Homefront: The Revolution REVIEW

Am 20. Mai erschien mit Homefront: The Revolution ein neuer Ego-Shooter für PlayStation 4, Xbox One und PC. Der Titel verrät es bereits: Es geht an die eigene Front im Jahre 2029, an eine Revolution, an die Zurückeroberung Amerikas. Dies macht das Spiel insofern schon einmal besonders, kämpft man doch relativ selten im eigenen Land in anderen Spielen und ist in der„Verliererposition“. Ob das Spiel der Dambuster Studios darüber hinaus noch mehr zu bieten hat, erfahrt ihr im Test der XBox One-Version.

 

Story

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Die Story und die Spielwelt sind die größeren Stärken des Spiels. Nordkorea hat in der Vergangenheit die USA mit Waffensystemen und allem möglichen technischen Gadgets versorgt und in die Abhängigkeit getrieben. Soweit alles gut, sind es eben gute Systeme (siehe Apple J). Doch auf einen Schlag haben die Nordkoreaner, hier Norks genannt, über eine Hintertür sämtliche Gerät und Waffen ausgeschaltet und die USA erobert und die Zivilisation unterjocht. Es herrscht ein Kriegsstaat in dem die Bewohner geradezu wie Vieh eingepfercht und wenn sie aufmucken kurzerhand erschossen werden.

Der Held des Spiels, Ethan Brady, schließt sich zu Beginn dem Guerilla-Kampf in Philadelphia gegen die Unterdrücker an, um darüber siegreich aus der aussichtslosen Situation zu gelangen. Es gilt „eine Revolution“ zu entfachen, die Bevölkerung für sich zu gewinnen und mit deren Unterstützung zurückzuschlagen. Weiterhin ist es mit die Hauptaufgabe Benjamin Walker, der Protagonist des ersten Homefront-Spiels, zu befreien.

 

Setting 

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Um es direkt vorwegzunehmen: Die Atmosphäre ist die große Stärke des Spiels. Schonungslos wird in der Eingangssequenz gezeigt, was es heißt sich gegen die Führung zu stellen – das heißt wer nicht gehorcht, wird einfach mit einem Hammer brutal getötet oder erschossen. Dies wird ziemlich explizit gezeigt und lässt einen ziemlich verdutzt reinschauen – brutal und schonungslos, aber gut gemacht!

Die depressive und beklemmende Atmosphäre zieht sich durch das ganze Spiel. Man stelle sich Blade Runner in einer kaputten und zerbombten Zivilisation, Dauerregen und jegliche denkbare Dystopie in einem Polizeistaat vor, der von Dronen und patrollierenden Soldaten überwacht wird. Gerade im Dunkeln schafft es das Spiel eine klasse Atmosphäre zu erschaffen. Dies liegt auch daran, dass in der Nacht die Grafik von besserer Qualität als tagsüber ist. Stimmungsvolle Lichteffekte durch brennende Tonnen oder Neonschilder tun ihr Übriges.

Die ständige Präsenz der Besatzer, wäre ihre KI nicht so dämlich, würde ebenfalls eine noch dichtere Atmosphäre schaffen. Allerdings muss man mit stupide herumstehenden Soldaten vorlieb nehmen, die trotzdem dafür sorgen, dass man, wie ein Guerilla-Kämpfer eben, stets versteckt agieren muss um nicht über den Haufen geschossen zu werden.

 

Gameplay 

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Tunnelsysteme und versteckte Wege gehören genauso zum Gameplay, wie erwähntes vorsichtiges agieren und der hinterhältige Angriff mit zum Beispiel Fallen und anderen selbst gebauten Gadgets. Man kann sich das Gameplay und die Spielwelt recht gut wie bei Far Cry vorstellen: eine große Open World (die aber irgendwie sehr begrenzt erscheint), in der es gilt den Hauptmissionen zu folgen (zum Beispiel Sprengsätze besorgen), oder auch kleinere Nebenaufgaben (ganz klassisch vom Reißbrett, damit es auch bloß die Besatzer lesen können) zu erledigen um damit die Sympathie der Zivilisation zu erhalten. Die Spielwelt ist dabei in die verbotenen roten Zonen aufgeteilt, in denen man einfach erschossen wird, da die Bevölkerung dort nichts zu suchen hat, sowie die gelben Zonen, in denen es sich glücklich und unterjocht leben lässt. Grüne Zonen gibt es auch, dies sind wichtige Orte der Besatzungsmacht.

Als Belohnung für Missionen winkt Geld, welches man für bessere Waffen und Kleidung ausgeben kann. Zudem findet man überall Bauteile und Wertgegenstände wie beispielsweise Computerteile oder Batterien, mit denen sich Sachen verbessern und bauen lassen können, zum Beispiel Molotow-Cocktails oder ein zusätzlicher Handgriff für das MG. Die Wertgegenstände geben zusätzlich Zaster. Das Mod-System ist ein recht netter Motivator im Spiel, aber nicht wirklich etwas Neues. An sich ebenfalls spaßig, aber miserabel zu bedienen sind Motorräder, mit denen man sich schneller fortbewegen kann. Warum die in einer kaputten total unterjochten Welt überall rumstehen bleibt aber fraglich…

Ebenfalls bekannt aus manch anderen Genre-Vertretern ist beispielsweise das Erobern von Außenposten, was einem Reisepunkte und Waffenschränke beschert. Sammelobjekte lassen sich ebenfalls finden.

Mit diversen Gadgets, wie Hacker-Tools und fernlenkbaren Autobomben, lässt sich allerhand Schabernack anstellen. Dies grenzt das Spiel positiv von manch stupidem Shooter ab, macht aber irgendwie auch nicht 100 % Spaß da einfach zu viele Designfehler und technische Probleme das Gesamtspiel trüben.

 

Logik 

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Das Problem bei allen bereits positiv erwähnten Dingen ist die Logik. Alles wirkt irgendwie aufgesetzt. Bestes Beispiel: Man agiert versteckt im Untergrund als Guerilla-Kämpfer. Diese verstecken sich in geheimen Unterschlüpfen, die überall verteilt sind. Damit der Spieler diese findet, sind sie mit dicken blauen Fahnen markiert. Und der Gegner sieht die nicht?

Die Waffenschränke, an denen man seine Upgrades kaufen kann stehen überall in der Welt herum. Scheinbar geht es der Revolution und der Bevölkerung nicht so schlecht, vor allem wenn einige NPCs einfach mit einer RPG frei herumlaufen. Es schwirrt einem ständig im Kopf: Das Spiel hätte mehr Zeit gebraucht!

Neben dem Singleplayer gibt es noch einen Multiplayer, bei dem eine gehörige Portion Spaß obendrauf kommt. Bis zu vier Spieler spielen kooperativ in speziellen Missionen gegen die Unterdrücker an. Dabei gilt es wie im SP mit Bedacht vorzugehen und sich abzusprechen. Idealerweise hat man dafür Freunde „aus der wirklichen Welt“, mit denne man sich perfekt besprechen kann. Einer markiert die Feinde, der andere ballert, usw. Ein Talentsystem motiviert zusätzlich.

 

Technik 

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Die Mehrzeit die das Spiel gebraucht hätte, wäre am besten in die technischen Aspekte geflossen. Wie erwähnt gibt es eine tolle Atmosphäre, die vor allem im Dunkeln fasziniert. Dies dank schöner Lichteffekte und dem tollen Artdesign der Spielwelt. Allerdings ruckelt das Spiel ständig, teils gleicht es einer Slideshow. Das Spiel friert regelmäßig für 2-3 Sekunden ein, wohl beim Laden. Apropos Laden: Das kann mal an die zwei Minuten zum Spielstart dauern. Wo die Grafik nachts ganz okay ist, ist sie tagsüber eine Katastrophe, CryEngine 3 hin oder her. Matschige Texturen, grobe Modelle und ein irgendwie grau-matschiges Irgendwas, was sich Spielwelt nennt. Die Animationen sind ein Graus und Echtzeitschatten gibt es ebenfalls nicht, bzw. kaum.

Die Musik ist teils sehr gut gewählt. Sie schafft es zusätzlich gerade bei Nacht eine beklemmende bedrohliche Atmosphäre zu erschaffen. Blöd nur, dass sie einem irgendwann zu den Ohren raushängt, da sie sich ständig wiederholt. Die Soundabmischung stimmt nicht, mal zu leise, mal zu laut, manchmal hört man gar nichts. Die Waffeneffekte klingen einfach nicht gut, kein Druck, wie Spielzeug.

Die Bedingung geht soweit in Ordnung. Lediglich das Modifikationsmenü hätte übersichtlicher gestaltet werden können. Eine Autoaimfunktion hilft die Gegner zu treffen, hilfreich bei deren unlogischem Agieren.

Ein Patch für die Framerate ist laut Entwicklern in Arbeit, war aber am 25.05 noch nicht verfügbar, vom obligatorischen Day One-Patch abgesehen.

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Spiel Bewertung
Singleplayer
70
73
75
Multiplayer

FAZIT

Schade! Das Spiel hat Potential und hätte ein echter Atmosphäre-Hit werden können. Viele gute Ansätze sind da, aber das Gesamtbild stimmt nicht. Allerlei technische Probleme, dumme KI und allerlei Logik-Fehler trüben den Spielspaß enorm. Gerade die desaströse Framerate ist eine Frechheit. Wie kann solch ein Spiel überhaupt veröffentlicht werden? Der Multiplayer ist mit den richtigen Leuten eine spaßige Angelegenheit, genauso wie das Mod-System im Singleplayer und das Herstellen von Gadgets um die Feinde zu besiegen. Leider reicht das nicht um die zahlreichen negativen punkte wett zu machen, und aus Homefront The Revolution ein gutes Spiel zu machen.

- Von  Darius

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