Sherlock Holmes: Crimes and Punishments REVIEW

Sherlock Holmes, der berühmte Meisterdetektiv aus der bekannten Londoner Baker Street, besucht nun unter anderem die Next-Gen-Konsolen. Im neuesten Abenteuer Sherlock Holmes: Crimes and Punishments ermittelt die wohl bekannteste Spürnase der Welt in sechs unterschiedlichen und spannend inszenierten Fällen. Dabei kann er sich oft auf die Hilfe seiner Kollegen Doctor Watson und Inspektor Lestrade verlassen. Diese sind allerdings meist nur im Hintergrund tätig und tragen nur recht wenig zur Lösung des Falles bei. Das stört allerdings kaum, denn somit bleiben dem Spieler mehr eigene Freiheiten beim Lösen des jeweiligen Falles.

Dem Verbrechen auf der Spur

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Nach einem eher dürftigen, jedoch genretypischen Intro beginnt das Spiel mit einem kurzen, aber aussagekräftigem Tutorial. Haben wir diese Einführung erfolgreich beendet, so erhalten wir durch einen Besuch von Lestrade unseren allerersten Fall – ein toter Seemann wurde in seiner Gartenhütte aufgefunden. Sofort nach unserer Ankunft sichern wir die ersten Spuren und untersuchen die Leiche. Nachdem wir uns die ersten Hinweise in unserem Notizbuch vermerkt haben, befragen wir die erste Zeugin – die Ehefrau des Mannes.

Vor einem jedem Gespräch können wir die gegenüberliegende Person ganz genau betrachten und somit erhalten wir wichtige Hinweise für den weiteren Gesprächsverlauf, aber auch um eventuelle Lügen zu entlarven. Und so sammeln wir im Laufe des Falles immer weitere Hinweise, oder reisen zu Scotland Yard, um Verdächtige zu verhören. Ebenso wird es uns ermöglicht, unser Büro in der Baker Street zu besuchen, um Informationen zu gefundenen Hinweisen auszuwerten oder diverse Experimente durchzuführen, die uns alle bei der Suche nach dem richtigen Täter behilflich sein sollen. In einer speziellen Übersicht bilden wir aus gesammelten Hinweise immer mehr ein Profil zu verdächtigen Personen, erstellen Motive und eventuelle Alibis.

Allerdings haben verkehrte Entscheidungen auch negative Auswirkungen auf das Ende des Falles – auch die Verhaftung einer unschuldigen Person ist somit möglich, sollte man manche Hinweise falsch interpretieren. Jedoch lassen sich diese Entscheidungen jederzeit ändern. Am Ende eines jeden Falles haben wir dann die Wahl, ob wir dem Täter gegenüber Gnade walten lassen oder aber der Tod am Galgen auf ihn wartet. Diese moralische Entscheidung wirkt sich jedoch nicht auf zukünftige Fälle aus, was wiederum schade ist. Ein weiterer Fall beschäftigt sich mit einem plötzlich verschwundenen Zug und wir müssen herausfinden, wo dieser Zug geblieben ist. Also klappern wir unterschiedliche Bahnhöfe ab auf der Suche nach der Wahrheit. Jeder Fall fesselt uns auf seine eigene Art und Weise.

Die weiteren vier Kriminalfälle sind sehr abwechslungsreich und führen uns in die unterschiedlichsten Gegenden rund um London und Umgebung. Sherlock Holmes: Crimes and Punishments spielt zeitlich Ende des 19. Jahrhunderts. Viele technische Fortschritte sind noch nicht entwickelt, selbst die Fahrt zu den verschiedenen Orten geschieht mit einer klassischen Kutsche. Diese können wir jedoch nicht selbst steuern, sondern dient als reine Überbrückung eines tristen Ladebildschirms. Technisch macht das neue Sherlock Holmes Abenteuer einiges richtig, erweckt aber dennoch an manchen Stellen nicht den Eindruck eines Next-Gen-Titels. Natürlich besitzt das Spiel eine tolle Auflösung in sehr detaillierten Gegenden und eine tolle Beleuchtung. Dies merkt man besonders, wenn man mit Sherlock Holmes und seiner Laterne durch die dunklen Gassen der Stadt zieht. Allerdings wirken manche Animationen in Befragungen oft etwas steif, sodass man an der Mimik der Person nicht viel erkennen kann.

Der Sound des Spiels ist sehr gut gelungen, ganz besonders die englische Synchronisation ist wirklich klasse und gibt dem Spiel eine ganz besondere Atmosphäre. Auf eine deutsche Synchronisation wurde gänzlich verzichtetet, jedoch sind die Texte im Großen und Ganzen fehlerfrei übersetzt und treffen den Sinn des Originaltext sehr häufig.

Ein Abenteuer auf ganz hohem Niveau

Sherlock Holmes: Crimes and Punishments ist das wohl derzeit beste Adventure, das man für die Next-Gen-Konsolen erwerben kann. Die dichte Atmosphäre gibt einem wirklich das Gefühl in einem richtigen Mordfall zu ermitteln. Die spielerischen Freiheiten beim Aufspüren von Hinweisen und das umfangreiche Verknüpfen von Beweisen bis hin zur korrekten Lösung des Falles überzeugen von der ersten Minute des Spiels. Man hat jederzeit das Gefühl die Rolle von Sherlock Holmes zu übernehmen und in die Geschichte des Spiels hineingezogen zu werden. Man ertappt sich immer wieder dabei, wie man in Gedanken schon die nächsten Schritte der Ermittlung durchgeht und versucht die Hinweise zu kombinieren, um dem oder den Tätern auf die Spur zu kommen.

Die 15-20 Stunden Spielzeit unterhalten den Spieler relativ lange, allerdings ist der Wiederspielwert sehr gering, da sich der Verlauf der Fälle beim erneuten Spielen nicht ändert und auch das jeweilige Ende immer identisch bleibt. Sherlock Holmes: Crimes and Punishments ist ein sehr kurzweiliges Adventure, das sich nicht nur an Fans des bekannten Detektiven richtet.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
86
86
Gut
-
Multiplayer

FAZIT

Jetzt wartet ihr sicher noch auf das Fazit zum langersehnten Titel und das bekommt ihr direkt: Sherlock Holmes ermittelt wieder und es macht einen Riesenspaß in die Rolle des sympathischen Meisterdetektivs zu schlüpfen. Ganz besonders die tolle Atmosphäre und die Freiheiten beim Ermitteln der Fälle haben mir besonders gut gefallen. Auch technisch macht Sherlock Holmes: Crimes and Punishments einen sehr guten Eindruck. Für alle Adventurefans ist dieses Spiel ein absoluter Pflichttitel. Aber auch Krimibegeisterte sollten unbedingt einen Blick in das Adventure von Frogwares wagen.

- Von  Christian

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Sherlock Holmes: Crimes and Punishments REVIEW

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