Roller Coaster Tycoon Classic REVIEW
Wie dem Namen zu entnehmen, handelt es sich um den Klassiker Roller Coaster Tycoon im Stil der ersten beiden Teile. Das Original und prägender Titel vieler nachfolgender Aufbau- und Strategiesimulationen, hat einen umfassenden Hype ausgelöst, so dass sich eine riesige Fan-Gemeinde bilden konnte. Doch sind all diese Fans treu geblieben und lohnt sich der Kauf dieses Urgesteins?
Altbewährt
Zunächst denkt man, dass Neuauflagen eher stiefmütterlich behandelt werden und eine schlechte Portierung widerspiegeln können. Doch statt schnell eine überarbeitete Version zu präsentieren, setzen die Entwickler sich bei Roller Coaster Tycoon Classic andere Ziele. Denn mit diesem Spiel hat man es geschafft, die Atmosphäre der späten Neunziger einzufangen und dennoch Bedürfnisse heutiger Standards zu integrieren.
Nach Spielstart wird man also nun von einem überarbeiteten Willkommensbildschirm begrüßt, der etwas moderner als zuvor aussieht und die verschiedenen Parks in „hochwertigere“ Kategorien einteilt. So gibt es nicht mehr Anfänger-, Fortgeschrittenen- oder Experten-Parks, sondern man schlägt sich durch Rubin, Smaragd- und weitere diverse Klassifizierungen, welche den Schwierigkeitsgrad bestimmen. Doch man ist nicht dazu verdammt, jede Kategorie einzeln abzuschließen, um eine Neue freizuschalten. Nach und nach werden neue Parks und ab einer gewissen Anzahl auch neue Kategorien verfügbar, sodass man nie dazu gezwungen ist eine Aufgabe zu meistern, auf die man gerade keine Lust hat oder woran man sich den Kopf zerbricht.
Doch neben den Kategorien gibt es nicht nur die Standard-Parks, sondern auch noch alle Erweiterungen. Sind diese in der PC-Version als Gesamtpaket verfügbar, muss man die Erweiterungs-Packs in der mobilen Version einzeln nachträglich hinzubuchen. Das wertet aber das Gesamterlebnis in keiner Weise ab, denn allein mit den Standard-Parks hat man mehrere Stunden Spielspaß garantiert.
Neuerungen/ Überarbeitungen
Die auffälligste Neuerung stellt jedoch die Benutzeroberfläche dar. Wo noch früher eine starre Navigations- am oberen und eine Informationsleiste am unteren Bildschirmrand klebten, existieren in der überarbeiteten Version sinnvoll strukturierte Navigationselemente in allen vier Ecken des Bildschirmes, ohne viel Platz des Sichtfeldes einbüßen zu müssen. Die allgemeinen Park-, Besucher- und Personalinformationen befinden sich in der linken oberen, alles rund ums Bauen, Abreißen und Dekorieren findet man in der linken unteren Ecke wieder.
Wichtigste Überarbeitung stellt allerdings das Pausenmenü dar. Denn dort wurden alle Spiele-Optionen unter einem Button zusammengefasst, der nach Betätigung einige Einstellungsmöglichkeiten offenbart. Hier merkt man dem Spiel besonders die Adaption für mobile Endgeräte an. Neben fleißigem Speichern und Spielstände neu Laden, man kann Spieleinstellungen zum Beispiel für die Untergrundansicht oder Höhenmarkierungen vornehmen, aber auch neuerdings die Geschwindigkeit im Spiel steuern. Bis zu drei verschiedene Vorspulmöglichkeiten sind gegeben, welche dem Titel eine komplett neue Ausrichtung geben. Denn nun muss man nicht mehr gelangweilt warten, bis das vorgeschriebene Ziel erreicht wurde, sondern kann den Prozess des „Gewinnens oder Verlierens“ selbst beschleunigen. Der Spieler spart somit also nicht nur Zeit, sondern erhöht dadurch seine Langzeitmotivation, um Ziele schneller zu erreichen und die hohe Anzahl an Herausforderungen abzuschließen. Wer seinen Triumph noch dokumentieren möchte, kann auch mit der neuen Screenshot-Funktion Bilder seines Bauwerkes erstellen.
Zu guter Letzt schwebt im Bereich rechts oben ein Globus mit Navigationspfeilen, welche für das Öffnen der Park-Map und die Rotation der Karte zuständig sind. Letzteres gestaltet sich ab und zu wie ein Glücksspiel, denn in welche Richtung man die Map nun dreht, hab ich bis heute noch nicht verinnerlicht.
Facelift
Auch alle Informationsfenster des Spiels wurden einem Facelift unterzogen, die aufsteigenden Gewinne oder Verluste der Attraktionen haben nun einen satteren Farbton und das gesamte Spiel ist nicht nur für den Computer, sondern auch Mobilgeräte optimiert. Ein großes Plus, denn Roller Coaster Tycoon unterwegs zu spielen macht richtig Spaß und füllt lästige Pausen, die man mit Warten an Bushaltestellen und Co verbringt.
Das Spielkonzept an sich hat sich hingegen nicht geändert. Roller Coaster Tycoon Classic enthält dieselben Parks, Attraktionen, Läden, Management-Einstellungen und Szenarien, wie vor knapp 20 Jahren. Wer Roller Coaster Tycoon damals gespielt hat, wird sich daher direkt wohl fühlen und zurecht finden. Vor allem kommen nostalgische Gefühle auf, wenn man die ersten Parks, die man sicher nicht nur einmal durchgespielt hat, eröffnet und bebaut. Auch grafisch hat das Spiel noch denselben Look und besitzt weiterhin seinen Retro-Charme der Jahrtausendwende. Allerdings lässt sich nun alles auch auf HD-Geräten abspielen, die eine höhere Auflösung bieten. Der Sound des Spiels ist nahezu unverändert.
Neben dem Altbewährten, gibt es aber auch vereinzelt neue Features, wie das überarbeitete Tracking der Parkbesucher. Konnte man früher lediglich einen Peep (so nennen sich die Besucher aus der Roller Coaster Tycoon – Serie) markieren und Informationen über seine Aktivitäten in der Statusleiste erhalten, kann man jetzt die Kamera auf diesen fokussieren oder seinen zurückgelegten Weg inklusive aller Gedanken und Tätigkeiten zurückverfolgen. Dies ist natürlich kein Must-Have, aber es ergänzt das Spielerlebnis positiv.
Performance ist bei solch einem alten Spiel natürlich mit den heutigen technischen Voraussetzungen kein Thema mehr, allerdings merkt man speziell der mobilen Version ab einer gewissen Parkgröße und Besucherzahl an, dass hier gerechnet und gearbeitet wird. Dies fällt allerdings so gering aus, dass man dies durchaus verschmerzen bzw. übersehen kann.
Spiel Bewertung
Roller Coaster Tycoon Classic REVIEW
Das könnte dir auch gefallen
Konnte man den Eintrittspreis nicht ändern? Echt schade 🙁