Kirby Mass Attack REVIEW
Was ist besser als ein Kirby? Zehn Kirbys! Leider ist der Zustand, in dem sich unser kleiner pummeliger Freund befindet, alles andere als freiwillig. Doch alles der Reihe nach. Die Geschichte von Kirby Mass Attack beginnt mit einem kleinen Spaziergang, bei dem Kirby den Süden des Planeten Pop erkundet. Sein friedlicher Ausflug wird gestört, als plötzlich dunkle Wolken am Himmel aufziehen und ein finsterer Unhold namens Nekrodeus herabsteigt. Im Schlepptau hat er seine Schädi-Bande, mit der er versucht, den Planeten Pop in Dunkelheit zu hüllen.
Noch bevor der knochige Unhold seine Schergen losschickt, setzt er seine böse Magie ein, um Kirby außer Gefecht zu setzen. Mit seinem Zauberstab spaltet Nekrodeus den kleinen kugelrunden Kerl in zehn Teile seiner selbst. Was nun wie ein Vorteil scheint, ist aber ein Nachteil, denn jeder dieser zehn kleinen Kirbys hat nur noch einen Bruchteil seiner ursprünglichen Kräfte. Für Nekrodeus ist es nun ein Leichtes, die geschwächten Kirbys zu besiegen, doch bevor auch der letzte kleine Held dem Untergang geweiht ist, rettet ihn ein Stern aus den Klauen des bösen Zauberers.
Der verbliebene Kirby hat nun nicht nur das Ziel, den Planeten Pop zu retten, sondern auch seine ursprüngliche Gestalt wiederzuerlangen. Also macht er sich auf die Suche nach Nekrodeus, um ihm seinen Zauberstab zu entreißen und den böswilligen Zauber rückgängig zu machen.
Ein Kirby ist nicht genug
Mit einem einsamen und geschwächten Kirby beginnt ihr euer neues Abenteuer auf dem fremden Planeten. Fähigkeiten wie das Einsaugen von Gegnern, das damit verbundene Aneignen fremder Fähigkeiten wie auch auf seine Flugkünste müsst ihr leider verzichten. So lauft und springt ihr durch den ersten Level und trefft schon bald auf Gegner, die allerdings lieber vor euch flüchtet. Natürlich nehmt ihr sofort die Verfolgung auf und findet nebenbei leckere Früchte, die ihr essen könnt.
Doch wie aus anderen Teilen bekannt, füllt sich hier nicht eure Lebensenergie wieder auf, nein, der Effekt ist ein ganz anderer. Sobald ihr 100 Früchte gegessen habt, bekommt Kirby ein weiteres Ebenbild als Mitstreiter. Das Ganze lässt sich auf bis zu zehn Kirbys gleichzeitig steigern, die dann als Team agieren und alle eure Befehle ausführen. Der erste Gedanke ist, dass es ewig dauert, bis ihr jeweils 100 Früchte gesammelt habt, aber dem ist nicht so, denn die Früchte haben einen unterschiedlichen Wert. Für eine Tomate bekommt ihr beispielsweise einen Punkt, für eine Bananenstaude schon zehn Punkte und wenn ihr sogar eine Maxi-Tomate sammelt, steigt eure Leiter direkt auf 100 Punkte. Den Fortschritt der gesammelten Früchte könnt ihr im Übrigen auf dem oberen Bildschirm sehen, auf dem auch andere wichtige Informationen ihren Platz finden.
Je mehr Kirbys ihr in eurem Team habt, desto einfacher und schneller sind eure Gegner zu besiegen. Dazu tippt ihr sie einfach mit dem Touchpen auf dem Touchscreen an und schon stürmen die zur Verfügung stehenden kugeligen Mitstreiter auf den Gegner zu und zertrümmern ihn. Auch Barrieren lassen sich mit mehreren Kirbys im Schlepptau schneller beseitigen.
Teamwork und Rätsel
Wenngleich in vielen anderen Abschnitten ist Teamwork eine wichtige Voraussetzung, denn ihr werdet auf einige Rätsel stoßen, für die ihr eine Mindestanzahl an rosafarbenen Helfern benötigt. So lassen sich manche Schalter nur mit acht oder gar allen zehn Kirbys betätigen. Das gleiche Prinzip gilt aber auch für die einzelnen Level, in denen eine bestimmte Gruppenstärke erforderlich ist. Diese Vorgabe hat aber sicherlich noch einen anderen wichtigen Hintergrund, denn mit dem Erreichen der höheren Level warten auch schon die ersten Endbosse auf euch, für die ihr ein paar Kirbys mehr dabei haben solltet. Außerdem erfordern die durchaus gelungenen und abwechslungsreichen Kämpfe ein schnelles und gutes Reaktionsvermögen.
Doch auch die beste Taktik und das schnellste Reaktionsvermögen reichen manchmal nicht aus, um einen Gegner zu treffen. Bei einem Treffer durch ein bösartiges Objekt oder feindliches Gesindel verfärbt sich der getroffene Protagonist bläulich. Ein weiterer Treffer auf den ohnehin schon geschwächten Kirby verwandelt ihn sogar in einen Geist, was aber nicht bedeutet, dass eure Gruppe sofort schrumpft. Denn ihr könnt den verwundeten Kirby noch vor dem endgültigen Exitus retten. Dazu schnippt ihr die anderen Helfer in Richtung des davonfliegenden Geistes und holt ihn zurück. Zwar ist der gerettete Kirby immer noch bläulich verfärbt, dafür habt ihr aber keine Verluste zu beklagen. Sollten nämlich alle Kirbys gleichzeitig einem Gegner zum Opfer fallen, erscheint ein großes Game Over auf dem Bildschirm. Zum Glück gibt es aber in jedem Level so genannte Erholungsringe. Sofern ihr die angeschlagenen Kirbys durch diese Ringe springen lasst, erholen sie sich wieder und nehmen ihre natürliche rosa Farbe an. Solltet ihr dennoch mehrmals in einem Level scheitern, stellt euch Kirby Mass Attack ein nützliches Item zur Verfügung – auch hier greift also das Hilfesystem, das Nintendo mittlerweile gerne einbaut.
Kirby der Schatzjäger
Obwohl die Kirbys nicht mehr fliegen können, ist es immer noch möglich, höhere Plattformen zu erreichen. Die Steuerung erfolgt wie bei allen anderen Kommandos über den Touchscreen des Nintendo DS (3DS), indem ihr den Touchpen auf die Kirbys haltet. Der Stern, euer heimlicher Begleiter, hält nun alle Kirbys fest. Nun könnt ihr für eure Helden eine Route zeichnen, der der Stern folgen soll – und mit ihm die Kirbys.
Wie praktisch diese Möglichkeit in Kirby Mass Attack ist, werdet ihr spätestens dann merken, wenn ihr auf Münzjagd geht. Denn in den Levels der ersten vier Welten sind jeweils fünf Goldmünzen versteckt, die nicht immer gleich zu finden sind. Man könnte meinen, dass diese Münzen unwichtig sind, aber nachdem ihr die ersten vier Welten erfolgreich befriedet habt, erscheint eine dunkle Wolke, in der sich eine weitere Welt verbirgt und um diese Welt zu betreten, benötigt ihr ALLE Regenbogenmünzen. Das bedeutet für euch, dass ihr euch den ungeliebten Level mehrfach stellen müsst, sofern ihr nicht schon im Besitz dieser besonderen Münzen seid.
Ein weiterer netter Nebeneffekt ist, dass je nach Anzahl der gesammelten Goldmünzen Bonusspiele freigeschaltet werden. So gibt es zum Beispiel einen Flipper, bei dem Kirby die Kugel ist. Die Idee ist zwar nicht neu, wer sich noch an Kirby’s Pinball Land erinnern kann, aber die Umsetzung ist perfekt und ein echter Freizeitkiller.
Außerdem warten in einigen Levels geheimnisvolle Schlüssel auf euch. Findet ihr einen dieser Schädelschlüssel und nehmt ihn an euch, werdet ihr an einen geheimnisvollen Ort katapultiert. Dort warten schon die Schergen von Nekrodeus mit einer Schatztruhe auf euch. Also schnippst ihr schnell alle verfügbaren Kirbys auf die Schädli-Bande, um euch die Truhe zu holen und den Schatz darin zu bergen.
Technik
Wie bereits erwähnt, steuert man in Kirby Mass Attack das ganze Team über den Touchscreen des Nintendo DS. Ihr tippt ein Objekt an und die ganze Kirby-Schar rennt dorthin. Das funktioniert hervorragend und gibt selten Anlass zu Frustmomenten. Durch einfaches Antippen des Bildschirms entkommt ihr mühelos einigen Naturgewalten wie Sandstürmen oder Meteoritenschauern. Tippt man mit dem Touchpen zweimal auf einen Punkt, erhöhen die knuddeligen Protagonisten zudem ihre Geschwindigkeit. Das heißt zusammenfassend, die Steuerung ist durchaus gelungen und schnell verinnerlicht. Lange Eingewöhnungszeiten bedarf es nicht.
Das ganze Szenario spielt sich in einer Kirby-typischen, kunterbunten Welt ab, die mit vielen einfallsreichen Ideen aufwartet. Die Leveldesigns lassen auch bei mehrmaligem Durchspielen immer wieder Neues entdecken. Die bekannten Sounds wurden optimal aufgefrischt und lassen das Spiel im Vergleich zu anderen Teilen authentisch wirken. Hinzu kommen die beliebten Gegner wie König Dedede oder der Baum Wispy.
Dennoch ist Vorsicht geboten, denn der Schwierigkeitsgrad wurde verschärft! Wer sich an allzu leichte Levels gewöhnt hat, wird sein blaues Wunder erleben. Jene aber, die sich tapfer durch die fünf Welten gekämpft haben, bekommt nach einer Spielzeit von ca. 15 Stunden eine kleine und sehr interessante Statistik geboten – mehr möchte ich aber nicht verraten.
Pro & Kontra
- Tolle Technik und Leveldesign
- Viel Abwechslung
- Lange Spielzeit und Wiederspielwert
- Kein Multiplayer