Pixel Heroes: Byte & Magic REVIEW
Nach nun verstrichenen zwei Jahren, schafft es eines der ungewöhnlichsten Rollenspiele, dank dem Publisher Headup Games, endlich auf der Konsole Fuß zu fassen. Pixel Heroes: Byte & Magic lädt seit jüngster Zeit Besitzer der Xbox One ein, die ungewöhnliche Reise einer Schar von Helden zu starten und irrwitzige Dialoge zu verfolgen. Statt aber mit grafischer Raffinesse und riesiger Open World zu überzeugen, setzt das Roguelike-RPG auf einen Retrostil, der an Spiele aus weit entfernter Vergangenheit erinnert. Auf den Spuren von Games wie Kings Quest IV, möchte sich der Titel aber nicht begeben und verfolgt seine ganz eigene Mechanik.
Der Irrsinn lässt grüßen
Pixel Heroes: Byte & Magic beginnt in einer Taverne, in der ihr euer Team zusammenstellen könnt. Um ein ausgewogenes Dreiergspann auf die Beine zu stellen, dürft ihr aus verschiedenen Klassen wählen. Krieger, Diebe, Priester oder Zauberer, ihr entscheidet, mit wem ihr die Welt befrieden möchtet. Denn ja, das Ende der Welt naht erneut. Ein uralter Kult, der als „Die Söhne des MorgenGRAUENS“ bezeichnet wird, hat seinen Fuß in dieses friedliche Land gesetzt. Mit dem Ziel, ein mächtiges Monster zu erwecken und ihren Einfluss auszuweiten, rücken sie immer weiter voran. Und wie soll es anders sein, nur ihr könnt ihnen Einhalt gebieten und ihre finsteren Pläne vereiteln.
Ist das Heldenteam erkoren und die Stadt hinter sich gelassen, sind die ersten Kämpfe nicht mehr fern. Das Kampfsystem in Pixel Heroes: Byte & Magic ist rundenbasiert und orientiert sich an Klassiker wie Final Fantasy oder Dragon Quest. Runde für Runde attackiert ihr die Gegner mit Waffen oder Magie, heilt eure Helden oder wehrt Angriffe ab. Dabei sollte jeder Spielzug durchdacht sein, denn kleinere Fehler können schnell mit dem Tod der Mitstreiter einhergehen. Die Kämpfe selbst sind auf mehrere Schauplätze verteilt und bringen immer neue Monster mit, die auf gesteigerte Attribute zurückgreifen können. Eine Rückreise in die Stadt, um die Kräfte wieder aufzutanken oder neue Heiltränke im Inventar zu platzieren, bleibt euch vorerst verwehrt, was die Sache weiter verkompliziert.
Glücklicherweise bekommt ihr für jeden Sieg neue Erfahrung zugeteilt, die euch ferner stärkt. Zudem darf jeder gewonnene Kampf mit neuer Ausrüstung gefeiert werden. Äxte, Speere, Umhänge, Helme, Streitkolben, Schwerter, Schilde, Bögen, Armbrüste und Zaubersprüche gibt es in allen Formen und Farben und helfen dabei, kleine Schwächen einzelner Helden auszugleichen.
Humor erwünscht
Ist ein kompletter Dungeon bezwungen, könnt ihr endlich die Heimreise antreten und ggf. verstorbene Krieger austauschen oder in der Kirche wiederbeleben. Gleichzeitig wird es ermöglicht, in nicht ernstzunehmenden Dialogen Nebenquests anzunehmen, die mit einer Erfüllung weitere Geschenke mitbringen. Allgemein nimmt sich das gesamte Spiel nicht wirklich ernst, wie schon die verschiedenen Gegenstände zeigen. So gelangt beispielsweise ein inspirierender Fetisch der Rettung, eine angenehme Klaue der Liebe oder ein mittelmäßiger Gürtel der Mittelmäßigkeit in euren Besitz. Selbstverständlich haben alle Kleidungsstücke, egal wie skurril sie klingen, eigene Vor- wie auch Nachteile. Selbiges gilt für eure Helden, dessen Beschreibungen ebenso wenig ernst zu nehmen sind und zeigen, dass sogar deutsche Übersetzungen Humor zutage fördern.
Der gesamte Irrsinn von Pixel Heroes: Byte & Magic geht in den Kämpfen weiter, in denen ihr von gegnerischen Seite aber keine Rücksichtnahme erwarten solltet. Schnell seid ihr mit Elementarzaubern belegt oder durch starke Schwerthiebe verletzt, sodass ihr sogar in Folgerunden an Lebensenergie durch Blutungen verliert.
All das erlebt ihr in 3 freischaltbaren Kampagnen, die mit einem eigenen finalen Dungeon und Endgegner euer Leben aussaugen möchten. Da gestaltet es sich als durchaus praktisch, dass ein Friedhof existiert, auf dem ihr eure gefallenen Helden betrauern dürft, von denen es aufgrund des hohen Schwierigkeitsgrads nicht wenige geben wird. Ansonsten bietet Pixel Heroes: Byte & Magic vieles, was man von einem RPG verlangt. Rüstungen kaufen, Kämpfe mit gewissen Handlungen umgehen, die ihr aus vorgebenden Möglichkeiten erwählen könnt und natürlich vieles mehr.
Technik
Pixel Heroes: Byte & Magic erzählt seine verrücke Geschichte nicht etwa aus der Vogelperspektive, sondern aus einer seitlichen Ansicht. Das dabei das Wort Pixel im Titel nicht unbegründet verwendet wird, versteht sich natürlich von selbst. Alles wirkt so simple, als wäre das Spiel für einen 486er Computer konzipiert worden. Dies soll aber nicht etwa als Kritik gewertet werden, denn das Gesamtpaket mit all den skurrilen Vorkommnissen ist genau richtig. Das heißt, dass auch der Sound dieses Gesamtpaket liefert. Wie Polyphone Klingeltöne wirken die Sounds, die die pixligen Kulissen begleiten. Eine Sprachausgabe gibt es keine, die verlangt aber auch niemand bei einem Titel, der komplett auf Retro getrimmt ist. Das Spiel schafft es aber, durch die witzig geschriebenen Texte und Dialoge, die Fantasy der Spieler anzuregen.
Die Steuerung gestaltet sich durch die rundenbasierte Mechanik nie zum Nachteil für die Spieler. Jeder Spielzug kann in Ruhe auserkoren und ferner auf den Gegner angewandt werden. Und auch sonst gibt es keine negativen Auffälligkeiten, die Spieler dazu bringen könnte, von dem Spiel aufgrund der Steuerung abzulassen. Nur eine Umgewöhnung müsst ihr euch annehmen, denn die Helden selbst werden mit dem rechten statt dem linken Analogstick des XBox One Controllers fortbewegt.
Spiel Bewertung
Pixel Heroes: Byte & Magic REVIEW
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