Soulstone Survivors PREVIEW
Bullethell – aber DU bist die Bullethell! So in etwa kann sich der passionierte Gamer das Action-Roguelite Soulstone Survivors von Game Smithing Limited vorstellen.
Aufmerksam wurde ich auf das Spiel, nachdem ich mir vor wenigen Wochen Vampire Survivors gegönnt hatte, das allerdings aus dem Hause poncle stammt. Der Titel im heutigen Test spielt sich sehr ähnlich, scheint aber zumindest grafisch ein wenig mehr herzumachen.
Gameplay in gewürzter Kürze
Das Spielprinzip gestaltet sich sehr einfach. Wir wählen unsere Klasse, wir wählen eine Map und schon kann die Party losgehen. Dabei starten wir mit unserem Standard-Skill – bei entsprechender Runenbelegung sind es 2 Skills – und die Feinde kriechen langsam aus den Ecken der Map und bewegen sich Richtung Zentrum.
Die Angriffe geschehen automatisch, je nach Cooldown-Zeit. Der Pool der Fähigkeiten umfasst eine breite Palette verschiedener Attacken.
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Nahkampf-Angriffe, die meist frontal, mit einem Schwung ausgeführt werden.
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Projektile, denen wir die Richtung mithilfe des Mauszeigers vorgeben.
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Flächenangriffe, mit Ziel, ohne Ziel oder einfach frontal.
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Kettenangriffe, die von einem Feind zum nächsten übergehen.
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Einheiten, die wir herbeirufen und die für uns die Arbeit machen.
Neben reinen Schaden können wir unseren Build entsprechend auslegen. So steht uns sowohl Kritschaden als auch Damage over Time (DoT) zur Verfügung. Und DoT kann auch kritten. Außerdem haben wir einige Statuseffekte zur Wahl, die das Gameplay noch mal interessanter machen. Und mit entsprechenden Talenten, die man bei einem Level-Up sich aneignen darf, lassen sich sogar gewisse Statuseffekte und DoTs mithilfe anderer auslösen.
Aufgabe ist nun, die herannahenden Feinde zu töten, Erfahrung zu sammeln und auf den Boss beziehungsweise die Bosse zu warten, um sich dieser dann ebenfalls zu entledigen. Ist die Arbeit einer Map getan, winkt der Sieg. Und waren wir schnell genug, bietet uns das Game sogar die Option für den Endlosmodus an.
Ein Spielprinzip, das dank seiner Action und dem beigewürzten RNG für einige Stunden Laune macht.
Der fast arbeitslose Schmied
Soulstone Survivors befindet sich noch im Early Access und obwohl sich das Roguelite sehr flüssig spielt, macht sich der unfertige Zustand doch bemerkbar. Denn lange dauert es nicht, bis der Fähigkeitenbaum ausgemaxt ist und es keine Waffen mehr zum Herstellen gibt. Sowohl passive, permanente Skills als auch Waffen bieten eine Möglichkeit, verdiente Währung und Materialien auszugeben.
Im Fähigkeitenbaum können wir unseren Schaden anheben sowie eingehenden Schaden vermindern. Des Weiteren lässt sich darüber die erhaltene Exp erhöhen, Runenplätze freischalten oder andere QoL-Features erwerben.
Und dann wäre da noch der Schmied. Nur leider hat der Gute aktuell nicht sehr viel im Angebot. Tatsächlich fällt die Auswahl mit nur 6 schmiedbaren Waffen sehr mager aus, denn zu diesem Zeitpunkt stehen bereits 14 von 21 geplanten Charakteren zur Wahl. Wir können also für nicht mal die Hälfte eine alternative Waffe herstellen. Die Entwickler versprechen aber bis zur endgültigen Veröffentlichung ein Arsenal von insgesamt 105 Waffen. Wird sich an den Plan gehalten, dürfen wir also noch einiges erwarten in den kommenden Monaten.
Wenn die Party losgeht
Die comicartige Grafik in Soulstone Survivors erinnert stark an das ARPG Torchlight. Was jedoch während der ersten Minuten ingame schön anzusehen ist, kann sich schon bald zu einem bunten Feuerwerk entwickeln, geht erstmal die Action los. Viele Spieler kritisieren das auch verständlicherweise, da sie komplett die Orientierung verlieren.
Doch bevor die Verzweiflung und der Frust losbricht, lohnt sich ein Blick in die Spieleinstellungen. Die Entwickler haben das Problem nämlich extrem elegant gelöst! Zum einen ist es eine Überlegung wert, die Schadenszahlen zu deaktivieren. Sofern man als Spieler nämlich gerade nichts testet oder kalkuliert, überfordern diese visuell nur. Doch der Clou ist die Funktion, welche Effekte transparent werden lässt. Und das stufenlos! Wir brauchen also nichts komplett deaktivieren, können unsere Sicht aber erheblich verbessern.
Ich persönlich habe gerne mit 50 % Transparenz gespielt und konnte so alle Gefahrenzonen erkennen.
(Außer)Planmäßiges RNG
Kurz vor Ende möchte ich mich noch einmal dem Gameplay zuwenden. Denn eine entscheidende Sache haben die Entwickler richtig gut hinbekommen: die Kompatibilität zwischen diversen Aktivskills und passiven Fähigkeiten.
Wir können insgesamt 6 aktive Skills aufnehmen. Dabei handelt es sich meistens um Angriffe, doch es warten auch ein paar Buffs und Beschwörungszauber im Repertoire. Und diese aktiven Skills sind mit Eigenschaften ausgezeichnet, wie etwa:
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magisch
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physisch
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Schatten
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Chaos
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Fläche
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Projektil
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etc.
Und dann begegnen uns noch passive Eigenschaften, die wir unbegrenzt aufnehmen dürfen. Diese können einen bestimmten Skill verstärken oder aber → eine ganze Reihe an Skills. Zum Beispiel könnte einer dieser Passives den Schaden von Angriffen, die Projektile abfeuern, erhöhen. Sind nun 4 unserer 6 aktiven Fähigkeiten Projektile, wirkt sich so ein Passiv natürlich äußerst effektiv aus.
Um uns die Wahl betreffend der Kompatibilität verschiedener Skills zu erleichtern, wird uns mit einer neuen aktiven Fähigkeit angezeigt, wie viele Traits dieser Skill mit den bereits vorhandenen gemeinsam hat. Und übrigens lassen sich aktive Skills austauschen, wenn die Leiste belegt ist und sich noch nicht so recht Zufriedenheit über die Wahl eingestellt hat.
Early Access Risiko?
Wie erwähnt, befindet sich Soulstone Survivors noch im Early Access. Aktuell kann man das Action-Roguelite für knapp 10 Euro erwerben. Für den jetzigen Stand ist das gerade so okay. Tatsächlich empfinde ich den Content noch als etwas spärlich für diesen Preis.
Allerdings ist die Roadmap für dieses Game transparent einsehbar und verspricht noch einiges für die Zukunft. Außerdem konnte ich während des Test-Zeitraums beobachten, dass sich die Entwickler sehr gesprächsbereit der Community gegenüber zeigen und aktiv an Soulstone Survivors arbeiten.
Was mir tatsächlich etwas Sorgen bereitete, war die Tatsache, dass vom selben Entwicklerstudio noch ein weiteres Spiel für 2023 angekündigt ist: Rogue Soulstone. Sowas lässt mich schnell vermuten, dass das aktuelle Projekt frühzeitig auf Eis gelegt werden könnte, wenn sich die Devs dem „neueren Baby“ zuwenden. Doch als ein Spieler dieselbe Sorge auf der Diskussionsplattform in Steam äußerte, antwortete einer der Entwickler, dass an dem neuen Game aktuell nicht gearbeitet wird, sondern ausschließlich an Soulstone Survivors.
Wir können nur darauf vertrauen, dass das hoffentlich stimmt. Doch bislang scheinen die Entwickler sehr engagiert mit dem aktuellen Projekt. Im Zweifel kann ich empfehlen, einen Sale abzuwarten, dann sollte sich das Spiel auf jeden Fall rentieren.
Übrigens könnt ihr Soulstone Survivors auch in deutscher Sprache genießen – lasst euch von meinen englischsprachigen Screenshots nicht irritieren.
Pro & Kontra
- Kurzweilige Spielsessions mit viel Action
- Interessante Builds mithilfe möglicher Kompatibilitäten zwischen den Fähigkeiten und Eigenschaften
- Problem der überladenen Grafik dank Feineinstellungen in den Optionen elegant gelöst
- Sehr vielversprechende Roadmap
- Wenig Langzeitmotivation, da es noch nicht viel zum Freischalten gibt
- Keine Story-Elemente; so wirken Charaktere und Bosse etwas unpersönlich