Lords of the Fallen REVIEW

Harkyn ist ein Krimineller, ein Gezeichneter. Sein Gesicht ist übersät mit wirren Symbolen. Das sind die Sünden, die er begangen hat. Um sie zu begleichen, wird er auf eine Reise geschickt und soll mächtige Dämonenfürsten bezwingen, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Also macht sich Harkyn, zusammen mit seinem Begleiter Kaslo, auf den Weg. Ihre Reise führt die beiden Abenteurer in ein Kloster, wo sie Antanas finden sollen. Wer Antanas, Kaslo oder der Hauptcharakter Harkyn eigentlich sind oder wo sie herkommen, wird leider nicht ausführlich genug erklärt. Und warum wir ausgerechnet Antanas suchen ist auch nicht wirklich klar. Dadurch bleibt aber immer die Neugierde gewahrt, doch noch Details in Erfahrung zu bringen.

Die Story von Lords of the Fallen wird anhand kleiner Dialoge und Schriftrollen erklärt, die in der Spielwelt verteilt sind. Diese lassen sich bequem nebenher einsammeln. Wirklich fesselnd und spannend erzählt ist die Geschichte jedoch nicht und rückt schon bald in den Hintergrund.

Harkyn der Bezwinger

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Der Hauptfokus fällt somit auf das Gameplay. Insbesondere Dark Souls Fans dürfen sich freuen, denn Lords of the Fallen spielt sich sehr ähnlich wie der Konkurrent, was man schnell vom Spielgefühl und der Steuerung her merkt. Das Spiel als direkten Abklatsch zu bezeichnen, wäre aber etwas übertrieben, trotzdem haben die beiden Titel eine Menge gemeinsam. Lords of the Fallen fühlt sich jedoch um einiges „westlicher“ an. Nur was macht dieses Spiel nun anders als Dark Souls? Der Schwierigkeitsgrad ist geringer und das gesamte Spiel empfinde ich als wesentlich zugänglicher und einsteigerfreundlicher an.

Zu Beginn dürft ihr euch für eine von drei Klassen, sowie eine von drei Magierichtungen entscheiden. Insgesamt sind also neun verschiedene Kombinationen möglich, die sich in ihrer Spielweise und Balance stark unterscheiden. Der klassische Krieger kann beispielsweise viel einstecken und austeilen, bewegt sich aber äußerst langsam, wohingegen der Schurke wenig aushält, dafür aber sehr wendig ist. Am leichtesten zu spielen sollte der Krieger sein, gefolgt vom Kleriker (Magierklasse) und die schwierigste Klasse stellt der Schurke dar. Natürlich bleibt dies aber immer die eigene Empfindung und kann je nach eigenem Können variieren.

Nach dem Auswahlverfahren geht es ins Abenteuer, bei dem ein ordentlicher Schutz unabdingbar ist. Passende Ausrüstungsgegenstände findet ihr in Lords of the Fallen wirklich genug. So gut wie in jedem Raum steht eine Truhe oder ein Monster, das nach dem Bezwingen etwas Schönes fallen lässt. Die gesammelte Beute könnt ihr das gesamte Spiel über mit euch herumtragen und nach Belieben wechseln. Harkyn hat also ein unendliches Inventar, kann aber natürlich immer nur einen Ausrüstungsgegenstand pro Typ tragen. Sehr praktisch, immer sein gesamtes Waffenarsenal bei sich zu tragen. Und genau das macht das Spiel auch aus, denn neben den vielen sammelbaren Ausrüstungsgegenständen, greift ebenso die Jagd nach wertvollen Erfahrungspunkten. Was in Dark Souls die Seelen waren, sind hier nun die Erfahrungspunkte. Beim Ableben werden diese auch, wie schon beim großen Konkurrenten, am Ort des Todes zurückgelassen und müssen innerhalb einer gewissen Zeit wieder eingesammelt werden, andernfalls verschwinden sie ins Nichts.

Verstecke und Geheimnisse

Es macht wirklich großen Spaß die Spielwelt von Lords of the Fallen zu erkunden und die vielen Verstecke und Geheimnisse aufzuspüren. Hinter jeder Ecke könnte das nächste tolle Schwert oder noch leichtere Stiefel versteckt sein. Die größte Beute lassen jedoch die ganz schön knackigen Bossgegner fallen. Um diese bezwingen zu können, benötigt ihr erst mal eine vernünftige Grundausrüstung und die befindet sich unter anderem in den versteckten Kisten. Habt ihr endlich genug Power, um es mit einem Dämonenlord aufzunehmen und schafft es, ihn zu bezwingen, lässt er nicht nur wertvolle Ausrüstung fallen, sondern öffnet auch ein Tor in die Schattenwelt. Dieses Tor muss aber erst aufgespürt werden. Seid ihr auch dabei erfolgreich, wartet hinter dem Tor meist ein Trupp Feinde und weitere Gegenstände, die euer Inventar heranwachsen lassen. Harkyn wird zum Ende des Spiels zu einem richtigen Messi. Nimm, was du kriegen kannst und gib nichts wieder her. Falsches Universum, aber richtiger Spruch.

Sollte eure Waffe oder Rüstung einen freien Slot besitzen, kann dieser mit einer Rune bestückt werden. Das macht euer Item noch stärker und zudem um einiges wertvoller. Um davon aber Gebrauch zu machen, müsst ihr eure Runen vorab noch beim Schmied brechen. Ist dies getan, könnt ihr die Rune in den gewünschten Gegenstand platzieren und die Individualität der jeweiligen Waffe oder Rüstung steigern.

Ganz so schwer wie der eine oder andere unter euch vielleicht denkt, ist der Weg dann doch nicht. Abgesehen von den Bossen, die ihr am laufenden Band erledigen müsst, könnt ihr jederzeit zurück zu einem Speicherkristall, um euren Spielstand zu sichern und euren Vorrat an Tränken wieder aufzufüllen. Dabei respawnen nicht einmal die bereits niedergestreckten Monster, was euch zwischendurch immer mal wieder eine gemütliche Pause gewährt. Je mehr Feinde ihr zudem tötet, ohne dabei ins Gras zu beißen, desto höher steigt euer Erfahrungspunkte-Multiplikator. Dieses Feature bietet Lords of the Fallen, als kleinen Anreiz, seine Erfahrungspunkte nicht sofort auszugeben, sondern zu sparen. Passt aber auf, solltet ihr sterben oder Punkte in Skillpunkte investieren, wird der Multiplikator zurückgesetzt.

Wenn ihr an Dark Souls verzweifelt und euch das Spiel einfach zu bockig war, ist Lords of the Fallen mit Sicherheit der passende Einstieg in die „Szene“. Für Dark Souls Veteranen wird der Schwierigkeitsgrad leider zu gering ausfallen, dafür wäre ein Hardcore-Modus angebracht, der momentan leider nicht enthalten ist, aber vielleicht ja mit einem Update nachgereicht wird. Für alle, die schon einen Durchgang gemeistert haben, gibt es NewGame+. Dabei dürft ihr euren hochgezüchteten Harkyn behalten und mit einer zusätzlichen Zauberklasse neu starten. Natürlich ist nun auch der Feind stärker.

Technik

Lords of the Fallen macht einen guten, technischen Gesamteindruck. Verstecken muss sich das Spiel auf keinen Fall. In diesem Punkt ist Lords of the Fallen Dark Souls um einiges voraus, denn es sieht um Welten besser aus. Die Spielwelt ist scharf detailliert, die düstere Umgebung kommt perfekt zur Geltung und die Charaktermodelle sind sehr überzeugend. Hier hat Deck 13 ganze Arbeit geleistet. Der deutsche Spieleentwickler verwendet bei diesem Titel die hauseigene FLEDGE-Engine. Damit läuft die Jagd nach den Lords ziemlich gut. Das Spiel sieht Hammer aus und ist zeitgleich, für Next-Gen Verhältnisse, ressourcensparend. Mit einem guten Mittelklasse- bis schwächeren HighEnd-Rechner, könnt ihr euch schon mit maximalen Details ins Gefecht stürzen.

Die Bewegungen wirken teilweise etwas steif, aber ansonsten ist das Gerüst hinter Lords of the Fallen absolut konkurrenzfähig. Hoffentlich verwenden die Entwickler diese Engine in etwas verbesserter Form auch für zukünftige Projekte. Denn während unseres Tests stürzte Lords of the Fallen insgesamt dreimal ab. Für ein neues Spiel, mit einer neuen Engine, aber eigentlich ein guter Wert. Deck 13 hat inzwischen ein Update veröffentlicht, welches die Performance steigern und Abstürze vermeiden soll.

Neben der guten Grafik stimmt auch der Sound des Spiels. Ausweichmanöver und Waffen klingen beim Aufeinanderprallen wuchtig. Der Soundtrack fügt sich gut ins Spielgeschehen ein.

Controller-Profile sind auch hier wieder mit an Bord. Ob Xbox One oder Xbox 360, macht hierbei keinen Unterschied. Wer noch nie einen Xbox One Controller in der Hand hatte, schaut dumm aus der Wäsche, denn das Spiel erkennt nämlich den der Xbox 360- als One Controller. Start und Back sehen bei diesem anders aus und so passt die Anzeige am Bildschirm nicht zur eigentlichen Hardware. Dies ist nicht schlimm, denn der Spieler von heute gewöhnt sich schnell daran. Weitere Controller werden selbstverständlich auch unterstützt und können nach Belieben an das Rollenspiel angepasst werden.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
80
80
Okay
-
Multiplayer

FAZIT

Lords of the Fallen ist ein guter Einstieg für all jene, denen Dark Souls zu schwer ist. Die Spielmechaniken sind nahezu gleich, aber der Schwierigkeitsgrad viel geringer. Eingefleischten Souls Spielern wird dieses Abenteuer zu einfach sein. Ansonsten besitzt Lords of the Fallen alles, was ein gutes Rollenspiel braucht. Die Grafik ist sehr schön, der Sound passend und das Gameplay macht Spaß. Die Story ist leider etwas mau und die Balance der einzelnen Klassen könnte besser sein. Ein Hardcore-Modus wäre angebracht und es wäre toll, wenn die Entwickler diesen nachreichen würden. Ansonsten gibt es ein wirklich gutes Stück Software für XBox One, PlayStation 4 oder dem PC.

- Von  Fabian

Playstation 4
Xbox One
MS Windows

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