Netflix, Disney+, WOW, Amazon Prime Video: Streaming Tipps Juli 2022
Netflix, Amazon Prime Video, Disney+, WOW (ehemals Sky Ticket) – mittlerweile tummeln sich zig Streaminganbieter auf dem Markt und decken nahezu alle Interessen ab. Die schiere Auswahl führt nicht nur dazu, dass man schnell den Überblick verliert, sondern das man sich auch lange durch die Listen scrollt und dennoch nicht so genau weiß, was man eigentlich gucken soll. Wir wollen ab sofort und in regelmäßigen Abständen ein bisschen Licht ins Dunkle bringen und euch unsere persönlichen Tipps präsentieren. Los geht es mit einer kleinen Auswahl an feinen Serien und Filmen, die seit dem 01. Juli 2022 verfügbar sind bzw. in den kommenden Tagen verfügbar gemacht werden.
Atlanta (Disney+, 3. Staffeln)
In der Inhaltsbeschreibung hört sich Atlanta ein wenig nach der typischen „Tellerwäscher wird Millionär“ Story an. Die Serie verfolgt den aufstrebenden Rapper Paper Boi (macht euch auf einen echte Ohrwurm gefasst, der über alle der bisherigen drei Staffeln langsam aber sicher euer Gehirn kapern wird), sowie dessen Cousin Earn (gespielt von Donald Glover) sowie deren gemeinsamen Freund Darius. Earn versucht Paper Boi zu managen, hat aber eigentlich kaum Erfahrung von der Materie. Darius wandelt stets auf Pfaden nahen der Esoterik („Hey, uh… I would say nice to meet you, but I don’t believe in time as a concept, so… I’ll just say we always met.”) und Alfred alias Paper Boi ist herrlich unbeholfen. Atlanta hat oftmals Szenen, bei denen man aus dem Lachen nicht mehr herauskommt. Dann aber gibt es auch immer wieder Episoden und Szenen, bei denen einem das Lachen im Halse stecken bleibt. Und dann sind da noch diese bizarren Momente, die einem vollkommen unerwartet treffen und mit einem ganz, ganz großen “WTF!!!” zurücklassen.
Halloween Kills (WOW)
Auf WOW (the Streaminganbieter formerly known as Sky Ticket) gibt es seit dem ersten Juli 2022 Halloween Kills zu sehen. Der zweite Teil in der Reboot-Trilogie von Regisseur David Gordon Green hat die Fangemeinde und Kritik im vergangenen Jahr ziemlich gespalten. Die Prämisse der Handlung kommt Kennern der Franchise doch irgendwie bekannt vor: die blutige Halloween-Nacht ist noch nicht vorbei, der Tot geglaubte Michael Myers ist nämlich ziemlich lebendig und hat noch immer nicht von seinen Rachegelüsten gegenüber Laurie Strode (Jamie Lee Curtis) und deren Familie abgesehen. Also macht er sich abermals auf und schlitzt sich durch Haddonfield. Dabei geht Myers so brutal vor, wie in keinem anderen Halloween-Film. Parralel zu dieser Handlung versucht der Film sich noch am Amerika unter Trump abzuarbeiten und setzt einen Schwerpunkt auf eine Meute, die mit Mistgabeln und Schrotflinten bewaffnet durch die Stadt zieht und Jagd auf den Serienkiller macht – dabei aber vor allem unschuldige Opfer fordert. Halloween Kills kommt nicht ganz an den guten Vorgänger heran, ist aber auch kein Komplettausfall, auch wenn man sich als Fan doch manchmal fragt, ob die Macher die Essenz der Figuren Myers und Strode wirklich erfasst haben…
Resident Evil (Netflix)
Am 14. Juli startet auf Netflix die eigens für den Anbieter produzierte Adaption der populären Horrorspiel-Franchise. Wird das Ganze was taugen? Das lässt sich aktuell schwer sagen. Die ersten Trailer sehen zumindest schon einmal nicht ganz schlecht aus und vermitteln immerhin den Eindruck als hätte Netflix ein bisschen Geld in die Hand genommen. Die Serie macht abseits der Spiele und anderen Filme noch einmal ihr komplett eigenes Ding auf und erzählt die Geschichte auf zwei Handlungsebenen. In einer dieser Stränge möchte eine gewisse Jade Wesker nach einer von einem bösen Unternehmen (wer das wohl sein könnte) ausgelösten Virusausplage die Verantwortlichen zu Rechenschaft ziehen. Mal gucken…
The Gray Man (Netflix)
Nicht nur bei Resident Evil muss man sich aktuell fragen, ob das was wird. Ein ähnliches Gefühl hinterlassen auch stets die großen Filmproduktionen von Netflix. Zwar holt man sich immer wieder namhafte Personen vor und hinter der Kamera an Bord, aber selten zünden die Eigenproduktionen in der letzten Zeit richtig. Wird The Gray Man (ab 22. Juli) eine positive Ausnahme sein? Ryan Gosling, Chris Evans und Ana de Armas sowie die Russo-Brüder auf dem Regiestuhl machen zwar Hoffnung, aber die Story liest sich auf dem ersten Blick dann doch wie alter Wein in neuen Schläuchen. Es geht um einen CIA-Agenten, der so gut wie kein anderer in seinem Job ist (…) und eines Tages belastende Geheimnisse über seine Arbeitgeber herausfindet (…). Diese wollen ihren Nummer 1 nun natürlich aus dem Weg räumen (…) und initieren eine Jagd über den gesamten Globus (…). Schaun wir mal.
Der Goldene Handschuh (Amazon Prime Video)
Der Goldene Handschuh (verfügbar ab den 22. Juli) von Regisseur Fatih Akin basiert auf dem gleichnamigen Beststeller von Heinz Strunk und erzählt die reale Geschichte des Hamburger Serienmörders Fritz Honka, der in den 1970er Jahren mehrere Frauen auf bestialische Art udn Weise ermordet hat. Der Goldene Handschuh ist eine geradezu bestürzende Millei-Studie, bei denem einem immer wieder der Magen auf links gedreht wird – nicht nur wenn explizite Gewalt ins Spiel kommt. Der Film ist definitiv nichts für schwache Nerven und wird einem noch eine gnaze Weile im Gedächtnis herumschwirren. Aber selten war Akin derart gut. Und selten ar deutsches Genre-Kino derart gut.
Love, Simon (Disney+)
Wenn man sich von dem Schock der Hamburger Hölle erholen möchte, kann man sich mit Love, Simon einen wirklich schönen Feelgood-Film ansehen. Der ab dem 22. Juli auf Disney+ laufende Film handelt von Teenager Simon, der dabei ist seine Homosexualität zu entdecken. Das bringt nciht nur erste schöne Gefühle mit sich, sondern auch viele Fragen und Ängste. Schließlich ist ein Coming out für viele nicht immer so einfach, wie es das eigentlich sein sollte. Love, Simon beschönigt dabei nicht die Probleme, die einem schwulen Teenager im Laufe seines jungen Lebens begleiten und ist gerade deshalb auch empfehlenswert. Am Ende geht man dennoch mit einem sehr guten Gefühl aus dem Film.