Obscure REVIEW
Ich mag Abends gerne einmal einen Horrorfilm gucken. Am besten macht sich der gepflegte Mystery-Horror, bei dem auch die Fantasy eine Rolle spielt. Ähnlich geht es mir bei Videospielen, denn wenn schon ein Horror Spiel, dann doch bitte nicht nur blanker Survival-Horror, sondern mit vielen mysteriösen Elementen, die einen erschaudern lassen. So kam ich zu Obscure, dass ich vor einigen Jahren auf der Spiele Pyramide sah. Schon das Cover war für mich sehr ansprechend und versprach viele gruslige Momente.
Abends in der High-School
Euer Abenteuer beginnt in der High-School. Ihr steuert Kenney und übt euch mit der Steuerung. Wer ebenso die PC Version besitzt, dem empfiehlt sich ein Controller, um noch ein wenig Übersicht zu wahren und vor allem schnell reagieren zu können. Die Grundlagen sind schnell erklärt und auch die ersten Schreckensszenarien lassen nicht lange auf sich warten. Um so lange wie möglich zu überleben, bekommt ihr eine Waffe gestellt und auch eine Taschenlampe geht in euren Besitz über. Die Taschenlampe ist natürlich schon fast obligatorisch in dem Genre, doch besitzt sie hier eine wirklich tragende Rolle, denn der Lichtkegel kann euer Leben retten. Kommt ihr langsam voran, erlebt ihr nämlich düstere Gebilde, die euch dauerhaft Energie abziehen. Mittels Taschenlampe lassen sich die dunklen Erscheinungen aber vernichten und neue Wege ebnen.
Leider werdet ihr nicht so lange vergnügen mit Kenney haben, denn dieser fungiert nur für die Einleitung. Seine Freunde machen sich nun auf den Weg, den jungen Schüler zu finden und begeben sich in unvorstellbare Gefahren. Ihr könnt nach einigen Story-Elementen verschiedene Personen männlicher oder weiblicher Natur steuern. Jeder der Protagonisten besitzt ebenso eigene Talente, die nicht selten gefordert werden. Zum Beispiel spürt Josh, wenn sich in einem Raum noch wertvolle Dinge befinden, wie Energie Drinks zur Auffrischung der Gesundheit. Zudem sind eure neuen Hauptfiguren gewitzt und machen aus den meisten Gegenständen wertvolle Waffen. So gestalten sich gerade Brechstangen oder Baseballschläger besonders nützlich beim Weiterkommen. Mit diesen Utensilien an der Hand ist es euch möglich, Scheiben von Türen einzuschlagen und somit an die Verriegelung auf der anderen Seite heranzukommen.
Hauptsächlich sind die zweckentfremdeten Gegenstände aber nicht zum Vandalismus gedacht, sondern dienen zur Verteidigung gegenüber Monster. Dabei solltet ihr jede Sekunde damit rechnen, dass eines dieser ekelhaften Geschöpfe aus der Ecke hervor drängt, um euer Leben zu beenden. Begünstigt wird dies noch von einer nicht immer optimalen Kameraperspektive, die aber dafür das Setting sehr stimmig macht und euch einige male mit Schrecken versorgt. Hinzu kommen noch die mysteriösen Schatten, die sich nur vom Licht besiegen lassen. Dazu wird euch mehr als stupides prügeln abverlangt, denn ihr könnt beispielsweise die Fensterscheiben einschlagen, um das benötigte Licht in den Raum zu lassen und euch für einen Moment das Überleben zu sichern. Zudem gibt es in Obscure auch einige kleinere aber knackige Rätselpassagen, die das gruslige Spielvergnügen abrunden. Teils wird aber auch nur verlangt, einen Gegenstand wie einen Schrank zu verschieben.
Technik und Multiplayer
Was kaum zu glauben ist – Obscure geht auch im Koop weiter. Tritt eine weitere Figur der Story bei, darf dieser per Tastendruck im Spiel mitmischen. Nun könnt ihr euch jederzeit den Rücken stärken. Fehlt euch ein Mitspieler, agiert der Computer alleine und tut das Notwendigste, um euch das Vorankommen zu sichern. Ihr könnt dann aber zwischen den Figuren wechseln, um beispielsweise die Talente sinnvoll auszuschöpfen. Natürlich solltet ihr die Charaktere immer regelmäßig heilen, denn wenn ein Teenager das zeitliche segnet, bleibt er dem Spiel der restlichen Spielzeit fern und kann auch im entscheidenden Endkampf nicht mehr eingesetzt werden.
Die Grafik ist selbst aus heutiger Sicht recht angenehm. Man sollte bedenken, dass das Spiel aus dem Jahre 2004 stammt, doch dank einiger Einstellungen in der Auflösung, bleibt es optisch angemessen. Die 5 Protagonisten sind gut dargestellt und die Bewegungen recht flüssig. Die Umgebung in und um der High-School sind düster und sorgen für echte Gänsehaut. Auch die Monster strotzen vor Ideenreichtum und somit macht Obscure optisch alles richtig und das trotz der Jahre auf dem Buckel.
Der Sound ist wirklich mal herausragen. Zum einen gibt es in bedrohlichen Situationen sehr bedrückende oder aggressive Klänge, doch auch Chöre finden ihren Platz und schnell merkt der Spieler wie unheimlich ein Spiel mit dem richtigen Sound werden kann. Zudem gibt es noch exklusive Musikstücke von Sum 41 oder Sportfreunde Stiller, sowie Span. Zum Feeling gibt es dann noch eine recht gute deutsche Sprachausgabe, die in manchen unpassenden Situationen auf Humor setzt. Dafür werden die Stimmen der Figuren aber bestens betont und ersparen euch langes lesen der Untertitel.
Die Steuerung ist recht überladen. Ihr müsstet einige Tasten im Schlaf beherrschen, um alles auf Anhieb auszuschöpfen und immer gewappnet zu sein. Hier empfiehlt sich ein Game-Controller, der die meisten Kommandos, wie den Angriff, schnell umsetzt und euch oft das virtuelle Leben retten wird. Natürlich ist es auch mit Tastatur möglich, macht aber keinesfalls so viel Spaß und kostet oft nur wertvolle Zeit.
Eigentlich hättet ihr aber die Zeit, denn Obscure hat eine sehr geringe Spielzeit und schon nach wenigen Stunden flimmert der Abspann vor eurem Auge. Wer dann aber noch mehr Obscure erleben möchte, kann gerne zum zweiten Teil greifen, bei dem all die guten Ansätze fortgeführt wurden. Und wer nicht gerne auf seinem PC zockt, kann sich den Titel auf für die erste Xbox, oder der Playstation 2 zulegen.