

Um dies bestmöglich zu gewährleisten, sind in jedem Level bis drei Wundersamen versteckt. Einen der wichtigen Items gibt es in der Regel für den erfolgreichen Abschluss eines Levels, für einen weiteren muss eine spezielle Blume im Level ausfindig gemacht werden. Doch sorglos durch den Level laufen und springen wird nicht immer ausreichen, denn gelegentlich sind diese besonderen Blumen gut versteckt. Findet und berührt ihr sie, werdet ihr nicht nur in eine neue Sequenz eingeführt, sondern erlebt auch ein oftmals verändertes Leveldesign. In dem nun eröffneten Abschnitt heißt es Vorankommen und gelegentlich auch Überleben. Der Weg dorthin wird aber in sehr witzigen Fassetten geebnet. Es wird schnell, bunt, rhythmisch oder verwirrend. Selbst neue Transformationen tragen zu den unvergesslichen Momenten bei. Detailliert möchte ich dies jedoch nicht aufführen, da jeder den Moment selbst erleben muss.

Doch bis ihr überhaupt auf die Wunderblumen wie auch Wundersamen trefft, gilt es Gegner ausweichen, Ranken hochklettern, den Fragezeichen-Kästchen Inhalte entlocken und geheime Ebenen auskundschaften. Dazu geht es wieder den obligatorischen Röhren hinauf wie hinab, durch unsichtbare Wände oder per Wandsprung auf weitentfernte Plattformen. Super Mario Bros. Wonder versteht es, einen Level so interessant zu gestalten, dass man ihn immer wieder entdecken möchte.

Mit jeder erneuten Erkundung oder ersten Begehung werdet ihr nicht an den bekannten Goldmünzen vorbeikommen. Hinzu gesellen sich im aktuellen Ableger lila Münzen, die ihr nutzen könnt, um euch in den Läden auf der Weltkarte Wundersamen, weitere Leben, Abzeichen wie auch Aufsteller zu kaufen. Ob Extraleben bei dem recht leichten bis mittelschweren Schwierigkeitsgrad benötigt werden, bezweifle ich, doch weitere Wundersamen sollten auf der Kaufliste stehen. Nur mit einer vorgegebenen Anzahl dieser wichtigen Items werdet ihr im Spiel Vorankommen und langsam auf der Weltkarte zu Bowser und seinem Spross vordringen.

Verwandlungskünstler

Super Mario Bros. Wonder führt wie jedes der Spiele neue Verwandlungsmöglichkeiten ein, ohne auf die so wichtige Feuerblume oder den obligatorischen Pilz zu verzichten. Doch Mario und seine Freunde in einer Elefantengestalt zu erleben, darauf wäre wohl niemand gekommen. In ihrer stämmigen Form räumen die Freunde so manches Hindernis und fiese Gegner aus dem Weg. Nichts ist vor dem grauen Rüssel sicher! Eine weitere Fähigkeit ist das Aufnehmen von Wasser, um damit verwelkten Blumen ein neues Leben zu schenken. Der Dank dafür wird euch sicher sein.

Wenngleich diese Verwandlung seltsam klingt, geht es noch eine Ecke schärfer. Denn wenn ihr euch schon immer durch die Decke oder den Boden bohren wolltet, kommt jetzt der passende Helm. Dieser hat eine mittige Bohrschraube verbaut, mit der ganz neue Bereiche zugänglich werden. Des Weiteren ist die neue Verwandlung perfekt um Gegner auszuknocken, die von der Decke fallen, oder sich über euch hinwegbewegen.

Eine etwas unscheinbarere Verwandlung bietet die Seifenblume. Mit einer Berührung obliegt es euch, Seifenblasen abzufeuern und Gegner in selbige einzuschließen. Was weniger spektakulär klingt, erweist sich aber nicht selten als große Hilfe. Die Seifenblasen können beispielsweise als Plattform genutzt werden, um neue Höhen zu erreichen, die sonst verborgen bleiben.

Abseits der Verwandlungen sind die Abzeichen nennenswert. Erwerbt ihr eines käuflich oder bezwingt den entsprechenden Level, werden euch neue Fähigkeiten zuteil. Eines der im Inventar befindlichen Abzeichen darf nämlich ausgerüstet werden und verleiht der gewählten Spielfigur den entsprechenden Skill. Optional dürft ihr auf die Fallschirmmütze, den Klimmsprung, den Delfin-Kick im Wasser, den Zwei-Stufen-Sprung, den Rankenschuss und viele weitere Fähigkeiten zurückgreifen. Mit immer neuen Abzeichen lohnt es sich zudem, bereits besuchte Welten erneut zu erkunden und die noch verbliebenen Geheimnisse aufzudecken.

Spaß im Duo, Trio oder Quartett

Was wäre ein 2D-Plattformer ohne einen illustren Multiplayer im Gepäck. Neben euch dürfen noch drei weitere Mitspieler an dem quirligen Unterfangen teilnehmen. Das heißt zusammen sich auf Feinde stürzen, Hindernisse umgehen oder vor dem Game Over bewahren. Super Mario Bros. Wonder spart nicht daran, so viele witzige Situationen zu verbauen, die im Koop einfach noch mehr Spaß machen. Ganz so verrückt wie in New Super Mario Bros. U Deluxe geht es allerdings nicht mehr zu. Sich gegenseitig als Sprungschanze zu missbrauchen und andere Mitspieler in den Abgrund zu befördern, davon sieht der aktuelle Ableger ab. Auch höhere Sprünge von Luigi oder das Gleiten von Prinzessin Peach sucht man vergeblich. Hier ist der Einsatz der bereits genannten Abzeichen vorgesehen.

Wer aktuell keine Mitspieler an der Hand hat, darf sich über einen Online-Modus freuen. Bis zu drei weitere Recken aus aller Welt teilen euren Fortschritt und ebnen Stück für Stück die Reise mit euch. Zusammen erobert ihr noch mehr Wundersamen und erhaltet Hilfe, wenn es knifflig wird. Damit eure neu gewonnenen Helfer nicht zu sehr stören, werden sie in einer halbtransparenten Optik dargestellt. Die Besonderheit in der Online-Modus liegt aber darin, dass Aufsteller platziert werden können, die Hinweise zu versteckten Gegenständen oder Gängen geben.

Grafik, Sound und Steuerung

Super Mario Bros. Wonder ist einfach toll anzusehen, was nicht nur an der Grafik liegt. Das farbenfrohe Abenteuer greift so viele Ideen auf, dass das Auge nie zur Ruhe kommt. Gerade ist es noch besinnlich auf dem Bildschirm, schon greift wieder ein Feuerwerk an Effekten und witziger Designideen. All das gestochen scharf, mit flüssigen Animationen und ohne Performance-Einbrüche. Die Nintendo Switch zeigt jedenfalls am Ende ihres Lebenszyklus noch einmal, was sie kann.

Das neueste Mario-Abenteuer ist sehr musikalisch. Nicht nur die Hintergrundmusik trägt zur tollen Atmosphäre bei, sondern auch die Soundeffekte, die diesmal mehr im Vordergrund stehen als je zuvor. Auf eine Sprachausgabe verzichtet das Spiel weitestgehend. Nur ein paar Blümchen in den unterschiedlichen Leveln haben ein größeres Mitteilungsbedürfnis, was aber keinesfalls deplatziert wirkt.

Sofern ihr schon mit 2D-Jump ’n‘ Run aus dem Mario-Universum in Berührung gekommen seid, werdet ihr euch schnell zurecht finden. Je nach Schwierigkeitsgrad der Level bedarf es einen gutes Reaktionsvermögen und flinke Finger. Die Steuerung schlägt aber genau an und wird für keinen Nachteil sorgen. Und sollte ein Level doch mal zu knifflig werden, gibt es mit den Yoshis und Mopsie Abhilfe.

Pro & Kontra

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Pros
  • So viele witzige und grandiose Ideen verbaut
  • Endlich auch ein Online-Multiplayer (aber noch ausbaufähig)
  • Sehr hoher Mehrspielwert
  • Eigene Charaktere für Anfänger enthalten
  • Toller Sound und detailverliebte Optik

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Cons
  • Weitere Verwandlungen hätte ich wünschenswert gefunden

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Spiel Bewertung
Singleplayer
94
95
Super
95
Multiplayer

FAZIT

Natürlich könnte ich noch viel mehr über Super Mario Bros. Wonder schreiben, aber das Spiel muss man einfach selbst erlebt haben. Meine Worte können nicht einmal annähernd das Gefühl wiedergeben, das mir der Titel vermittelt. Es gab keinen einzigen Moment, in dem ich durch ein verlorenes Leben gefrustet war. Stattdessen habe ich es genossen, die Level erneut zu erkunden und vielleicht doch noch Geheimnisse aufzudecken. Auch die neuen Verwandlungen sind sehr gelungen, wenngleich ich mich gefreut hätte, nach Jahrzehnten den Froschanzug noch einmal verwenden zu dürfen. Alles in allem hat mir Super Mario Bros. Wonder mehr geboten, als ich mir je hätte träumen lassen.

- Von  Rena

Ein wahres "Wonder"!
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