Medienbericht: Xbox-Verkäufe in Europa am Boden; Großteil der Xbox-Spiele kommt auf andere Plattformen
Die Xbox und ihre Zukunft gibt auch weiterhin Rätsel auf. Zwar hat die Führungsebene immer wieder bekräftigt, man halte an der Strategie weitere Konsolen zu veröffentlichen fest und wolle das First-Party-Line-Up festigen. Gleichzeitig sendet man gemsichte Signale, weicht die Veröffentlichungspolitik der Eigenproduktionen auf und hält sich offen, auch weitere First-Party-Titel auf andere Plattformen zu veröffentlichen.
Ein sehr umfangreiches Statement zum Status quo der Xbox kommt nun von Chris Dring, seines Zeichens Chefredakteur von Gamesindustry.biz und Kenner der Branche. Im Rahmen der GDC hat sich Dring intensiv mit dem aktuellen Stand der Xbox-Sparte auseinandergesetzt – und kommt zu einem nachdenklichen Fazit. Demnach seien die Verkäufe der aktuellen Konsolengeneration von Microsoft in Europa am Boden. Dies habe Dring von Quellen erfahren, die aber wohl nicht direkt aus dem Microsoft-Umfeld stammen. Unterstreichen kann Dring die Aussagen aber mit öffentlich zugänglichen Verkaufscharts, die schon lange ein düsteres Bild für die Xbox-Sprte zeichnen. Europa ist eben vor allem PlayStation und Nintendo Gebiet. Das hat sich auch nach über 20 Jahren nicht geändert.
Durch die schwachen Verkäufe der Hardware, sehen viele Entwickler längst keinen Sinn mehr, für Xbox zu produzieren. Dring:
„Das große Unternehmen, das letztes Jahr ein großes Spiel herausgebracht hat, sagte, es wisse nicht, warum es sich die Mühe mache, es (Xbox, Anmerkung der Redaktion) zu unterstützen. Wir haben in einem früheren Podcast erwähnt, dass Einzelhändler erwägen oder damit begonnen haben, den Xbox-Bestand in ihren Regalen, Hardware und Spielen zu reduzieren … und jetzt sind die Drittanbieter am Start“
Xbox werde daher auch in Zukunft weiterhin Spiele auf andere Plattformen bringen, auch auf die PS5. Laut Dring werde wohl der überwiegende Teil der First-Party-Sparte über kurz oder lang auch auf der Konkurrenz spielbar sein.
Was aber bedeutet all das für die Zukunft der Xbox als Plattform? Dring hierzu:
„Ich denke Xbox steckt als Hardwarehersteller in echten Schwierigkeiten. Und das war für mich das Ergebnis der GDC, denn ich dachte immer, ich war immer davon überzeugt, dass es sich um das Game Pass-Ökosystemhandelt. Es hat eine gute Benutzeroberfläche, es hat einen guten Controller, wenn man Xbox-Spiele mag, ist es wohl die beste Art sie zu spielen. Ich dachte, es wäre in Ordnung, aber ich habe nicht wirklich berücksichtigt, dass einige Entwickler und Publisher einfach sagen könnten, ja, das tue ich nicht, welchen Sinn macht es? Und dann kann man es verlieren. Ich habe mir den Podcast von Michael Pachter angesehen und er hat darüber gesprochen, dass es um GamePass für Xbox geht, aber ich habe tatsächlich gehört, dass Microsoft GamePass weniger in den Fokus gerückt hat.“