SubwaySim Hamburg REVIEW
Berufs-Simulatoren bzw. Verkehrs-Simulatoren erfreuen sich in Deutschland einer immer größer werdenden Beliebtheit. Titel wie beispielsweise der Microsoft Flight Simulator mit seiner fotorealistischen Grafik oder der Euro Truck Simulator 2 können auf eine breite Spielerschaft vertrauen. Nun ist mit SubwaySim Hamburg ein U-Bahn-Simulator erschienen, welcher uns auf der beliebten Route U3 quer durch Hamburg führt. Wir zeigen euch, was die neueste Simulation aus dem Hause Aerosoft so alles zu bieten hat.
Mit der U3 durch Hamburg
Simuliert wird in SubwaySim Hamburg die originale Fahrbahnlinie U3, die in der Hansestadt als Ringlinie verkehrt. Sie ist bei Touristen sehr beliebt, weil sie oberirdisch am Hafen vorbeiführt: Speicherstadt, HafenCity, Elbphilharmonie, St. Pauli-Landungsbrücken – all das kann man bei einer Fahrt mit der U3 sehen. Umso gespannter waren wir, als wir zum ersten Mal mit SubwaySim Hamburg aus dem Tunnel kamen und sich das Hafenpanorama vor uns auf dem Bildschirm ausbreitete, aber dazu später mehr. Alle Sehenswürdigkeiten sind sofort zu erkennen und wurden von den Entwicklern mit viel Liebe zum Detail nachgebaut. Das ist uns beim Anspielen sehr positiv ins Auge gefallen. An einige Stellen erinnert man sich sofort, wenn man an den letzten Besuch in Hamburg zurückdenkt.
Auch die U-Bahnhöfe sind gut gelungen, der Wiedererkennungswert ist hoch, die meisten Gebäude links und rechts der Strecke sind ebenfalls gut nachgebildet. Einzig das Leben neben den Bahnschienen wirkte im aktuellen Zustand des Spiels noch ein wenig leblos. Straßen sind nahezu ausgestorben und auch an den Bahnsteigen herrschte noch wenig Treiben. Hier sollten die Entwickler für eine bessere Immersion noch ein wenig nachlegen.
Und los geht die Fahrt
Gleich zu Beginn des Spiels fällt uns in SubwaySim Hamburg auf, dass es aktuell noch keinerlei Tutorial bzw. Einführung in die spannende Welt des U-Bahn-Führers gibt. So werden besonders Einsteiger erst einmal in das sprichwörtlich kalte Wasser geworfen und müssen sich selbst in die Steuerung der Züge einlernen. Doch besonders im einfachen Fahrtmodus erweist sich dies als nicht besonders anspruchsvoll. Wir beschleunigen unseren Zug über einen Hebel in verschiedenen Stellungen und müssen dabei die jeweils vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit des Streckenabschnitts im Auge behalten.
Der Ablauf des Experten-Modus hingegen ist etwas anders und komplexer. Zunächst einmal müssen wir in die Bahn einsteigen, anfahren und sogar das Licht einschalten, wenn man es braucht. Dann gibt man die Zugdaten in das FIS ein und hier sind die Entwickler besonders stolz, dass sie das System der Hochbahn nachgebildet haben. Man gibt die Starthaltestelle aus einer Liste oder aus dem Kopf ein, dazu die Uhrzeit. Dann die Zielhaltestelle und alles andere weiß der Zug und auch die Leitstelle dann schon. Wann und wohin. Und der Zug zeigt die richtige Anzeige! Die kann man auch verändern und so zum Beispiel Sonderfahrten simulieren. Jetzt muss man aber erst mal in den nächsten Bahnhof einfahren, wenn das geht. Wir haben gleich ein rotes Signal bekommen, weil noch ein anderer Zug im Bahnhof stand. Das alles sorgt natürlich für einen deutlich höheren Realismus, allerdings könnte es besonders Einsteiger zunächst ein wenig überfordern. Im späteren Verlauf soll auch noch der Szenario-Modus freigeschaltet werden, den wir kurz nach Release leider noch nicht anspielen konnten, da dieser noch nicht in der finalen Version des Spiels enthalten war.
Noch detaillierter wird es, wenn man in den Bordcomputer einsteigt. Scheibenwischer, Tempowarner, Durchsagen, Informationen über den Zustand der Strecke und so weiter. Die Entwickler haben schon darauf geachtet, alles so realistisch wie möglich darzustellen. Auch wenn die Steuerung einfach und überschaubar ist, kann man gerade zu Beginn einige Befehle vergessen. Doch hier hilft das Spiel ein wenig nach, denn SubwaySim Hamburg hat eine einblendbare Zusammenfassung der wichtigsten Tastaturbefehle parat.
Hamburg meine Perle
Lotto King Karl widmete mit diesen Worten der Hansestadt bereits einen eigenen Song, der besonders beim Fußballverein Hamburger SV eine hohe Beliebtheit genießt. Und die Schönheit dieser tollen Stadt kommt auch in SubwaySim Hamburg an vielen Stellen immer wieder zur Geltung.
Sich die Stadt unterwegs genauer anzuschauen, war beim Antesten ein absolutes Highlight. So sind unter anderem die Speicherstadt oder die Elbphilharmonie in vielen Details zu bewundern. Die Qualität ist ansprechend. Ganz große Klasse ist aber der Hafen der Hansestadt, der noch mehr und schärfere Details bietet als der Rest und an dem man immer wieder gerne die U-Bahn minutenlang anhält, um das Panorama zu genießen. Aber nicht nur die Sehenswürdigkeiten, auch alle Bahnhöfe sind mit viel Liebe zum Detail umgesetzt worden, das sollte lobend erwähnt werden.
Die U-Bahn fährt problemlos, flüssig und halbwegs realistisch. Nicht ganz so realistisch sind dagegen die Lautsprecherdurchsagen in den öffentlichen Verkehrsmitteln, die ebenso wie die Fahrzeuggeräusche nicht ganz der Realität entsprechen. Zumindest in der getesteten Vorabversion, was aber durch Updates noch behoben werden kann. Auch wurden manchmal andere Haltestellen in der U3 angesagt, als die U-Bahn gerade fuhr – grafisch gab es aber keine Ruckler oder aus dem Nichts auftauchende Objekte. Allerdings kann man über die Soundmängel gerne hinwegsehen, dafür sieht die Stadt Hamburg einfach zu schön aus. Im Großen und Ganzen haben die Entwickler eine durchaus ordentliche Technik für den Simulator aus dem Hut gezaubert.
Pro & Kontra
- Unterhaltsames Gameplay
- Hamburg sehr detailliert nachgebaut
- Gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
- Geringe Langzeitmotivation
- Fehlendes Tutorial
- Gelegentliche Bugs beim Sound