Mineccraft Legends REVIEW

Am 27. Juli 2023 werden es 32 Jahre, in denen ich aktiv Videospiele spiele. An dem Tag bekam ich meine erste Konsole! In diesen 32 Jahren habe ich schon viele unterschiedliche Spiele auf vielen unterschiedlichen Systemen gezockt. Und eigentlich dachte ich, mich würde nichts mehr überraschen. Doch da lag ich offensichtlich falsch. Aber schauen wir uns zunächst erst einmal an, was Minecraft Legends überhaupt für ein Spiel ist. Worum geht es?

Kleiner Rundumblick

Minecraft Legends ist ein SpinOff des sehr beliebten Minecraft Franchise. Im Kern ist „Legends“ ein Action-Strategiespiel, in welchem wir unseren Helden auf einem
Reittier durch die Minecraft-Welt steuern. Unser Held ist allerdings nicht alleine. Uns zu Seite stehen einige kleine Helfer mit unterschiedlichen Eigenschaften und Fähigkeiten, mit denen wir zusammen in den Kampf gegen die Piglins ziehen. Diese greifen sämtliche Dörfer an und verbreiten Unheil in der Minecraft-Welt. Unsere Aufgabe ist es, eben diese Welt zu beschützen und die Pinglins samt ihrer Festungen zu besiegen.

Zu Beginn des Spiels dürfen wir uns einen Charakter frei auswählen, welchen wir jedoch auch während des Abenteuers erneut ändern können. Diese Entscheidung ist also nicht endgültig. Zu Beginn werden wir in einem Tutorial an die Funktionen des Titels herangeführt, um zumindest erst einmal die Basics zu beherrschen. Und das funktioniert grundsätzlich auch sehr gut. So erlernen wir unterschiedliche Melodien, mit denen wir unterschiedlich Materialien abbauen und farmen können. Materialien wie zum Beispiel Kohle, Holz oder Stein. Diese Ressourcen benötigen wir nämlich, um in der Welt von Mineccraft etwas zu bauen. Festungen, Treppen oder Brücken benötigen nun einmal gewisse Grundmaterialien. Auf unserer Karte sehen wir die Dörfer, welche wir verteidigen müssen sowie die Piglin Festungen, Außenposten und einige unbekannte Secrets. Es sei kurz erwähnt, dass es durchaus clever wäre, Brunnenhäuser an sämtlichen Punkten auf der Map zu errichten, um später schnell von A nach B reisen zu können.

Kleiner Schwenk

Die Steuerung selbst ist mit dem Gamepad grundsätzlich zwar ganz okay und auch relativ einfach zu erlernen, dennoch wirkt sie stellenweise leicht überladen und vor allem im Gefecht etwas hackelig, wenn es mal schnell gehen soll. Ich habe es zunächst etwas ruhiger angehen lassen und mir die Welt angeschaut sowie dabei zwei Dörfer vor den Piglins gerettet. Anschließend konnte ich noch drei Außenposten der Piglins zerstören. Nach ca. 2 bis 3 Stunden Spielzeit, habe ich mich dann an die erste Piglin Festung gewagt. Das Ziel besteht darin, nicht nur die Piglins zu besiegen und alle Gegner zu eliminieren, sondern das Portal der Piglins zu zerstören. Doch das machen wir wie eingangs erwähnt nicht alleine. Wir haben unterschiedliche Helfer mit dabei. Da wären unter anderem die…

  • Bruchsteingolem: Ideal im Nahkampf und Abriss von Gebäuden
  • Brettergolem: Ideal für den Fernkampf gegen Gegner
  • Moosgolem: Ideal zum heilen und Wiederherstellung von Leben

Doch auch Skelette und Creeper können rekrutiert werden und schließen sich euch an. Diese dürfen beispielsweise mit Pfeil und Bogen über Festungen hinwegschießen. Um die Helfer zu rufen, müssen wir sogenannte „Spawner“ bauen. Und vom Gameplay her, wie wir mit unserer kleinen Armee losziehen und sie befehligen, fühlt es sich schon ein bisschen wie ein Pikmin von Nintendo an. Hier und da kommen schon gewisse „Vibes“ rüber. Allerdings ohne die nötige Tiefe. Während man bei einem Pikmin eben auch Rätsel innerhalb der Welt oder Umgebungsabschnitte lösen muss, um weiterzukommen, dient die Welt von Minecraft hier nur als Kulisse. Eben ein virtueller Spielplatz in Klötzchenform. Die kleinen Golems sind dann quasi „nur“ zum Kämpfen da.

Schön hätte ich es gefunden, wenn die Golems als Helfer auch zum Erforschen der Welt einen Mehrwert geboten hätten. Ihr könnt mit eurem Reittier von Beginn an einfach quer über das Wasser reiten. Mit ein wenig springen haltet ihr euch schon über Wasser und dürft überall hin. Warum gibt es keine Wassergoems, welche man im Spiel freischalten muss, um über größere Wasserpassagen zu kommen oder Luftgolems, mit denen man erst später auf größere Berge kommt, auf denen Truhen mit seltenen Materialen zu finden sind. Gibt mir doch bitte einen Grund, mich mit der Welt zu befassen und diese nach und nach zu entdecken und zu erforschen. Meine einzige Aufgabe besteht darin, Dörfer zu retten, zu denen ich sowieso keinen Bezug habe, da ich diese auch nicht selber gebaut habe. Die Welt ist nur eine beliebige Kulisse zum farmen von Materialien, was wirklich sehr schade ist. Wenngleich die Zielgruppe wahrscheinlich irgendwo zwischen 9 – 15 Jahren liegen dürfte und alleine das Franchise „Minecraft“ einige Gamer vom Kauf überzeugen dürfte, traut doch auch diesen jungen Leuten etwas mehr Tiefgang zu. Warum muss ein SpinOff nur halbgar sein?

Schreckensszenario

Doch kommen wir zur größten Schwäche, zumindest auf der Playstation 5: Der Technik. Und damit sind wir wieder bei meiner ersten Piglin Festung nach ca. 2 bis 3 Stunden. Grundsätzlich können diese Festungen euch je nach Schwierigkeitsgrad schon gut und gerne über 30 Minuten Zeitaufwand kosten. Die Festungen selbst machen eigentlich auch am meisten Spaß, da hier die eigentliche Herausforderung im Spiel liegt und irgendwann es eben nicht mehr reicht, einfach auf das Portal loszugehen. Diese werden ferner auch noch extra geschützt, jedoch möchte ich hier noch nicht zu viel verraten. Nachdem ich die erste Festung zerlegt habe, stellte sich bei mir auch zugleich ein befriedigendes Gefühl ein. Voller Motivation und Tatendrang gleich die nächste in Angriff zu nehmen, wurde meine Euphorie vom Spiel enorm gebremst. Nach einer kurzen Cutscene wurde ich im Portal der Schicksalsquelle, ein zentraler und sicherer Ort, quasi die Heimat der Hüter, wieder gespawnt. Soweit, so gut, dachte ich zumindest. Doch jedes Mal, wenn ich vom Portal hinabgesprungen oder gelaufen bin, wurde ich zu dieser Position zurückkatapultiert. Ein Game-Crash!

Beim Versuch das Spiel zu beenden, hat es sich dann endgültig verabschiedet, indem der folgende „wird gespeichert“ Bildschirm keine Reaktionen mehr von sich gab. Auch 10 Minuten später war keine Besserung in Sicht. Playstation-Taste gedrückt und zurück ins Menü, um das Spiel erst einmal zu beenden und dann gleich nochmal neu zu starten. Doch dann wollte nicht einmal das Spiel mehr laden! Erst ein herunterfahren der PlayStation 5 inklusive Stecker ziehen hat geholfen. Zumindest so weit, dass ich das Game wieder starten und mitten im Kampf der Piglins Festung erneut weitermachen durfte. Okay, vielleicht soll ich ja alle Gegner besiegen und nicht einfach nur das Portal zerstören – dachte ich. Jedoch ebenfalls ohne Erfolg! Wieder der gleiche Crash! An dieser Stelle habe ich angefangen, nach Workarounds zu suchen. „Lade das aktuelle Update für das Spiel“ (hatte ich), „spiel die aktuelle Firmware der PlayStation 5 auf“ (hatte ich), „mach einen Neustart“ (hatte ich), „ziehe den Stecker für 30 Sekunden“ (hatte ich) und zu guter Letzt (bevor nur noch der Kontakt mit dem Support übrig blieb), „deinstalliere das Spiel inklusive Savegame, lade es erneut herunter und beginne von vorne“. Und genau das tat ich dann auch und erwies sich letztendlich als einzigen Weg, im Spiel endlich weiterzukommen.

Nach über 6 Stunden und einem Spielfortschritt, welchen man direkt ohne weitere Umwege so auch in einer Stunde hätte bewerkstelligen können, war ich spätestens an dieser Stelle sichtlich genervt. Gefühlt habe ich 5 Stunden meines Lebens umsonst verloren, denn generell ist das Spiel technisch zumindest auf der PlayStation 5, was ich bisher gesehen habe, wirklich nicht beeindruckend. Fliegende Truhen, lange Ladezeiten von teilweise über einer Minute sind keine Seltenheit. Und nach jedem Spawnen lädt die Landschaft im Hintergrund noch Sekunden später nach. Hier fühle ich mich mehr auf einer PlayStation 4 als einer PlayStation 5 unterwegs.

Kleiner Lichtblick

Immerhin, die deutsche Sprachausgabe ist wirklich gelungen und auch der Umfang stimmt. Ihr könnt Mineccraft Legends sowohl alleine im Storymode, als auch kooperativ zocken. Hierfür müsst ihr jedoch ein Microsoft Konto besitzen und dürft so auch Crossplay Plattform übergreifend zusammen spielen. Im Versus Modus könnt ihr dann gegeneinander antreten, und zwar privat, mit Freuden als auch öffentlich gegen andere Spieler und Spielerinnen. Zudem warten regelmäßige Herausforderungen auf euch wie zum Beispiel das Überleben einer gewisse Anzahl an Wellen von Piglins . Am Ende winkt sogar eine Belohnung.

Die Spielzeit für die Hauptstory beläuft sich je nach Schwierigkeitsgrad und eigener Spielweise auf ca. 8 bis 10 Stunden. Für ein Spin-off mit all den anderen zusätzlichen Modi geht das vollkommen in Ordnung.

Pro & Kontra

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Pros
  • Gute deutschsprachige Synchronisation
  • Crossplay Funktion
  • Ordentlicher Umfang
  • Kämpfe gegen die Festungen sind abwechslungsreich

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Cons
  • Umgebung baut sich oft langsam auf
  • Lange Ladezeiten
  • einige nervige Bugs
  • Story ist belanglos / zu wenig Tiefgang
  • Kein lokaler Multiplayer

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Spiel Bewertung
Singleplayer
64
65
66
Multiplayer

FAZIT

Nach dieser regelrechten Achterbahnfahrt lässt sich am Ende nur eines wirklich sagen: Die grundsätzliche Idee von Minecraft Legends, ein jüngeres Publikum mithilfe der Marke „Minecraft“ an ein neues Genre heranzuführen und das Franchise breit am Markt zu positionieren, ist definitiv gut! Man merkt auch, dass die Entwickler stets bemüht waren, ein ordentliches Spiel zu schaffen, jedoch das Potenzial nie auch nur ansatzweise ausgeschöpft haben. In diesem Zustand lege ich euch ans Herz, auf Updates zu warten, um wirklich das komplette Potenzial ausschöpfen zu können.

- Von  Gerrit

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Mineccraft Legends REVIEW

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