Soul Calibur IV REVIEW
Es ist still geworden um Soul Calibur, was durchaus schade ist, denn hinter der Reihe verbergen sich sehr gute Beat em‘ ups der etwas anderen Art. Aufmerksam wurde ich über den zweiten Teil des Prüglers, den ich seinerzeit für den Game Cube von Nintendo besaß. Die Besonderheit war wohl, dass als Stargast Link mitmischen durfte, was für viele alleine schon als Kaufgrund reichte. Durch diese klugen Schachzug, war ich nun der Reihe verfallen, die sich ebenso mit dem dritten und vierten Teil ergänzte. Und Letzteren, sprich Soul Calibur IV, habe ich erneut aus den dunklen Ecken hervorgeholt, um noch einmal die Vorzüge des Spieles in Erinnerung zu rufen.
Das fiktive Mittelalter ruft
Was dieses japanische Beat em‘ up von der Konkurrenz abhebt sind wohl die besonderen Charaktere, die größtenteils dem europäischem Mittelalter entsprungen zu sein scheinen. Des Weiteren sind alle noch mit einer Waffe ausgerüstet, die von einem Messer, bis hin zum mächtigen Schwert gehen. Interessanterweise sieht man auch wieder den japanischen Hang zur deutschen Kultur, wenn unter den Figuren Namen wie Siegfried auftauchen. Doch zurück zum Wesentlichen. Natürlich bedeutet es nicht, dass der Charakter, der das größte Schwert mitführt, gegenüber den Mitstreitern in der Übermacht ist. Wie in allen Kampfspielen haben jedwede Kämpfer ihre Vor- und Nachteile. Ist ein Charakter beispielsweise stark in den Angriffen, verlangsamen sich zumeist seine Aktionen und er ist ein leichtes Opfer für jene, die flink und gewand sind. Zusätzlich kann sich der Spieler mit den Spezial-Moves der jeweiligen Figur weitere Vorteile verschaffen und dem Gegner so einiges an Energie streitig machen. Leider ist die Move-Liste nicht so umfangreich wie beispielsweise bei Street Fighter Spielen, dafür aber wiederum leichter anzuwenden.
Die Gegner kann man in Soul Calibur IV aber noch leichter loswerden. Wenn ihr sie zum Beispiel aus dem Ring befördert, ist der Sieg sofort euer. Denn der Kampfbereich ist eingegrenzt und zeichnet das Ende durch einen tiefen Graben. Mit einem gezielten Wurf oder Stoß, bekommt ihr also schnell einen Sieg angerechnet der als „Ring Out“ gewertet wird. Zu bedenken bleibt aber, dass euer Konkurrent selbiges versuchen wird. Hauptsächlich bleibt aber das Ziel bestehen, den kompletten Verlust der Lebensenergie des Gegenübers zu erwirken.
Mehr Optionen
Natürlich gibt es für die Langzeitmotivation mehrere Optionen, wie beispielsweise den Arcade-Modus, im Spiel verankert. Hier habt ihr die Möglichkeit, mit dem erwählten Charakter alle nacheinander folgenden Gegner zu eliminieren. Gelegentlich tauchen in einer Runde auch bis zu drei Kämpfer nacheinander auf, die dafür aber relativ schwach sind. Nach und nach trefft ihr sogar auf Kämpfer, die ihr bislang noch nicht in eurem Kader begrüßen durftet. Besiegt ihr diese, werden sie ferner zur eigenen Anwahl freigeschaltet.
Eine weitere Besonderheit gegenüber anderen Beat em‘ ups ist, dass ihr mit jedem gewonnenen Kampf Erfahrungspunkte gutgeschrieben bekommt. Habt ihr genügend auf dem Konto gesammelt, levelt euer Charakter wie in einem Rollenspiel auf und wird somit stärker. Zusätzlich kann man mit Siegen auch Gold verdienen, das wiederum in neue Waffen investieren werden darf. Gerade für die höheren Schwierigkeitsstufen ist dies ein notwendiger Schachzug.
In einer weiteren Option kämpft ihr euch einen Turm hinauf, der mit jedem Stockwerk immer fordernder wird. Daher sollte man schon einige spezielle Moves auf Lager haben, um einer Niederlage fern zu bleiben. Die Idee selbst ist jedoch nicht neu und fand bereits in den Mortal Kombat Ablegern Anwendung. Nicht zu vergessen ist auch das stetige Aufrüsten. Um fair zu bleiben, nehmt ihr aber gleich drei Figuren mit in die Schlacht. Entscheiden dürft ihr euch für drei verschiedene oder bei bedarf auch drei gleiche Kämpfer. Die Matches selbst werden aber immer als Zweikampf ausgetragen.
Soul Calibur meets Star Wars
Den Gedanken, wieder besondere Charaktere ins Spiel einfließen zu lassen, die nichts mit dem Soul Calibur Universum zu tun haben, wurde abermals berücksichtigt. Je nach Version dürft ihr auf Yoda oder Darth Vader zurückgreifen. Wer beispielsweise Soul Calibur IV auf der Xbox 360 zockt, kann mit Yoda und seinem grünen Lichtschwert nur so durch die Gegend springen. Über den Xbox Live Account darf aber auch Darth Vader erworben werden, der in der PlayStation 3 Fassung seine Kampfkünste zeigt. Selbstverständlich gewährt die Sony-Fassung auch den Erwerb von Jedi-Meister Yoda.
Doch das ist nicht alles, was aus dem Star Wars Universum bei Soul Calibur IV eingebracht wurde. Denn auch der Hauptcharakter und einstiger Schüler von Vader, der durch Star Wars: The Force Unleashed bekannt wurde, ist mit von der Partie. Das heißt, Star Killer kann ebenso freigeschaltet werden und den Kader vollends ergänzen.
Technik und mehr
Damit ihr das gesamte Spiel in vollen Zügen genießen könnt, darf gerne ein Freund geladen werden, gegen den ihr antretet. Denn wie es bei den meisten Beat em‘ ups üblich ist, kann ein lokaler Multiplayer genutzt werden, der auf eine Langzeitmotivation setzt. Diese wird aber wiederum durch die Steuerung etwas eingetrübt. Denn die Steuerung ist gelegentlich etwas harkelig und nicht so weich wie beispielsweise bei den Street Fighter Spielen. Da aber die Spezial-Moves nicht unnötig verkompliziert wurden, ist dies nur teilweise ein Hindernis. Ansonsten habt ihr sogar eine eigene Taste zum Blocken, was sich schnell als vorteilhaft herausstellt.
Die Grafik macht einiges her für damalige Verhältnisse und ist schön anzusehen. Gerade die männlichen Charaktere glänzen recht prunkvoll in ihren Rüstungen und bleiben dem Anime-Charakter treu. Dies gilt ebenso für die Damenwelt, die wieder einmal mit relativ knappen Outfits bestückt ist. Auch die Umgebung ist oft optimal in Szene gesetzt. Die düstere Atmosphäre in einigen Stages passt sich dem Gesamtbild des Titels an. Hier wurde definitiv nichts falsch gemacht und der prägnante Charakter von Soul Calibur IV bestmöglich vermittelt.
Der Sound ist grundsolide, aber gegenüber der Grafik weniger auffällig. Zwar nimmt man die Akustik anfänglich noch wahr, im Verlaufe der Spielzeit verliert sie jedoch an Einfluss. Begleitet wird das ganze Unterfangen noch mit einigen Kommentaren der jeweiligen Kämpfer und einem Sprecher, der die Matches immer einläutet sowie beendet.