Hellsing Ultimate IX REZENSION
Mit Hellsing Ultimate IX wurde ein weiteres Mediabook aus dem Hause NipponArt veröffentlicht, welches inmitten der bereits begonnenen Geschichte fortsetzt. Dabei werden den Zuschauern 45 Minuten Spielzeit geboten, in denen zurecht die Frage aufkommt, ob man damit genügend Spannung erzeugen und den Erzählfluss ausreichend weiterführen kann. Die Frage ist auch durchaus berechtigt, doch scheitert es keinesfalls an dem Dargebotenen, sondern vielmehr am Einstieg ins Szenario. Denn gesagt sei, wer erst mit Hellsing Ultimate IX beginnt, wird schnell von der Informationsflut überfordert sein und den Bildern kaum folgen können.
Noch vor dem Finale
Doch auch ohne Vorkenntnis wird das Feindbild schnell klar, denn unser erster Blick ist auf eine Gruppe Nazis gerichtet, bei denen es sich um eine von drei Partien handelt, die gegeneinander einen erbitterten Kampf austragen, der durch verschiedene Protagonisten hervorgehoben wird. Alles findet inmitten des längst zerstörten Londons statt, das nur noch als Austragungsort dient und schon einige Opfer zu verzeichnen hatte. Dabei fällt der Fokus aber auf die einzelnen Kämpfe, die mit übermenschlichen Gegnern sowie Vampire bestückt sind und daher sich an Spannung und visuellen Effekten minütlich überbieten.
In Hellsing Ultimate IX ist der Kampf gegen Andersen noch lange nicht vorbei und lässt Alucard auf der Bildfläche erscheinen, der sich hier als wahre Übermacht präsentiert. Aber auch die gegnerische Seite hat dazugelernt und weicht ab von obligatorischen Bekämpfungsmitteln, die seit jeher ein Garant für einen Sieg gegen Vampire waren. Denn dank Helenas Nagel hat der Priester übernatürliche Kräfte erlangt, mit denen er tatsächlich in der Lage ist, Alucard Einhalt zu gebieten und das Blatt zu wenden. Nebenher werden noch andere Seiten beleuchtet, die sogar aus einstigen Verbündeten, gnadenlose Feinde machen. Das heißt explizit – Walter hat die Hellsing Organisation verraten und sich Millennium angeschlossen. Dementsprechend hat der ehemalige Butler Integras nun ebenso die Vernichtung Alucards im Sinn. Der Verrat selbst findet aber bereits eine Episode vorher seine Anfänge.
In den weiteren Szenarien wird ebenso wenig mit Brutalität gespart und versetzt die Zuschauer zudem immer wieder in Flashbacks zurück, in denen Neueinsteiger kaum Aufschluss über das Geschehen erlangen können. Die 45 Minuten geben nicht genügend Zeit, überhaupt anteilig mit den Charakteren warm zu werden, denn die Episode hält sich nicht lange mit unwesentlichen Informationen auf, sondern führt langsam in Richtung Finale, welches in der nächsten Episode bereits an die Tür klopft.
Die durchaus zeitlose Geschichte um Regime sowie Fabelwesen, Magie und Mysterien enthält dabei eine priese Horror, die auch nicht wirklich mit Blut und den Verlust einige Körperteile geizt. Dabei setzen die Macher auf eine hochwertige Darstellung mit tollen und flüssigen Animationen, die sich zurecht als Anime bezeichnen lassen dürfen. Dementsprechend wirken auch die Charaktere sehr authentisch und runden das Gesamtbild bestmöglich ab.
Visuell
Mit Hellsing Ultimate IX versucht man sich abermals am Manga zu orientieren und alles in eine gewaltige Bilderflut zu hüllen, was durchaus gelingt. Denn wie schon bei vorherigen Teilen der Reihe, bekommt der Zuschauer auch bei der neunten Episode ein schönes Bild geboten, welches in 1080p übertragen wird. Natürlich werden satte Farben, sowie dass spiel mit Licht und Schatten keinesfalls dem visuellen Aspekt vorenthalten. Die 45 Minuten sind dabei ungeschnitten und diesmal mit einer Freigaben von 16 Jahren versehen.
Das wunderschöne und qualitativ hochwertige Mediabook ist auch für das Regal ein absoluter Blickfang. Zudem enthält es auch ein eingearbeitetes Booklet mit vielen Details zu den Charakteren. Leider erleichtern diese Informationen aber auch nicht sonderlich den Einstieg in die Welt von Hellsing, daher sollte die Sammlung durch die ersten Teile unbedingt ergänzt werden.
Die Synchronisation ist gelungen und die gesprochenen Sätze gehen recht authentisch mit dem gezeigten Bild einher. Die passende Musik unterlegt die durchaus spannenden Szenen mit viel Action und gibt der Episode so noch den benötigten Feinschliff. Wer das komplette Feeling erleben möchte und ebenso der japanischen Sprache mächtig ist, kann hier auch auf den originalen Ton umstellen, um den vorletzten Teil der Reihe 1:1 zu genießen.
Fazit
Für Einsteiger ist Hellsing Ultimate durchaus schwere Kost, was sich noch verschärft, wenn man mit dem neunten und somit vorletzten Teil der Geschichte beginnt. Der Zuschauer hat in den 45 Minuten kaum Chancen, sich für eine Seite zu sympathisieren, geschweige denn überhaupt zugehörige Personen zuzuordnen. Wer hingegen bereits die Vorgänger geschaut hat, wird auch hier nun wieder mit tollen Bildern in bester Anime-Kunst belohnt, die kaum mit Action und Spannung geizen. Aus einem neutralen Standpunkt gesehen wird Hellsing Ultimate IX aber insbesondere Horror-Fans ansprechen, die gerne Geschichten rund um die Welt von Vampiren und Mythen verfolgen.