Ninety-Nine Nights REVIEW
Ninety-Nine Nights (N3) ist ein recht unbekannter Titel, der von Konami ins Rennen geschickt wurde und den fernöstlichen Charakter widerspiegelt. Als Genre erwartet euch eine Mischung aus Hack n‘ Slay sowie Strategie, die in ein fiktives Setting gesteckt wurden. Der erste Teil der bereits zwei erschienenen Ableger teilt sich jedoch nicht auf pure Schlachten mit einem Hauch an Rätselpassagen auf, sondern obliegt mehr der taktischen Raffinesse. Zwar kommt diese anfänglich noch nicht zum Tragen, da ihr von einer Massenschlacht in die nächste wechselt, jedoch wird es mit dem zunehmenden Spielfortschritt weniger ein Leichtes sein, im ersten Durchgang zu bestehen.
Massenschlacht um Mitternacht
Somit sind wir schon längst beim eigentlichen Gameplay angekommen, das sich in mehrere Abschnitte unterteilt und euch in ständige Kämpfe verfrachtet. Ein bunt gemischter Trupp, dessen Befehlsgewalt euch unterliegt, darf nun die Massen aufmischen und die Gebiete mit Schwert und Axt befrieden. Um den unzähligen Einheiten Herr zu werden, ist die Kampfeskunst auf mehr als nur simple Angriffe ausgelegt. Mit einem Repertoire an Kombos und Spezialangriffen, könnt ihr euch zur Wehr setzen und Kapitel für Kapitel erfolgreich abschließen. Dennoch sollte nie die Defensive außer Acht gelassen werden, denn eure Gegner verzeihen keine Fehler.
Die verschiedenen Schauplätze, in denen eure Hilfe erbeten wird, sind auf einer Weltkarte ersichtlich. Das Szenario weitet sich auf 99 Tage aus, die jeweils auf die Missionen verteilt sind. Mit jeder gelungenen Mission näht ihr euch dem 99. Tag bzw. Nacht, die namensgebend für das Spiel ist. Wer nun aber eine tiefgehende Story erwartet, dem muss ich eine Absage erteilen, denn das fernöstliche Setting legt nicht unbedingt auf interessante Handlungsstränge wert, sondern setzt mehr auf das eigentliche Gameplay, welches wiederum sehr üppig ist. Dafür versucht man mit Abwechslung zu überzeugen, die nach den Rätselpassagen noch durch Zeitabschnitte glänzen, aber auch fordern.
Nun aber noch einmal zurück zur Heldenriege, die stetig heranwächst und dadurch immer neue Spezialgebiete zur Verfügung stellt. Aus Dutzenden männlichen wie auch weiblichen Protagonisten, könnt ihr einen Charakter erwählen, der fortan die Unterwanderung feindlicher Linien leitet. Mit dem ausmerzen des gegnerischen Gesocks, werden euch auch Erfahrungspunkte zuteil, die ihr wiederum in bessere Attribute eures Helden investieren dürft. Das heißt, ähnlich des Rollenspiel-Genres, wird eure Figur stärker und gegenüber Angriffen robuster. Gleichzeitig begrenzt Ninety-Nine Nights jedoch auch die Stufen und lässt später nur noch eine Verteilung auf Spezialattacken zu. Aufgrund des doch rasant ansteigenden Schwierigkeitsgrades, kann eine aufgewertete Spezialattacke auch schon diverse Erfolge verzeichnen. Gleichzeitig wird es aber auch erforderlich sein, einige Abschnitte mehrfach zu begehen, um die benötigten Punkte anzusammeln. Denn ohne eine ordentliche Charakterstufe, ist es schier unmöglich, die geforderten Missionen zu bewältigen. Als durchaus praktisch erweist sich dafür die Tatsache, dass in Einigen, wenngleich auch wenigen Missionen, euch ein Helfer zur Seite steht und im Kollektiv mit euch das Feld aufräumt.
Technik
Nun wollen wir auch die grafische Darbietung zu sprechen kommen, die zumeist in dem Gerne doch etwas zu kurz kommt. Und auch bei Ninety-Nine Nights ist die Technik nur im Mittelfeld angesiedelt. Grafik und Akustik sind solide, hätten aber weitaus mehr Potenzial gehabt. Gerade bei den üppigen Schauplätzen fehlt es an Details, wodurch sie wie leblose Arealen wirken. An weniger Details fehlt es den Charakteren, die den fernöstlichen Stil widerspiegeln und mit Ideenreichtum bestückt sind. Vielleicht hierzulande mit etwas befremdlicher Optik, erwarten euch mächtige Krieger und filigrane Fernkämpfer. Selbstverständlich ist das Spiel mit einigen Cutscenes bestückt, die euch die Story ein wenig näher bringen möchten, aber auch nur solide ausgestaltet sind. Zumindest aber fungieren die Zwischensequenzen als eine nette Auflockerung zwischen den Szenarien, die ihr gerne auch schon eine komplette Stunde besucht und euch durch immer gleiche Gegnermassen hetzt. Erst mit dem Besiegen des Endbosses ist der Level geebnet und steht zur freien Anwahl. Ebenso wird es nun aber auch erst möglich sein, dann Spielstand abzuspeichern und mit ruhigen Gewissen fortzusetzen.
Mit optischen Parallelen der Schauplätze und Gegner ist die Technik aber bei Weitem noch nicht ins Wort gehüllt, denn Ninety-Nine Nights bietet auch einen begleitenden Sound. Die englische Sprachausgabe ist hier nur ein kleiner Teil der Akustik, die mit Schwerthieben und Schreien angereichert ist. Der Musikuntermalung selbst kann man aber kaum Kritik zuschustern. Sie passt immer ins jeweilige Unterfangen und gibt den vermehrten Massenschlachten noch eine angenehme Kulisse.
Letztlich bleibt beim Spiel, welches mit einer Altersfreigabe von 18 Jahren gekennzeichnet ist, noch die Steuerung über, die auch noch einige Worte bedarf. Viel wissen muss man dafür jedoch nicht und auch die Eingewöhnungszeit ist schnell vorüber, denn Kombos und Attacken können auch ohne jegliche Kontrolle aktiviert werden. Das heißt, selbst wildes Betätigen der Feuerknöpfe reicht völlig aus, um die effektivsten Angriffe auf den Bildschirm zu zaubern. Allgemein gehen die Befehle aber leicht von der Hand und werden für Profis wie auch Anfänger gleichermaßen herausfordernd sein.