Spider-Man: No Way Home BluRay REZENSION
Sicherlich ist meine Rezension zu Spider-Man: No Way Home etwas spät. Doch gehe ich davon aus, dass nun viele, die den Film sehen wollten, ihre Chance genutzt haben, oder an Spoilern ohnehin nicht vorbei kamen. Nichtsdestotrotz möchte ich eine Spoilerwarnung für meine Rezension aussprechen, denn ich werde definitiv ins Detail gehen. Grund des verspäteten Resümees ist die aktuelle Veröffentlichung auf DVD und BluRay. Natürlich habe auch ich mir die BluRay Version gegriffen, wenngleich sie natürlich nicht dieselbe Atmosphäre wie im Kino verbreitet. Dennoch ist der Film ein Pflichtkauf – und das nicht nur für mich!
Der Weg zur ultimativen Storyline
Mit Spider-Man: Far from Home wurde am Ende ein schwerwiegender Cliffhanger gesetzt. Ich gebe zu, ich bin nicht der größte Fan von Tom Hollands Verkörperung, was aber nichts mit seiner schauspielerischen Leistung zu tun hat. Ich mag einfach nicht, wie sehr er ins MCU verankert wurde. Für mich ist Spidey ein Solo-Held, der während seines Alleingangs fällt und doch wieder wächst. Das haben die Filme von Mark Webb und Sam Raini gut eingefangen. Kevin Feige machte aus dem Superhelden einen hilfebedürftigen Jungen, der ohne Mentor nicht einmal einen Fuß vor den anderen setzen kann.
Dennoch, mit dem Ende von Far From Home startet eine für mich sehr spannende Storyline, deren Ausmaß sich seinerzeit nicht einmal erahnen ließ. Sie erinnert mich an den Civil War aus den Comics, als einige Superhelden die Entscheidung trafen, ihre geheime Identität zu lüften. Im Film wird Peter diese Entscheidung abgenommen und der sterbende Mysterio enthüllt das Geheimnis. Die Konsequenzen sind ähnlich schlimm wie in Civil War und das Unglück nimmt seinen Lauf.
Aus großer Macht kann auch großer Ärger folgen
Peter merkt schnell, dass sein aufgedecktes Geheimnis eher für Schwierigkeiten sorgt, die sogar sein Umfeld betreffen. Nachdem Ned und MJ in all die ungewollte Aufmerksamkeit hineingezogen werden und Nachteile erfahren, beschließt Peter, dass etwas passieren muss. Mithilfe von Dr. Strange will der die Vergangenheit manipulieren, was dieser aber ablehnt. Stattdessen wendet er einen Zauber an, der die gesamte Welt vergessen lassen soll, dass Peter Parker ein Doppelleben führt. Da der junge Mann aber während des Zaubers immer wieder Änderungen einfordert, bricht Dr. Strange diesen ab, ohne zu wissen, dass das Unglück längst seinen Lauf genommen hat.
Während Peter seine Probleme anders lösen möchte, da Dr. Strange ihn des Hauses verwiesen hat, taucht ein neuer Gegner auf. So lernt er Dr. Otto Octavius kennen, der abermals von Alfred Molina gespielt wird. Und dabei handelt es sich um denselben Doc Ock wie in Spider-Man 2 mit Tobey Maguire, der in eine andere Dimension verfrachtet wurde. Für Octavius ist klar, dass er seinem Peter Parker gegenübersteht und diesen zusammen mit seinen Tentakeln bekämpft. Doch kaum kehrt etwas Ruhe ein, taucht ein neuer Gegner auf, der ebenfalls aus der ersten Trilogie stammt. Und wäre es damit nicht genug, gesellen sich ferner die Echse, Sandman und Electro hinzu, die allesamt erst einmal in Gefangenschaft geraten.
Doch gehen Peters und Strangs Meinungen stark auseinander, als sich herausstellt, dass den Meisten in ihrer Welt der Tod droht. Während Dr. Strange wieder die Ordnung zwischen den Universen herstellen will, ist Peter darauf bedacht, das Schicksal der todgeweihten zu verändern. Leider stellt sich dies im Verlaufe der Geschichte als tödlicher Fehler heraus.
Spider-Men
Dass Spider-Man: No Way Home ein Kassenschlager war, ist natürlich damit begründet, dass Andrew Garfield und Tobey Maguire abermals in ihre Superhelden-Kostüme schlüpfen und zusammen mit Tom Holland ein Trio bilden. Darauf bedacht, dass es nicht noch mehr tote gibt, stellen sie sich in einem grandiosen Finale, ihren Erzfeinden erneut gegenüber.
Dabei sticht aus meiner Sicht die schauspielerische Leistung von Andrew Garfield besonders hervor. Dazu muss ich auch sagen, dass ich seine Verkörperung von Peter Parker schon in den Amazing Spider-Man Filmen am besten fand. Er hat eine lockere, witzige Art, die „No Way Home“ komplett auffrischt. Dass nun die Rufe nach einem Amazing Spider-Man 3 laut geworden sind, um einen guten Abschluss für Andrew’s Spidey zu finden, verwundert daher kaum.
Aber auch Tom Holland gefällt mir in seiner Rolle diesmal besser, was ebenfalls durch das Zusammenspiel mit Garfield und Maguire zustande kommt. Das Trio schafft es, mir oft ein Lachen zu entlocken und dennoch an der Ernsthaftigkeit der Lage festzuhalten. Insbesondere Willem Dafoe bringt ein weiteres Mal eine beeindruckende Dramatik ins Geschehen mit ein, die nur er so transportieren kann. Lange Zeit bleibt der Zuschauer über die Absichten des grünen Kobolds im Dunkeln. Dass er abermals eine Schlüsselfigur spielt, wird nach einige Spielzeit aber klar.
Der Oscar geht an….
Spider-Man: No Way Home war tatsächlich für einen Oscar nominiert, musste sich aber gegen Dune geschlagen geben. Die Nominierung bestand bei den visuellen Effekten, die sehr gelungen sind. Ob Spider-Man im Kampf gegen Dr. Strange, die eine verrückte Odyssee durch eine fiktive Welt machen, oder die jeweiligen Fähigkeiten der Superschurken, alles verblüfft bis ins kleinste Detail. Natürlich gibt es aber auch ruhigere Minuten in der langen Spielzeit von 2 Stunden und 28 Minuten.
Etwas über das Ziel hinausgeschossen sind die Macher aber trotzdem. Rhys Ifans, der abermals die Rolle der Echse übernimmt und Thomas Haden Church, der bereits in Spider-Man 3 den Schurken Sandman verkörpert hat, wirken in ihrer menschlichen Form nicht echt. Ich will damit sagen, dass es so aussieht, dass beide Schauspieler digital hinzugefügt wurden. Aufgrund der kurzen Zeit, die beide als Menschen beanspruchen, ist dies zwar verkraftbar, vermeidbar wäre es aber ebenso gewesen.
Inhalt
- Alterseinstufung : Freigegeben ab 12 Jahren
- Verpackungsabmessungen : 17.2 x 13.6 x 1.1 cm; 80 Gramm
- Regisseur : Jon Watts
- Medienformat : Breitbild
- Laufzeit : 2 Stunden und 28 Minuten
- Erscheinungstermin : 12. April 2022
- Darsteller : Tom Holland, Benedict Cumberbatch, Marisa Tomei, Andrew Garfield, Tobey Maguire, Willem Dafoe, Alfred Molina, Jamie Foxx
- Untertitel: : Deutsch, Englisch, Französisch, Türkisch, Arabisch, Niederländisch, Hebräisch
- Sprache, : Türkisch (Dolby Digital 5.1), Deutsch (DTS-HD Master Audio 5.1), Französisch (DTS-HD Master Audio 5.1), Englisch (DTS-HD Master Audio 5.1)
- Studio : Sony Pictures Entertainment Deutschland GmbH
Bonusmaterial und fehlender Service
Das Zusammenspiel vom MCU und Sony Pictures auf BluRay bringt zusätzlich 80 Minuten an Bonusmaterial mit. Mit dabei sind beispielsweise unveröffentlichte, sowie erweiterte Szenen zum Abschluss der Trilogie. Gleichzeitig dürfen sich Käufer auf Bloopers, Easter Eggs und Outtakes freuen. Das Schurken-Multiversum Stranges Welt Realitätskollision, Vereinigung der Spiders und noch weitere Inhalte sind auf der Disk zu finden und werden Fans glücklich stimmen.
Wo es an Fanservice nicht scheitert, wird an anderer Stelle gespart. Eine 3D Disk gibt es leider nicht. In vielen Kommentaren wurde der Ruf laut, zumal nicht alle Fans den Film im Kino aufgrund der Pandemie gucken konnten. Dadurch verzichtete eine Vielzahl an möglichen Zuschauern, die nun zum Heimkino greifen, auf das Abenteuer in 3D. So besitze auch ich ein 3D-fähiges Endgerät, welches leider aber nicht ausgereizt wird. Fast alle meine Marvel-BluRays besitzen die Funktion, in 3D abgespielt zu werden. Warum schafft es nicht dieser Streifen, der im Kino kaum sein Potenzial ausschöpfen konnte, da nicht überall der Zugang zum großen Saal möglich war. Selbst in Deutschland gab es im Dezember 2021 und Januar 2022 noch Kinos, die nicht öffnen durften und dadurch auf die (höchstwahrscheinlich) hohen Einnahmen verzichten mussten. Und auch für eine 3D BluRay hätte ich eine gute Prognose gehabt.
Rena sagt:
Spider-Man: No Way Home ist für mich der wirklich beste Spider-Man Film aller Zeiten. Er vereint drei Generationen an Superhelden und macht Mut, Garfield und Maguire in naher Zukunft ein weitere mal in ihren Anzügen zu sehen. Das Action-Spektakel verbinden Humor, Spannung sowie Dramatik und bietet alles andere als wenig Fanservice. Zudem gehörte No Way Home zu den wenigen Filmen, die mit Jubel im Kinosaal gefeiert wurden, obwohl vieles gar keine Überraschung mehr war. Mir persönlich wird die BluRay sicherlich keinen Gänsehautmoment mehr zaubern, für alle die den Film aber verpasst haben, sollte er ins Pflichtprogramm wandern.