Samurai Warriors 4 – II REVIEW
Dynasty Warriors ist eine Liga für sich. Kaum eine andere Reihen hat es geschafft, unzählige Spiele zu veröffentlichen, deren Gameplay grundlegend immer gleich bleibt, obwohl natürlich an der ein oder anderen Stelle verbessert wird und auch Grafik, Story, Charaktere und viele weitere Elemente sich immer wieder ändern. Mein erster Kontakt war Hyrule Warriors wobei dort für mich definitiv die Zelda-Elemente der Anreiz waren. Trotzdem wollte ich mich auch einmal an ein „richtiges“ Dynasty Warriors in Form von Samurai Warriors 4 – II wagen, schon alleine wegen des japanischen Samurai-Settings.
Auf zu den Samurai
Wie der Titel Samurai Warriors 4 – II bereits erahnen lässt, spielt der Titel selbstverständlich zur Zeit der Samurai, genauer gesagt etwa zwischen dem 16. und 17. Jahrhundert zu den Zeiten der Tokugawa und Sengoku. Dabei betrachtet man nicht ganz Japan, sondern in mehreren größeren Kampagnen die Geschichte einzelner Offiziere und Krieger. Dabei hält sich das Spiel (ähnlich wie Assassin’s Creed) dicht an der japanischen Geschichte. Die Story wird jeweils zum Teil in Zwischensequenzen und zum Teil als Gespräche während des Kampfes erzählt. Auch wenn die Geschichte nicht an die Komplexität eines RPGs herankommt, ist sie trotzdem gut geschrieben worden und ist durchaus authentisch. Ein kleiner Nachteil ist die Sprachausgabe, die nur auf Japanisch ist und andere Sprachen untertitelt, da man sich grade in den Kämpfen konzentrieren muss, sodass man leider nicht immer jedes Detail der Story mitbekommt.
Und täglich grüßt der Samurai
Um es für Kenner der Serie kurz zu machen: Nein, seit den letzten Dynasty Warriors-Spielen hat sich auch in Samurai Warriors 4 – II nur wenig geändert. Die Kämpfe finden wie gewohnt auf sehr weitläufigen Arealen statt, die man deshalb nicht nur zu Fuß, sondern auch mit dem Pferd durchlaufen kann. Das Hauptziel unterscheidet sich je nach Mission und Karte, sodass man manchmal bestimmte Gegner besiegen oder das Hauptlager des Gegners zerstören muss. Soweit so gut, bis zum Ziel müssen nämlich jede Menge Feinde besiegt werden. Denn wenn es an einem nicht mangelt, so sind es Ziele für die eigenen Attacken. Kein Wunder also, dass man mit zahlreichen Kombos und Special-Moves diverse starke, fokussierte oder großflächige Attacken einsetzen kann. Neben dem eher schwachen Fußvolk gibt es aber auch zahlreiche Kommandeure und Boss-Gegner, die einiges mehr als ein paar Schwerthiebe aushalten und auch einiges austeilen können. Grade hier kommt man mit bloßem Button-Smashing nicht weit, sondern muss auf bestimmte Strategien zurückgreifen. Neben zahlreichen Attacken gibt es daher auch Möglichkeiten sich zu ducken, schnell zu parieren oder auch auszuweichen. Denn ohne Strategie taucht grade bei den Bossen der Game-Over Bildschirm schneller auf als man denkt und man darf die gesamte Karte von vorne beginnen.
Für die Abwechslung während der Kämpfe gibt es zahlreiche Haupt- und Nebenmissionen. Die Hauptmissionen sind zwingend erforderlich, um das Level abschließen zu können und tauchen teilweise mit einem Timer oder eine Bedingung auf, sodass man auch hier handeln muss, um zu gewinnen. Nebenmissionen hingegen müssen nicht zwangsläufig erledigt werden, wobei sie Boni wie zusätzlich Erfahrungspunkte oder Items bringen. Ein weiteres Element ist die Aufwertung der Charaktere. Dies geschieht einerseits automatisch durch Erfahrungspunkte, wobei bei Stufenaufstieg die verschiedenen Attribute wie Leben, Angriff, Geschwindigkeit oder Verteidigung leicht gesteigert werden. Daher lohnt es sich auch bestimmte Level neu zu spielen oder im Endlos-Modus immer neue Kämpfe bis zum Game Over – Bildschirm auszufechten. Außerdem findet man während der Kämpfe Waffen und Items, die ebenfalls zur Steigerung bestimmter Attribute dienen. Eine gute Neuerung ist die Möglichkeit, mehrere Waffen des gleichen Typs zu einer besseren schmieden zu lassen, sodass man auch durch Ausdauer statt Glück die wirklich guten Waffen bekommen kann. Auch hier zeigt das Spiel einiges an Abwechslung, da es nicht nur unzählige Waffentypen (die für jeden Charakter festgelegt sind) sondern auch unzählige Upgrades dieser Waffen gibt.
Samurai auf Bestellung
Außerdem kann man einen eigenen Samurai ganz nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen erschaffen. Hierfür bietet Samurai Warriors 4 – II diverse Optionen für die Anpassung von jedem noch so kleinen Detail, wie etwa die Form der Augen, die Breite des Kinns oder viele Rüstungen in verschiedenen Farben. Diesen Kämpfer kann man in jeder Map des freien Modus verwenden, in der Kampagne aus Story-technischen Gründen allerdings nicht. Besonders attraktiv ist der eigene Charakter durch die freie Wahl des Schwerpunktes – aggressiv, defensiv oder ausgeglichen- und der Waffe. Je nach Waffe stehen ganz unterschiedliche Spezialattacken und Kombos zur Verfügung, die entsprechend verschieden stark, schnell und großflächig sind.
Trotz der vielen Charaktere, Spezialattacken, Waffen und der Möglichkeit einen eigenen Charakter zu erstellen, erliegt Samurai Warriors 4 – II dem Umstand, dass das Spielprinzip trotzdem immer sehr ähnlich bleibt. Auch die anderen Modi bringen leider nur minimale Änderungen, anstatt besondere Herausforderungen zu bieten oder das Gameplay etwas abwechslungsreicher zu gestalten.
Bewährte Grafik
Die Grafik folgt dem gleichen Leitsatz wie das Gameplay: Wieso etwas großartig anders machen, wenn es bisher gut geklappt hat? Entsprechend lassen sich zu den Vorgängern auf der PlayStation 4 keine Unterschiede erkennen. Das ändert allerdings nichts daran, dass Samurai Warriors 4 – II mit vielen Details bei Charakteren und Umgebung und flüssigen Animationen glänzt.
Der Soundtrack und die Toneffekte passen sehr gut zur Samurai-Atmosphäre und bieten je nach Map Abwechslung. Auch die Sprachausgabe ist sehr gut gelungen, allerdings muss man wegen der ausschließlich japanischen Sprachausgabe sich auf die Untertitel verlassen. Leider setzen auch diese bei den diversen Schlachtrufen der Mitstreiter aus, sodass man sich zeitweise nicht sicher ist, ob man grade einen Kämpfer verloren oder nur sehr viele Gegner besiegt hat.