Kokoro Connect Vol. 2 REZENSION
Nachdem ich vor einigen Tagen bereits meine Meinung zu der ersten Volume von Kokoro Connect aus dem Hause Kazé veröffentlicht habe, soll es heute mit meiner Besprechung der Volume 2 weitergehen. Diese umfasst die Episoden 7-13 und führt die Geschichte um die fünf Mitglieder des Kulturklubs fort, die auf neue Herausforderungen stoßen.
Außer Kontrolle
Die Nerven bei Taichi, Iori, Himeko, Yoshifumi und Yui liegen blank. Nachdem der Schock um den drohenden Tod von Iori überwunden ist und es dem Mädchen wieder gut geht, dachten die Freunde eigentlich, der Spuk um den Körpertausch sei vorbei. Doch da haben sie die Rechnung ohne „Herzsame“ gemacht. Das seltsame Wesen, welches wie gehabt vor allem im Körper von Lehrer Gotou in Erscheinung tritt, hat nach wie vor großes Interesse an dem Verhalten der Mitglieder des Kulturforschungsklubs. Nun lässt er aber nicht mehr die Körper der Fünf untereinander tauschen, sondern sorgt dafür, dass sie ihre wahren Gedanken und Emotionen stärker verbalisieren. Kummer, Scharm oder auch Neid, der zuvor ungesagt geblieben ist, wird nun laut ausgesprochen. Das stellt die Gruppe vor einer neuen Zerreißprobe.
Gleichzeitig eröffnet sich für die Teenager aber erneut die Chance zu erkennen, was sie eigentlich wirklich wollen. So sehr die neue „Fähigkeit“ sie anfangs auch belastet, so sehr erkennen sie auch, dass Freundschaft eben auch bedeutet Geheimnisse und Gedanken miteinander zuteilen. Gerade belastende Gefühle, die bisher mit sich selbst ausgemacht wurden, können gelöst werden, wenn über sie gesprochen wird.
Unpassend
Das ist für die Protagonisten natürlich alles leichter gesagt als getan. Im Vergleich zu den ersten sechs Episoden der Volume 1, ist die Tonalität der Folgen 7-13 von Volume 2 wesentlich düsterer. Auch der Humor wurde deutlich zurückgeschraubt, was der Glaubwürdigkeit der Geschichte gut tut. Ein Problem habe ich allerdings mit einer Folge, in der die sexuellen Anspielungen schlicht unpassend wirken. Yui, die in der Vergangenheit ein Trauma aufgrund eines versuchten sexuellen Übergriffs erfahren hat, leidet nach wie vor unter den Erlebnissen. Obwohl Yui in besagter Szene am Boden zerstört ist, hält dies Yoshifumi nicht davon ab, ihr seine pubertären Gedanken kundzutun und sie in ein Love Hotel einzuladen. Nun kann man natürlich argumentieren, dass die Teenager zu diesem Zeitpunkt noch unter dem Einfluss von „Herzsame“ stehen und ihre innersten Gedanken ohne einen Filter nach außen tragen. Allerdings versagt der Anime und seine Macher hier, das Thema mit dem gebührenden Feingefühl zu adressieren. In der ersten Volume gab es zwar ähnliche Momente, allerdings hat man hier noch besser die Kurve bekommen.
Die Blu-ray
Was ich zur Blu-ray und ihrer Qualitäten in der Review zu ersten Volume gesagt habe, lässt sich 1:1 auf die Volume 2 übertragen. Nach wie vor zeichnet sich für die Umsetzung des ursprünglich als Light Novel erschienenen Stoffes das Studio SILVER LINK (u.a. Wise Man’s Grandchild, Strike the Blood) verantwortlich, Shin Oonuma (u.a. Anne Happy, A Chivalry of A Failed Knight) war erneut der Regisseur. Die Qualität der Animationen ist erneut auf einem guten Mittelmaß unterwegs. Das Hauptaugenmerk lag eindeutig auf den Hauptfiguren, die detailliert animiert sind. Relevante Szenen innerhalb der Story werden nach wie vor hübsch in Szene gesetzt, dazwischen finden sich aber auch wieder viele Szenen mit weniger Aufwand.
Die Bildqualität ist nach wie vor gut, dass gleiche gilt für den Sound. Nach wie vor hat man die Auswahl zwischen der originalen japanischen Tonspur sowie der deutschen Lokalisation. Wie schon in der Kritik zu Volume 1 ausgeführt, sagt mir die lokalisierte Fassung sehr zu, weshalb ich der Synchronfassung treu geblieben bin.
Die Extras sind wie gehabt bescheiden. Das Opening und Ending ist nicht mehr als separater Menüpunkt zu finden, dafür gibt es Trailer zu anderen Serien von Kazé. Die Disc selber befindet sich in einem gewohnt hochwertigen Digipack inklusive Schuber, zwei Artcards und ein Booklet runden das Gesamtbild stimmig ab.
Adrian sagt
Auch mit den Folgen 7-13 der Volume 2 bleibt Kokoro Connect eine spannende Serie, die sich für alle Fans von Slice-of-Life Dramen lohnt. Im Vergleich zum Auftakt, gestaltet sich der Verlauf der Geschichte deutlich düsterer und der Fokus verlagert sich verstärkt auf die Beziehung der Figuren untereinander. Abgesehen von der in meiner Kritik angesprochenen und angesichts der traumatischen Erfahrungen einer Figur schlicht unangemessenen Ausarbeitung der Szene, hatte ich erneut meinen Spaß und bin gespannt, auf welcher Note der Anime mit der dritten und finalen Volume sein Ende finden wird.