LocoRoco Remastered REVIEW
Nachdem Sony im April bereits die erste Episode von PaRappa The Rapper in einem liebevollen HD-Remaster neu veröffentlicht hat, folgt mit LocoRoco Remastered nun eine weitere Perle vergangener Tage. Im Gegensatz zum rappenden Hund PaRappa dürften die putzigen LocoRoco’s aber weitaus weniger bekannt sein, kein Wunder, tummelte sich ihr originales Abenteuer doch 2006 auf der im Westen nie wirklich in Fahrt gekommenen PSP. Für viele Spieler gilt das von Tsutomu Kouno erdachte Spiel als absolutes Meisterwerk und einer der stärksten Titel für Sony´s ersten Handheld. Höchste Zeit also, das dieses knuddelige Kleinod endlich die Aufmerksamkeit erhält, die es verdient
So hat ein Remaster auszusehen
Sony hat sich auch beim Remaster von LocoRoco wieder enorm viel Mühe gegeben und dieses wunderbar für die PS4 optimiert.
Erneut legt Sony mit LocoRoco Remastered eine Neuauflage vor, welche die mittlerweile inflationär genutzte Bezeichnung Remastered wirklich verdient. Das Spiel wurde für das HD-Zeitalter fit gemacht und erstrahlt in einer fantastischen Qualität mit hoch aufgelösten Grafiken und butterweicher Framerate. Besitzer einer PlayStation 4 Pro dürfen sich gar über eine native 4K-Auflösung freuen – so, und nicht anders, hat ein Remaster auszusehen! Davon einmal ganz abgesehen hat der charmante Grafikstil die Zeit gut überstanden und wirkt selbst 11 Jahre später noch erfrischend und unverbraucht. Die mit knalligen Farben kreierte Welt, das putzige Design der LocoRoco´s und ihrer Widersacher und die mit viel Ideenreichtum gestalteten Level erzeugen beim Spielen eine unbeschwerte Freude, wie es nur wenige Spiele schaffen.
Auch die Soundkulisse und Musik wurde generalüberholt und für die aktuelle Hardware angepasst. Und was ist das Bitteschön für ein fantastischer Soundtrack, der da aus den Lautsprechern meines Fernsehers dudelt? Den Soundtrack zu beschreiben ist schwer, der oft herangezogene Vergleich, die in verschiedenen Sprachen gesungenen Songs klingen wie in einem Kindergarten aufgenommen, passt wohl am besten. Das mag nun vielleicht kindisch klingen, doch seid euch gewiss: habt ihr die Musik von LocoRoco einmal gehört, dann erweicht sie euer Herz und schenkt euch selbst an regnerischen Tagen ein Lächeln. Wenn nicht, dann habt ihr kein Herz. Punkt!
L1, R1 & O – mehr braucht es nicht
Das Spielprinzip ist einfach, die Steuerung ebenso. Viele versteckte Orte und Geheimnisse locken zur Erkundung.
Die Rahmenhandlung ist derweil schnell erklärt: der Heimatplanet der LocoRoco´s wird von den fiesen Moja´s attackiert. Das sind kleine, schwarze Wesen, die über dem Boden schweben und mit ihren Tentakeln nach den friedsamen LocoRoco´s packen, um diese zu verschlingen. Das können wir natürlich nicht so stehen lassen und machen uns daran die Welt unserer kleinen Helden wieder zu einem sicheren und fröhlichen Ort zu machen.
Das Spielprinzip von LocoRoco ist dabei so einfach wie genial. Ihr kippt mit der L1- und R1-Taste den Bildschirm und lasst die runden LocoRoco´s so durch die Level kugeln. Haltet ihr beide Schultertasten kurz gedrückt, so könnt ihr außerdem springen und so über kleine Hindernisse hinweg hopsen. Das Ziel jedes Abschnitt ist es von Punkt A nach Punkt B zu gelangen. Besondere Zielvorgaben gibt es nicht, auch existiert keine Zeitvorgabe, die euch Druck macht. Es reicht also vollkommen aus bis ans Ende des Level zu gelangen, um diesen erfolgreich abzuschließen.
Auf dem Weg dorthin müsst ihr aber diverse Hindernisse überbrücken und kleinere, aber in der Regel sehr einfach gestaltete Geschicklichkeitseinlagen lösen. Die ebenfalls sich in den Level tummelnden Moja´s könnt ihr in der Regel ignorieren, müsst aber aufpassen, das sie euch nicht zu packen bekommen und an eurem LocoRoco nagen. Mit einem beherzten Sprung auf den Kopf der Mojo´s, sind diese Geschichte.
An manchen Stellen wird euer LocoRoco zu dick sein, um durch die engen Passagen rollen zu können. Hier müsst ihr kurz die O-Taste drücken, um euren Helden in seine Einzelteile (viele kleine LocoRoco´s) zu teilen. Habt ihr die zu überwindende Stelle gemeistert, haltet ihr die O-Taste länger gedrückt um den LocoRoco auf seine ursprüngliche Größe zurückwachsen zu lassen.
Sammeltrieb
Neben dem eigentlichen Hauptspiel locken noch drei kleine Minispiele und der Häuserbau.
Um einen LocoRoco überhaupt auf eine stattliche Größe anwachsen lassen zu können, müsst ihr die in den fantasievoll gestalteten Welten platzierten Fruchtbäume ausfindig machen und deren Obst mampfen. Insgesamt könnt ihr auf diese Weise bis zu 20 LocoRoco´s vereinen, was angesichts der oftmals in schwer zugänglichen Arealen versteckten Fruchtbäume nicht immer ganz einfach ist und den Entdeckertrieb fordert.
Wer fleißig auf Erkundung geht, der findet außerdem diverse Stellen an denen die LocoRoco´s ein kleines Liedchen trällern können und als Dank neue Bestandteile zum Häuserbau erhalten. Diese erhält man auch wenn man die schwarzen Mui Muis findet, die sich ebenfalls in der Spielwelt verstecken. Mit dem Baumaterial kann man den LocoRoco´s ein Zuhause errichten. Die ebenfalls sammelbaren pinken Fliegen fungieren hingegen als Währung, die man in den drei freischaltbaren Minispielen einsetzen kann. Die Minispiele und der Häuserbau sind vom eigentlichen Hauptspiel losgelöst und nicht sehr viel mehr, als ein nettes Extra.
Spiel Bewertung
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