Mirror’s Edge Catalyst PREVIEW
Anfang Juni bereits erscheint mit Mirror’s Edge Catalyst einer der großen Titel dieses Jahres. Tausende Fans fiebern dem Release bereits entgegen, und damit der auch reibungslos vonstattengeht, veranstaltete Electronic Arts letzte Woche einen geschlossenen Beta-Test, der die Kernelemente des Open World Parkour Titels auf die Probe stellen soll. Wir hatten das Glück, einen der begehrten Beta-Keys für diese geschlossene Testphase ergattern zu können. Wie es uns dabei ergangen ist, erfahrt ihr in unserer PREVIEW.
Ein kompletter Neustart
In den letzten Jahren gab es unzählige Gerüchte über die Geschichte des nächsten Mirror’s Edge Ablegers, wird es sich dabei um ein Sequel oder gar Prequel handeln. Doch weit gefehlt, Entwickler DICE wirft all den alten Ballast über Bord und wagt einen Neustart. Mirror’s Edge Catalyst ist also ein wahrer Reboot, Ereignisse des Vorgängers sind nicht weiter von Bedeutung. Lediglich das Setting, einige Schlüsselfiguren und die Protagonistin Faith bleiben erhalten. Inhaltlich soll die Beta identisch mit dem ersten Kapitel der Vollversion sein, Electronic Arts bietet also sogar einen kleinen Ausblick, was euch Anfang Juni alles erwartet.
Mirror’sEdge Catalyst geht recht entspannt und unscheinbar los, die Protagonistin Faith saß für ganze zwei Jahre im Gefängnis, da sie während eines Runs erwischt und daraufhin verurteilt wurde. Catalyst setzt an dem Tag an, als Faith wieder aus dem Gefängnis entlassen wird und nach langer Isolationshaft endlich ihre Heimatstadt wiedersieht. Die hat sich zwar äußerlich sehr verändert, ist jedoch im Kern noch immer dieselbe, von Konzernen gesteuerte, unterdrückte Stadt wie eh und je. Icarus, einer der neuen Runner begleitet Faith in ihr neues Hauptquartier, das als Ausgangspunkt für zahlreiche künftige Aufträge dient.
Faith ist zurück
Das Ende der Haftstrafe ist gleichzeitig der Zeitpunkt, an dem man als Spieler das erste Mal selbst Hand anlegen darf und sich prompt in einer hektischen Fluchtsequenz wiederfindet. Während ihr Faith durch enge Gassen navigiert, lernt ihr im Schnelldurchlauf alle wichtigen Spielmechaniken kennen. Hierzu zählen Laufen, Springen, Klettern, den Einsatz der Runner Vision und des sogenannten Shift’s. Weiters macht ihr euch in ersten Faustkämpfen gegen Einsatzkräfte der Sicherheit mit der Kampfsteuerung vertraut. Nachdem nun alle Kernelemente der Spielmechanik erlernt wurden und einer emotionalen Cutscene, in der Faith ihre alten Freunde wieder trifft, öffnet sich die Spielwelt.
DICE bietet euch in Mirror’s Edge Catalyst eine komplett neue, offene Spielwelt, die zum Erkunden einlädt. Es ist dem Spieler nun freigestellt zu tun, was ihm in den Sinn kommt. Hauptmissionen geben einen kleinen Einblick in die Geschichte des Hauptspiels und Nebenmissionen Infos zu wichtigen Personen. Wer darauf keine Lust hat, kann in sogenannten Time Trials von einem Ende der Stadt zum anderen rennen oder sich auf die Suche nach Collectables wie Audio Logs oder Erfahrungs-Orbs machen. Es ist den Entwicklern bereits in der Beta gelungen, die Welt mit ausreichend abwechslungsreichen Aufgaben für einige unterhaltsame Stunden zu füllen, auch wenn man dabei sehr an die Ubisoft-Formel denken muss.
Was den Vorgänger so bekannt machte, war die großartige Atmosphäre und der flotte Spielfluss und beides findet sich bereits in der Testphase wieder. Mirror’s Edge Catalyst verfügt über dieselbe magische Atmosphäre, wodurch die Hetzjagden auf den sterilen, hellen Dächern auch nach Stunden nicht langweilig werden. Wieder mit an Bord ist die bekannte Runner Vision, die sich sprichwörtlich wie ein roter Faden durch die Spielwelt zieht, den Spieler zum jeweiligen Wegpunkt führt und damit für einen hohen Spielfluss sorgt.
Jede Menge Neuerungen
Wer den Vorgänger bereits gespielt hat, wird sich in Mirror’s Edge Catalyst sofort zurechtfinden. Die Steuerung ist sehr ähnlich, wurde jedoch etwas angepasst, und wie wir finden, durchaus verbessert. Auch Neueinsteiger sollten nach einer kurzen Eingewöhnungsphase problemlos mit den Spielmechaniken zurechtkommen. Dennoch bietet Catalyst einige Neuerungen, wie etwa den sogenannten Shift. Dabei handelt es sich um eine Art Energie, die Faith sammelt, wenn sich Parkour-Moves ausführt. Ist der Shift vollständig aufgeladen, nimmt Faith keinen Schaden durch Projektile. Zudem ist sie dann in einer Art Flow, in dem Faith Feinde im Lauf einfach zur Seite stoßen oder schnell um Feinde herum „dashen“ kann.
Zudem wurde das Kampfsystem komplett überarbeitet. Gab es in Mirror’s Edge zuvor lediglich drei Angriffsarten (tiefer Kick/Schlag, hoher Kick/Schlag und Sprungkick), greift Faith nun auf ein ganzes Arsenal diverser schwerer und leichter Angriffe zurück. Die sind natürlich wirkungsvoller, wenn sie aus der Bewegung heraus ausgeführt werden. Leider ist es in Catalyst nicht mehr möglich, Sicherheitskräfte zu entwaffnen und deren Waffen zu verwenden. Wenn sich DICE schon vom aktiven Gebrauch von Schusswaffen distanziert, wäre es zumindest nützlich, Feinde entwaffnen zu können.
Eine weitere Neuerung stellt das Levelsystem dar. Faith bekommt nun für jede erfolgreiche Mission Erfahrungspunkte, die in insgesamt drei Skillbäume investiert werden können. Einerseits bietet dies einen Anreiz dazu, effektiv Erfahrungspunkte zu sammeln, was die Spielzeit streckt. Andererseits lernt Faith essenzielle Fertigkeiten wie das Abrollen erst im späteren Spielverlauf, was in hektischen Verfolgungsjagden zu Spielbeginn sehr frustrierend sein kann. In der von uns getesteten Beta-Version waren glücklicherweise bereits alle wichtigen Fähigkeiten freigeschaltet.
Technik
Wie die meisten aktuellen Eigenentwicklungen aus dem Hause EA basiert auch Mirror’s Edge Catalyst auf der Frostbite Engine 3, woraus die Entwickler eine, optisch sehr ansprechende Stadt gebaut haben. Der unverkennbare sterile, minimalistische, sehr helle Stil des Vorgängers wurde auch in Catalyst sehr überzeugend umgesetzt. Einen besonders eindrucksvollen Eindruck bietet der Titel auf PC, hier profitieren Spieler von neuer, leistungsstarker Hardware. Der von uns getesteten Xbox One-Version sieht man den technischen Rückstand zum Heimrechner deutlich an. Texturen sind teilweise verwaschen, es kommt aufgrund der fehlenden Kantenglättung häufig zu Kantenflimmern und die Reflexionseffekte sind wesentlich schwächer. Im Eifer des Gefechts fallen die Matsch-Texturen glücklicherweise selten auf, da es dabei zu starkem Motion Blur Effekten kommt, die den Detailgrad kaschieren.
Die Soundkulisse präsentiert sich wie erwartet sehr stimmig. Der Soundtrack gleicht sich immer der entsprechenden Situation an, ist während der Erkundungstour über den Dächern der Stadt eher ruhig und während hektischen Gefechten überaus actiongeladen. Zudem wurde die Geräuschkulisse wirklich überzeugend umgesetzt, was die Atmosphäre zusätzlich unterstreicht. Die Sprachausgabe lag in der von uns getesteten Version lediglich auf Englisch vor, die finale Version sollte jedoch auch deutsche Audiospuren samt den passenden Untertiteln enthalten.
Die Steuerung wurde wie bereits erwähnt, gegenüber dem Vorgänger leicht verändert. Aktionen wie Springen oder Ducken liegen nach wie vor auf den Schultertasten LB und LT. Leichter bzw. schwerer Angriff wurden auf die Tasten X und Y verlegt, dafür lässt sich nun mit RT Shift aktivieren und mit RB dreht Faith sich schnell um 180 Grad. Durch die neue Controllerbelegung geht die Steuerung noch besser von der Hand, auch wenn sie etwas Eingewöhnungszeit bedarf.
Performance und indirekter Mehrspieler-Modus
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Für eine Beta läuft Mirror’s Edige Catalyst schon ganz ordentlich, auch wenn es gelegentlich zu Framerate-Einbrüchen kommt. Während unseres mehrstündigen Tests sind uns keine schwerwiegenden Fehler oder Gliches aufgefallen. Die Beta stürzte zudem kein einziges Mal ab und auch die Verbindung zum EA-Server blieb konstant aufrecht. Bis auf einige Optimierungen wird sich die Beta technisch wohl kaum von der Vollversion unterscheiden.
Einen Multiplayer-Modus im klassischen Sinne bietet Mirror’s Edge Catalyst nicht. Statt Spieler direkt gegeneinander antreten zu lassen, stellt jeder Spieler auf selbst erstellten Kursen seine persönliche Bestzeiten auf, die andere Spieler zu schlagen versuchen. Dieser Kurse lassen sich dann mit Freunden oder der ganzen Welt teilen. Einen direkten 1 gegen 1 Modus wird es allem Anschein nach wohl nicht geben, auch wenn ihn sich viele Fans gewünscht haben.